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und für den Verein lebensnotwendige Zuschüsse waren nicht beantragt worden. Der langjährige Geschäftsführer hatte tief in die Vereinskasse gegriffen und die Gelder für seinen privaten Lebenswandel verbraucht. Er soll auch lange Zeit schon recht freigiebig mit Spielvereinigungs-Geldern umgegangen sein. Dem Geschäftsführer wurde fristlos gekündigt. Seine Angehörigen hatten den entstandenen Schaden innerhalb von zwei Wochen ersetzt. Wieviel DM in den 15 Jahren seiner Amtszeit darüber hinaus durch Kassenplünderungen versickerten, blieb unklar. Die Kassenprüfungen hatten stets geordnete Finanzverhältnisse ausgewiesen. In der nächsten Jahreshauptversammlung war jedenfalls für Zoff gesorgt. Stadtschulrat Senator Hauptmannl ernannte Seminarlehrer Erhard Ettrich zum Konrektor an der Hauptschule Soldnerstraße. Ettrich war seit 1965 als Ausbildungsleiter für junge Lehrkräfte an der Pädagogischen Hochschule Nürnberg und an Fürther Volksschulen tätig. Freitag, 13. März 1970 An der Ecke Jahn-/Schwabacher Straße entstand ein neues Fernmeldedienstgebäude aus Beton-Fertigteilen. Es sollte der Erweiterung des Ortsvermittlungsnetzes der Südstadt dienen. Wie die deutsche Bevölkerung war auch die Geburtenziffer in Fürth weiterhin stark rückläufig. 1969 erblickten 1652 Babys das Licht der Welt. Das waren gut 10% weniger als im Vorjahr (1839). Bemerkenswert die Zahl der Kirchenaustritte: 1969 ließen 167 Personen ihre Kirchenzugehörigkeit streichen, das waren 58 mehr als im Vorjahr. Samstag, 14. März 1970 Wachablösung beim größten Fürther Sportverein TV Fürth 1860: Nachfolger des seit drei Jahren amtierenden 1. Vorsitzenden Johannes Klötzer wurde mit überwältigender Mehrheit Brauereidirektor Dr. Ulrich Ost. Beim Poculator im Geismannsaal ging es in die Zielgerade. Der „Schmarrertag“ entwickelte sich wieder zur Maßkrugorgie. Einer der diesmal zwei Geehrten antwortete auf die Frage, wieviel Maß Bier er in seinem Leben schon getrunken habe: „A Häusla kennt i mer baua!“ „Haschisch“, das Pausenbrot der Schüler? Der Rauschgiftkonsum breitete sich auch in Fürth rasant aus. Die Polizei sah sich genötigt, auf den Straftatbestand von Haschischbesitz aufmerksam zu machen. Das bayerische Innenministerium wies in einem Schreiben an alle Schuldirektoren Bayerns auf die Gefährlichkeit des Rauschgifts hin. Wer damals wollte, kam auch in Fürth ohne große Mühe zu seinem „Joint“. Die Verlockung „high“ zu sein, machte auch vor den Toren Fürths nicht halt. Die Fürther Kripo kannte die Lokale, in denen mit „Stoff“ gehandelt wurde. Wurden 1968 rund 400 kg Haschisch in der Bundesrepublik beschlagnahmt, waren es allein im ersten Halbjahr 1969 schon über 900 kg. Das Gramm Haschisch wurde damals in Nürnberg/Fürth mit 3 DM bis 5 DM gehandelt, je nach Abnahmemenge. Mancher Dealer brüstete sich damit, in einer Pause am Schulhof bis zu 50 g zu verkaufen. Immer mehr Hunde und Katzen fanden im Kinderheim St. Michael ein neues liebevolles Zuhause. Nachdem auch die Heimleitung des Fürther Waisenhauses recht tierlieb eingestellt war, tat man alles, um einigen Waisenkindern ein Haustier zu ermöglichen. So ein kleiner Hund ersetzte so manchen Psychotherapeuthen. Randprobleme: Wer zahlt die Hundessteuer und die Haftpflichtversicherung? Montag, 16. März 1970 Die „Internationale Vietnamwoche“ fand in Fürth ein geteiltes Echo. Bei einer Veranstaltung im Weißengarten versuchte man Tanzvergnügen und Aufklärung über die Greuel des Vietnamkrieges miteinander zu verbinden. Nach filmischer Vorführung diverser Kriegsszenen war allen die Lust am Tanzen vergangen: Die Tanzfläche blieb leer. Fürth stellte den bayerischen Meister bei den Haarschopfgärtnern! 65 Teilnehmer aus ganz Bayern beteiligten sich in der MTV-Grundig-Halle an diesem Wettbewerb der Figaros. In der AKlasse Damenfach wurde der Fürther Hans Donhauser Sieger, Winfried Löwel aus Nürnberg wurde Dritter. Rund um den Saal florierte – dem Zeitgeschmack entsprechend - ein Jahrmarkt für Toupets und Haarteile. Obwohl der ASV Fürth sein 25-jähriges Bestehen feierte, gab es eine unruhige

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