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Karnevalisten auf der Fürther Freiheit zum Bonbonauswurf. OB Scherzer trug zwar keine Narrenkappe, wohl aber ein OB-Wahlfähnchen. Bei BM Stranka war dies umgekehrt. Die Überschwemmungen im Wiesengrund erreichten nun auch die Talübergänge in Stadeln und Vach. Immer wieder mussten Feuerwehr und Technisches Hilfswerk Fahrzeuge aus dem Wasser ziehen, deren mutige Fahrer trotz Absperrung eine Durchfahrt versuchten. Die Fußgängerüberwege in Dambach und Mannhof waren mit Ach und Krach noch passierbar. Donnerstag, 12. Februar 1970 Fünfzehn Fastenstunden nach dem kalenderfixierten Faschingskehraus nahmen prominente Politiker und Wirtschaftsvertreter der Region endgültig Abschied von den Prinzenpaaren aus Nürnberg und Fürth. Dazu traf man sich mit ihnen im Schalander der Humbser-Geismann AG an der Schwabacher Straße. Man kredenzte milde Matjesfilets der Fürther Firma Roma, dazu Fassbier und Zwetschgenwasser aus dem Hause Humbser-Geismann. Essen und Getränke verfehlten ihre Wirkung nicht. Eigentlich wäre die Stadt Fürth aus finanziellen Gründen gezwungen gewesen, Gebühren und Steuersätze zu erhöhen, aber der Wahlkampf der parteipolitischen Lager ließ dies nicht zu. So trennte sich der Stadtrat nach einer Marathonsitzung ohne konkrete Ergebnisse. Es blieb auch bei der ungeliebten Erhaltung der Getränkesteuer, allerdings waren sich alle Parteien einig, dass ab 1971 keine Getränkesteuer mehr erhoben wird. Die städtische Volksbücherei lag voll im Trend: Unter dem Ausstellungstitel „Reiseziele nah und fern“ wurden neueste Reiseführer von über 200 Staaten der Erde für die Besucher aufgelegt. So konnten sich reiselustige Fürther kostenlos mit den neuesten Länderinformationen versorgen. Erstmals vertraten sechs muntere Mädchen aus verschiedenen Abteilungen des Fürther Unternehmens DETAG als „Amateurbetreuerinnen“ ihre Firma auf der Constructa 70 in Hannover. Während die Konkurrenzfirmen professionell ausgebildete Hostessen einsetzten, bildete die DETAG ihre Kundenbetreuerinnen intern aus. Ein voller Erfolg, wie Werbechef Holsten betonte. Freitag, 13. Februar 1970 Der von der Familie Bollmann bewirtschaftete „Schwedenkeller“ an der Alten Veste wurde offiziell seiner Bestimmung übergeben. Geöffnet war täglich von 19 bis 1 Uhr. Zu „Räuberspieß“ oder „Landsknecht-Steak“ trank man „das gute Zirndorfer“. Der Bauausschuss der Stadt Dachau kam, sah und staunte. Die oberbayerischen Stadträte sammelten Informationen für den Bau eines eigenen Hallenbades. Sie äußerten sich lobend und anerkennend über das Fürther Hallenschwimmbad und ließen sich auch nicht durch die Spritzer stören, die von den pausenlos ins Becken hechtenden Besuchern verursacht wurden. Samstag, 14. Februar 1970 Zum ersten Mal seit der berüchtigten „Kristallnacht“ 1938 schlugen wieder Flammen aus einer jüdischen Synagoge auf deutschem Boden. Der Brandanschlag arabischer UntergrundOrganisationen in München forderte mehrere Todesopfer, weil ein jüdisches Altersheim direkt daneben lag und ebenfalls brannte. Etliche der alten Leute konnten sich nicht mehr in Sicherheit bringen. OB Scherzer traf daraufhin polizeiliche Vorkehrungen zum Schutz der jüdischen Bevölkerung in Fürth. Was die Gastwirte in Stadt und Land während der vergangenen Faschingswochen wegen „gastdienlicher Verhinderung“ versäumt hatten, holten sie nun nach. Zu einer gemeinsamen Feier trafen sie sich im Gasthaus „Goldener Löwe“ in Zirndorf. Der Vorsitzende des Hotel- und Gaststättenverbandes Fürth, Rudolf Zuckschwert, hieß seine Kollegen mit ihren Damen zur Nachfeier herzlich willkommen. Die Tannenstraße am Schulzentrum Tannenplatz wurde zum Schulhof erklärt. Rot-weiße Barriereschilder sollten die Autofahrer vom Befahren dieses Straßenabschnitts abhalten. Nächtens war das Straßenstück jedoch stets wieder zugeparkt. Sechs Teams waren beim 1. Fürther Volleyball-Turnier für Schulmannschaften gemeldet. Das

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