Stadelner Hauptstraße 67

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Anwesen der Familie Werner Büchel 1996
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Der jetzige Hof geht aus einer Teilung nach 1440 eines großen Anwesens, dem „Hertwig Hof“, aus, der die jetzigen Bauernhöfe Romminggasse 9 und Stadelner Hauptstraße 67 entstehen ließ. Das jetzige landwirtschaftliche Anwesen mit der alten Haus Nummer 14 Fürther Straße jetzt Haus Nr. 67 war ein sogenannter Viertelhof. Im Salbuch von 1723 wurde von einem "langschmalen Häuslein" geschrieben mit einem neuen Stadel. Die Zufahrt war noch auf einem Vermessungsblatt von ca. 1820 noch nicht von der Straße her, sondern vom Nachbarhof Nr. 42. Von den alten Gebäuden ist nichts mehr erhalten, dort steht heute ein modernes Wohngebäude. Es ist hier einer der letzten Stadelner Landwirtschaftsbetriebe u. a. mit Milchkuhhaltung angesiedelt.

Seit 2016 befinden sich am Hofeingang zwei Selbstbedienungsautomaten für Rohmilch, verschiedene Käsesorten, Wurstkonserven, Eier und andere Lebensmittel. Es handelt sich um das "Stadelner Milchhäusla", das von der Familie Lohbauer für 35.000 Euro erbaut wurde. Es gibt dort zwei Parkplätze und es ist jederzeit zugänglich. Außerdem findet alle zwei Jahre ein immer gut besuchtes "Hoffest" mit Essen, Trinken und Blasmusik statt.

Geschichte

  • 1440 Aufzeichnungen aus dem ältesten Fürther Gerichtsbuch gehen bis in dieses Jahr zurück, wo der Besitzer Eberlein Hertwig eine Reihe von Klagen zu bestehen hat. Der „Hertwig-Hof“ wird dann geteilt in den vorderen Hof später genannt „Blödenhöflein“ heute Stadelner Hauptstraße 67 und den hinteren Hof „Schwarzbauernhof“, heute Romminggasse 9.
  • 1723: Der Bauernhof an der heutigen Stadelner Hauptstraße wurde nach einer Feuerbrunst, wo der frühere Besitzer Melchior Fein ums Leben kam, erneut geteilt. Die beiden Söhne erben 1723 den Hof und teilen ihn. Hans Fein der Jüngere erhält den Viertelhof an der Stadelner Hauptstraße.

Eintrag im Salbuch: HANNS FEIN der Jüngere besitzt ein Viertelhöflein, dachdem dessen Vater Melchior Fein durch eine Feuerbrunst ins Elend gesetzt worden ist; der Bruder Andreas Fein besitzt das andere Viertel, zu Eingang des Dorfes linker Hand und des Bruders Hofstatt, sodann Peter Krafts halber Hof, worauf ein langschmales Häuslein und ein neuer Stadel erbauet. 12 Morgen Feld, 8 ½ Tagwerk Wiesenn, 1 ½ Morgen Holz. Der Zins ist wie beim Hof Nr. 42 1 V´Henne, 3 Pfd. 7 ½ Pfg., ½ Sümer Korn, 2/8 weniger 2 Dietshäuflein Haber; anderseits zinsen die Ulriche in den Viertelhof.

  • 1760: Johann Büchel neuer Besitzer, im Urkataster als „Hänslesbauer“ bezeichnet
  • 1799: Paulus Büchel (St.A. N. Rep. 207 a Nr. 328/29)
  • 1808: Häuserfassion: Ein Viertelhof. Der Besitzer Paulus Büchel hat den Hof 1799 von den Eltern übernommen. Wohnhaus Haus Nr. 14 mit Stallung, Scheune, Schupfe, Backofen und Hofreith. Am Haus ein Garten (1/8 Morgen), 12 Morgen Feld, davon jährlich ein halber Morgen brach, 8 ½ Tagwerk Wiesen, 2 Morgen Wald. Ferne noch auswärtige Stücke: 3 Morgen Feld in Fürther Flur, 1 ½ Morgen in Untermichelbach, auch diese Stücke hat er von den Eltern übernommen. Zins: für 1 Vaßnachthenne 30 kr. 2 h, 8 Mezen Korn, 7 Mezen 12 Ms Hafer, Wasserzins für die Wässerwiesen an Rath Hofmann zu Vach 1 fl 30 kr.

(St. A. N. Rentamt Fürth Nr. 1389)

  • 1833: Urkataster: Ein Viertelhof. "Hänlesbauer" genannt. Besitzer: Paulus Büchel lt. Kaufbrief vom 1. Oct. 1799 vom Vater Johann Büchel um 4000 fl übernommen.
    • Gebäude: Wohnhaus (Nr. 14) Nebengebäude, Hofreith und Obstgarten. Gült: 8 Mezen Korn, 7 ¾ Mezen Hafer. Gibt zur Kirche St. Michael Fürth für ein unaufkündbares Kapital von 12 fl 20 kr jährlich 45 kr Zins.
    • Äcker: mit vielen Plan Nummern im Original
    • Wiesen: Plan Nr. 88 a – c, 95, 415 a und b, 483 b
    • Waldungen: Pl. Nr. 487, 501, 503
    • dazu noch auswärtiger Besitz in Vach, Fürth und Obermichelbach

(St. A. N. Rentamt Fürth Nr. 1458)

  • 1841: Den 9.12. übernimmt Johann Konrad Büchel den väterlichen Hof.
  • 1884: Den Hof erbt die Tochter Anna Büchel und deren Verlobter Johann Christoph Büchel, lediger Ökonomensohn aus Retzelfembach.
  • 1917: Nach dem Tod der Ehefrau ist der Vater mit den Kindern (in fortgesetzter Gütergemeinschaft) im Besitz des Hofes.
  • 1919: Es erfolgt eine Erbauseinandersetzung. Johann Michael Büchel übernimmt den Hof, aber viele Flurstücke werden an Joh. Konrad Büchel (Haus Nr. 44) übergeben. Die Scheune hat einen Erinnerungsstein mit der Inschrift: Michael Büchel 1926 und wurde da nach einem Brandschaden durch einen Blitzeinschlag neu erbaut.
  • 1935: Seit diesem Jahr ist der Sohn Christof Büchel, Landwirt, Besitzer des Hofes.[1]
  • 1979: Der Hof wird an den Sohn Werner Büchel übergeben, der ihn mit seiner Frau Betti weiterführt.
  • Ab 2011 wird der Hof von der Tochter Claudia und deren Ehemann Bernd Lohbauer bewirtschaftet.

Literatur

  • Werner Sprung: Die Geschichte der Gemeinde Stadeln, hier geschichtliches Häuserverzeichnis des alten Dorfes mit den Haus Nummern 1 – 48. In: Fürther Heimatblätter, 1961/1, S.1 - 53, 1961/2, S.55 - 98, 1961/3, S.99 - 166
  • Vereinskartell Stadeln: Festschrift 700 Jahre Stadeln, S. 81, Stadeln, 1998

Siehe auch

Weblinks

https://www.facebook.com/Stadelner-Milchh%C3%A4usla-813286592138865/

Einzelnachweise

  1. * Werner Sprung: Die Geschichte der Gemeinde Stadeln. In: Fürther Heimatblätter, 1961/1, S.1 - 53, 1961/2, S.55 - 98, 1961/3, S.99 - 166

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