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von der Nutzung seines Gebäudes ausgeschlossen. Der ehemalige als Kino verwendete „Kristallpalast“ in der Pfisterstraße wurde nach schweren Bombenschäden renoviert. Nun entstand ein Varietétheater mit der größten Revuebühne Süddeutschlands (14 x 12 m). Allein der 40 m lange Saal enthielt 1000 Sitzplätze. Die Presse zeigte sich von der Gesamtanlage begeistert. Entlassene Kriegsgefangene hatten sich innerhalb von zwei Wochen nach Ankunft einer Röntgenuntersuchung beim staatlichen Gesundheitsamt Fürth, Kohlenmarkt 3, zu unterziehen. Erst nach erfolgter Untersuchung durften Lebensmittelkarten ausgehändigt werden. Alhambra-Kino: „Sechs Schicksale“, ein Film über ein Kleidungsstück, das im Leben von sechs Personen Unglück oder Glück bescherte. In den Hauptrollen Rita Hayworth, Ginger Rogers, Charles Boyer und Charles Laughton. 26. Juni 1946 Entnazifizierung: Am 26. Juni nahm die Spruchkammer I in der Hornschuchpromenade 6, 2. Stock, Zimmer 27, ihre Tätigkeit auf. Die Sitzungen waren öffentlich. Die erste Verhandlung um 8 Uhr fand gegen den evangelischen Pfarrer Hans Ott aus Langenzenn statt. Die Durchführung der Verhandlungen erfolgte so, dass die Schwerbelasteten und Belasteten der Gruppen I und II mündlich verhandelt werden mussten. Die Urteile gegen die weniger belasteten Gruppen III bis V konnten auch schriftlich erfolgen, wenn nicht besondere Umstände eine mündliche Verhandlung erforderlich machten. Insbesondere minderbelastete Personen versuchten aus wirtschaftlichen Gründen (z.B. Richter, Lehrer, sonstige Beamte) bevorzugt rasch zur Verhandlung zu kommen, um wieder arbeiten zu können. Doch in der Praxis verlangsamten die zahlreich gestellten Anträge auf Beschleunigung des Verfahrens nur den normalen Geschäftsgang. Der Fürther Touristenverein „Die Naturfreunde“ veranstaltete erstmals seit zwölf Jahren wieder ein Sonnwendfest. Der Fürther Stadtrat wählte Hans Schmidt (SPD) zum zweiten ehrenamtlichen Bürgermeister. Er gewann die Wahl gegen Dr. Weber (CSU). Der Präsident der Bayerischen Landesärztekammer wandte sich an sämtliche Ärzte Bayerns und warnte sie vor der Ausstellung falscher Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen. Immer wieder versuchten Versicherte solche Zeugnisse zu erhalten, um sich vor der Arbeit zu drücken. 29. Juni 1946 Im Nathanstift fehlte es an Kindermilchflaschen. Da derartige Flaschen im Handel nicht zu kaufen waren, wurden private Besitzer von Kindermilchflaschen über die Presse gebeten, diese bei Nichtbenötigung dem Nathanstift gegen Bezahlung zur Verfügung zu stellen. „Peter und Paul“ (29. Juni) galt in Bayern als gesetzlicher Feiertag. Arbeitnehmer waren für diesen Tag halbtägig zu bezahlen. Auf Anordnung der Militärregierung wurde das Plakat-Anschlagwesen neu geordnet. Infolge der Papierknappheit durften im Stadtkreis Fürth Plakate nur bis zu einer höchstzulässigen Grenze von 43 x 61 cm (DIN A 2) angeschlagen werden. Der Fürther Stadtrat diskutierte über die Situation der in Fürth lebenden Flüchtlinge. Allein im Monat Mai kamen 1737 Personen nach Fürth, bis Ende Juni rechnete man mit weiteren 2000 Flüchtlingen. Ernährung und Unterbringung schufen riesige Probleme. Heimatmuseum und Lager Reichsbodenweg wurden erweitert, Flüchtlinge in den Baracken in der Heilstättensiedlung mussten enger zusammenrücken. In weiteren Lagern waren etwa 1500 Flüchtlinge untergebracht. Der Ernährungszustand der Flüchtlingskinder war mittelmäßig bis schlecht. Unter den Erwachsenen waren etwa 10% über 70 Jahre. Der Vorbereitungskurs für die Meisterprüfung (Maurer und Zimmerer) begann in der Gaststätte „Hexenhäusl“ in der Friedrich-Ebert-Straße. Kristallpalast: Eröffnung mit der Revueshow „Herzlich willkommen!“ Zentral-Lichtspiele: „Das große Los“, ein amerikanisches Film-Lustspiel, mit Dick Powell und Ellen Drew in den Hauptrollen. 10. Juli 1946 Die Preisbehörde hatte nach wie vor ein scharfes Auge auf alle Versuche, den Preisstopp zu überschreiten. So wurden beim Verkauf von Blumen drei Gärtnereien wegen Preisüberschreitungen 14