Die Kranken im Fürther Stadtkrankenhaus und der Heilstätte Oberfürberg konnten während der Osterzeit am Karfreitag und an den beiden Osterfeiertagen jeweils von 14 bis 16 Uhr besucht werden. Dafür entfielen die Besuchstage am Dienstag und Donnerstag. Das frühere „Café Kronprinz“ in der Nürnberger Straße eröffnete nach einer Renovierung wieder, diesmal allerdings mit dem neuen Namen „Café Femina“. Die SpVgg verlor ihr Auswärtsspiel bei Rotweiß Frankfurt mit 0:3. Gottinger, Hofmann und Appis wirbelten die Abwehr des Gegners zwar schwindelig, aber die Tore schoss der Frankfurter Liganeuling. Damit rutschte Fürth auf Platz 19 der Tabelle ab. Das Fürther Stadttheater veranstaltete sein 5. Symphoniekonzert. Das städtische Orchester Nürnberg unter der Leitung von Rolf Agop spielte Werke von Mozart. Violinsolist war Willi Drahozal, dessen „Klarheit und Prägnanz der thematischen und figurativen Ausformung“ dem Kritiker besonders auffiel. Central-Lichtspiele: „Anna und der König von Siam“, ein Film über die Mission einer englischen Lehrerin am Hofe des Königs von Thailand. In den Hauptrollen waren Irene Dunne und Rex Harrison zu sehen. Donnerstag, 25. März 1948 Der kulturelle Nachholbedarf war nicht überall zu spüren: Im Fürther Logenhaus versammelten sich ganze 15 Besucher, um den Rezitator Friedrich Meng anlässlich einer österlichen Feierstunde zu hören. Goethes „Osterspaziergang“ geriet ganz und gar nicht zur Massenware. In einer außerordentlichen Sitzung ehrten die Fürther Stadträte das Gedenken der Barrikadenkämpfer und Toten des Jahres 1848. Der Rathaussaal war dazu in den schwarz-rot-goldenen Farben und mit frischem Grün festlich geschmückt. OB Dr. Bornkessel hielt die Festrede mit den Schwerpunkten Einheit, Freiheit und Demokratie. Unter den Ehrengästen befand sich auch der Repräsentant der amerikanischen Militärregierung, Hauptmann James M. Bryan. Im Anschluss an die Gedenkfeier stimmte der Fürther Stadtrat einem Antrag Hans Rupprechts (SPD) einstimmig zu, zum ehrenden Gedenken der Märzgefallenen von 1848 eine Stiftung ins Leben zu rufen. Ebenfalls einstimmig erfolgte ein Antrag OB Dr. Bornkessels, der Stiftung 10.000 RM aus Kämmereirücklagen als Erstausstattung zur Verfügung zu stellen. Mittwoch, 31. März 1948 Die ursprünglich bekanntgegebene Erhöhung der Lebensmittelrationen auf 1500 Kalorien täglich ließ sich nicht halten. Erwachsene Normalverbraucher im hiesigen Einzugsgebiet erhielten in der 113. Zuteilungsperiode auf ihre Marken maximal 1318 Kalorien täglich. OStD Dr. Cramer, Schulleiter der Fürther Oberrealschule, genoss unter Kollegen einen hervorragenden Ruf. Bei einer Direktorentagung in Fürth wurden eine Reihe seiner Vorschläge zu einer Schulreform einstimmig angenommen. Unter den 24 Leitsätzen befand sich auch die These, den Unterricht in der Oberstufe in Kern- und Kursunterricht aufzuspalten. Eine Idee, die erst Anfang der siebziger Jahre in Form der Kollegstufe mit Leistungs- und Grundkursen bayernweit umgesetzt wurde. Wieder traten in der Non-Stop-Schau zwei „Filmgrößen“ persönlich auf. Maria Landrock und Joachim Brennecke stellten sich am Karfreitag dem sehr zahlreich gekommenen Fürther Publikum vor. Das gesprochene Wort stand im Zentrum, musikalische Beiträge dazu lieferte das Streichorchester unter der Leitung von Hans Thoma. Das ausverkaufte Haus dankte mit langem Beifall und Blumen. An den Ostertagen im Fürther Stadttheater: „Die Freier“ von Joseph von Eichendorff, eine Erstaufführung mit Marianne Klein, Senta Evrard, Lutz Everth und Kraft-Alexander. Der Kritiker schrieb über den späteren Fürther Theaterleiter: „Er polterte so indiskret durch die Szenen, dass sein derber Schwankton die wenigen zarten Stimmungsansätze erbarmungslos erstickte“. Weltspiegel-Kino: „Die Glocken von St. Marien“, ein amerikanischer Unterhaltungsfilm, in dem Ingrid Bergmann eine Boxunterricht erteilende Nonne verkörperte. Samstag, 3. April 1948 Ein Beispiel für Bürokratie: Selbst Heilkräutersammler benötigten einen amtlichen Sammlerausweis. Mit Karl Götz in der Fürther Fichtenstraße 61 gab es sogar einen „Kreisbeauftragten des Bayerischen Landesverbandes für Heilpflanzenbeschaffung“. In Fürth trafen sich erstmals führende Vertreter der Evangelischen Kirche Bayerns und der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands zu einem gemeinsamen Gespräch unter dem Motto: „Kirche
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