entkräftet werden. Die zehn studentischen Betreuer waren eindeutig Herr der Lage. In Fürth feierte ein Serieneinbrecher fröhliche Urständ: Er stieg nachts stets in Garten- oder auch Einfamilienhäuser ein und stahl wie ein Rabe. Vorher aß und trank er stets ausgiebig von vorgefundenen Lebensmitteln. Bevor er den Tatort verließ, verrichtete er jeweils seine Notdurft. Die Polizei bekam allmählich „eine Nase“. Mittwoch, 22. Juli 1970 Schüler des Hardenberg-Gymnasiums verteilten vor ihrer Schule Flugblätter, in denen sie zum massiven Protest gegen die drohende katastrophale Schulraumnot im Herbst aufforderten. Der Fürther Stadtrat wurde der Untätigkeit bezichtigt, hatte er doch konkreten Vorschlägen eine Absage erteilt und das Problem auf die lange Bank geschoben. Die Fürther FDP stellte ihre Kandidaten auf: Die Stimmkreiskonferenz nominierte Kreishandwerksmeister Karl Preller als Landtagskandidaten und OB Kurt Scherzer für den Bezirkstag. Für den Stimmkreis Fürth/Land hießen die Kandidaten Armin Eckert (Bronnamberg) und Hartmut Appolt (Neustadt). Am Wirtschaftsbau des Krankenhauses konnte Richtfest gefeiert werden. Der Neubau mit der zentralen Wäscherei und der Großküche für Personal und Patienten entstand auf dem Gelände zwischen dem Bettenhaus und dem neuen Schwesternhochhaus. Der Bau verschluckte 7,7 Mio DM. Donnerstag, 23. Juli 1970 Eine neue Schulform konnte in Fürth ab Herbst den Betrieb aufnehmen. Die „Fachoberschule“ (FOS) startete mit vier Klassen. Die heute Ecke Amalien- und Dambacher Straße residierende Schule wurde zunächst in Räumen der Fürther Berufsschulen untergebracht. 18 bayerische Schulen ahmten inzwischen das „Fürther Modell“ nach. Das HardenbergGymnasium begann 1966 mit einem Leistungszug, in dem 30 ausgewählte Schüler in vier Jahren das Pensum von fünf Schulklassen hinter sich brachten. Jetzt waren in Fürth diese ersten „Schnell-Lerner“ am Ziel. Ihnen winkte das Abitur ein Jahr früher. Der Grundstücksausschuss des Fürther Stadtrates genehmigte die Erweiterung von Parkplätzen beim Sommerbad am Scherbsgraben und beim städtischen Krankenhaus. Freitag, 24. Juli 1970 Stadtschulrat Hauptmannl verabschiedete vier Lehrkräfte in den Ruhestand: Die verdienten Pädagogen Baumann, Münzberg, Rupprecht und Fürst unterrichteten schon seit Jahrzehnten an Fürther Volksschulen. Keiner von ihnen wollte von dem wegen Lehrermangels möglichen „Weiterunterrichten“ Gebrauch machen. Diesmal war die Puschendorfer Wolfgangskirche Ziel des Heimatvereins „Alt-Fürth“. Für die etwa einhundert Teilnehmer konnte man unter der fachkundigen Führung von Archivdirektor Dr. Schwammberger wieder allerhand dazulernen. Der Fürther Stadtrat reagierte schnell: Um der drohenden Schulraumnot am HardenbergGymnasium zu begegnen, sollten als Übergangslösung an der gegenüberliegenden Frauenschule drei nicht unbedingt benötigte Schulräume freigemacht werden. Frohe Kunde: Der bayerische Staat teilte der Stadt mit, sich an den Erweiterungsbauten der Fürther Kläranlage mit einem Staatszuschuss von 1,01 Mio DM zu beteiligen. Samstag, 25. Juli 1970 Die Würfel waren gefallen: Als Nachfolger für Archivdirektor Dr. Schwammberger entschied sich der Fürther Stadtrat für den 49-jährigen Zirndorfer Rektor Emil Ammon. Der Gekürte war bis 1960 als Volksschullehrer in Fürth tätig. Auf ihn wartete die Leitung des Stadtarchivs, der städtischen Sammlungen und die Betreuung der Freilichtbühne im Stadtpark. Ammon trat sein Amt am 1. August 1970 an. Jetzt gab es eine Nordverbindung zum Nürnberger Flughafen. Dabei handelte es sich um eine Brücke mit Auffahrrampe über die Trasse der Schnellstraße Nürnberg-Fürth-Erlangen (heute A
52