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Für das Gebäude der früheren Benditschen Fabrik (Ecke Rosen- und Hirschenstraße) lief die Planung zur Errichtung einer Großküche, um im Hinblick auf den zu erwartenden Flüchtlingsstrom eine Versorgung von 3000 bis 4500 Menschen zu ermöglichen. Die Stadt wollte die Beseitigung des Bauschutts der zerstörten Häuser Fürths aufgrund von Kriegseinwirkungen nicht übereilt vornehmen. Etwa 13.000 Kubikmeter Bauschutt waren bereits beseitigt, etwa das Zehnfache wartete noch auf den Abtransport. Die Erfahrung anderer Städte sollte genutzt werden. 6. März 1946 Zu einer machtvollen Kundgebung lud die Kommunistische Partei (KPD) ins Fürther Stadttheater. Der Festmarsch aus „Tannhäuser“ leitete die Kundgebung ein. Man forderte Härte gegenüber Steuerschwindlern und richtete den Blick auf die Ostzone Deutschlands, wo 80% aller Betriebe angeblich wieder intakt waren. Eine Bodenreform gab 1,5 Millionen Flüchtlingen eine neue Heimat. Mit der Hymne „Brüder zur Sonne, zur Freiheit“ schloss die Parteiveranstaltung. Die zuständige Landesstelle verbot den Verkauf von Tabakwaren in Kantinen und Gaststätten. Grund dafür war die derzeitige Mangellage sowie das Bestreben, den Tabakwarenfachhandel zu erhalten. Die Abrechnungen über die vereinnahmten Raucherkartenabschnitte waren dem Wirtschaftsamt (Julienstraße 5, Zimmer 4) vorzulegen. Die FN appellierte an die Eltern, ihre Kinder eindringlich auf die Gefahren von Sprengkörpern aufmerksam zu machen. Anlass war ein Unglücksfall in der Kronacher Straße, als ein von Kindern aufgefundener Sprengkörper in der Hand detonierte. Drei Kinder, zwei davon Geschwister, waren sofort tot, fünf erlitten Splitterverletzungen am ganzen Körper. 9. März 1946 Die Fürther Kriminalpolizei nahm zwei Schwarzhändler fest. Sie wurden beim Verschieben von drei Zentnern Mehl ertappt. Sie hatten die Ware bei der Bahn als Gips deklariert. In einem Leserbrief beschwerte man sich über leichtsinnigen Unfug, der auf der Straßenbahn zwischen Fürth-Hauptbahnhof und der Haltestelle Jakobinenstraße von Schulkindern verübt wurde. Sie sprangen nach dem Anfahren der Straßenbahn auf oder ab, öffneten während der Fahrt die Türen und fuhren die Strecke zwei- und dreimal „schwarz“ zu den Hauptverkehrszeiten. Täglich setzte es von den Schaffnern Ohrfeigen, aber es fruchtete nichts. Wieder einmal appellierte man an die Eltern, ihrer Erziehungspflicht nachzukommen. Mit Einwilligung der amerikanischen Militärregierung vergrößerte sich der Textanteil der „Fürther Nachrichten“ innerhalb der seit fünf Monaten erscheinenden „Nürnberger Nachrichten“ auf eine ganze Seite. Die Fürther Stadtverwaltung gratulierte dem Verlag für die Bereicherung demokratischer Willensbildung der Fürther Bevölkerung. Weltspiegel: „Die ewige Eva“, ein Filmlustspiel mit Deanna Durbin und Charles Laughton. Zentral-Lichtspiele: „Was morgen geschah“, ein Film von grotesker Komik. 13. März 1946 Bescheidene Anfänge! Zu den Leidtragenden des Krieges zählte auch der Nürnberger Tiergarten, gerne auch von vielen Fürthern als einziges nahegelegenes Ausflugsziel besucht. Aber die Tierhäuser zwischen den Bombentrichtern waren fast alle zerstört, nur noch wenige Tiere konnten in Behelfsunterkünften gehalten werden, so drei Tiger oder der Elefant „Gustl“. Der Eintrittspreis wurde für Erwachsene auf 0,50 RM, für Kinder auf 0,20 RM gesenkt. Das Alhambra-Theater veranstaltete gemeinsam mit dem Bayerischen Roten Kreuz eine Sondervorstellung mit der Darbietung bekannter Operettenmelodien. Der Erlös diente der Beschaffung von Prothesen für amputierte Versehrte und Invaliden des Stadt- und Landkreises. Die FN besuchten die Eichamts-Volksküche, die seit dem 8. Dezember 1945 vom Bayerischen Roten Kreuz betrieben wurde. Zwei große Schulzimmer dienten als Speiseräume. Diese wurden außerhalb der Essenszeit auch als Wärmestuben benutzt. In der Küche standen vier Kessel und ein Herd bereit. Das Personal arbeitete in zwei Schichten mit je einem Hauptkoch und fünf bis sechs Hilfspersonen. Täglich wurden kurz nach 12 Uhr die Türen geöffnet. Die Essensempfänger aller Schichten strömten herein und bildeten die gewohnte „Schlange“. An den Dialekten erkannte man eine große Zahl von Flüchtlingen. Ein Teil der Menschen aß an Ort und Stelle, andere holten sich das Essen heim. Besonderer Andrang herrschte immer, wenn es Mehlspeisen gab. Eine Mittagsmahlzeit kostete 50 Pfennige, ein Abendessen 5