73). Das neue Straßenstück löste die Weigmannstraße als „Verbindungsglied“ zwischen Espanund Hans-Böckler-Straße ab. Im oberen Teil der Nürnberger Straße entstanden zwischen Geyer- und Meckstraße auf dem recht breiten Gehsteig Parkbuchten für circa 50 Autos. Auch an der Otto-Seeling-Promenade wurden Längsbuchten für Fahrzeuge angelegt. Anwohner und Stadtparkbesucher wussten dies ab sofort zu schätzen. Montag, 27. Juli 1970 Im Alter von 66 Jahren starb Grundig-Generaldirektor Otto Siewek. Er hatte an der Seite von Max Grundig die Grundig-Werke über ein Viertel Jahrhundert mit aufgebaut und zu einem Weltunternehmen geführt. Siewek war insgesamt über 40 Jahre in der Rundfunk- und Fernsehbranche tätig gewesen und wurde zu einem ihrer bekanntesten Repräsentanten. Die Fürther Kripo registrierte im ersten Halbjahr 2178 Straftaten. Dies waren im Durchschnitt 12 Delikte pro Tag. 75% der gemeldeten Fälle konnten aufgeklärt werden. Das Gros der Delikte waren einfache Diebstähle (820). Scherer Diebstahl schlug mit 287 Fällen zu Buch. Von 269 Betrugsfällen konnten sagenhafte 263 aufgeklärt werden! Die Kinder- und Jugendkriminalität war im Vergleich zum Vorjahr leicht rückläufig. Im Pokalwettbewerb besiegte die SpVgg am Sportplatz an der Magazinstraße den Lokalrivalen ASV Fürth standesgemäß mit 8:0 und erreichte damit locker die nächste Runde. Tore für Fürth durch Pieper (4), Bergmann (2), Jäger und Zimmert. Torhüter Löwer hielt sogar einen Handelfmeter. Dienstag, 28. Juli 1970 Um ein Haar wäre es zu einer riesigen Katastrophe gekommen: In einem Lagerraum der Firma GAMA an der Lange Straße brach nachts ein Brand aus. Als die vom Hausmeister verständigte Feuerwehr eintraf, stand schon das gesamte Obergeschoß in Flammen. Die Kunststoffteile brannten wie Zunder und ließen immer wieder Stichflammen in den Nachthimmel schießen. 56 Feuerwehrleute (auch aus Nürnberg) konnten ein Übergreifen auf die danebenliegende Spritzlackiererei mit ihren hochexplosiven Nitrolacken verhindern. Brandschaden: mindestens 800.000 DM. Als Brandursache wurde ein Kurzschluss ausgemacht. Die letzte große Wohnungszählung vom Oktober 1969 lag nun in ihrer Auswertung vor: Von den 35.490 Fürther Wohnungen waren 11.535 „Uraltbauten“, d.h. Ihre Entstehung lag vor der Jahrhundertwende. Die Auswertung war recht mühsam, waren doch 107 Merkmale dabei zu berücksichtigen. Die alte Fürther „Sprinterherrlichkeit“ lebte wieder auf. Bei den süddeutschen Meisterschaften lief das Sprinterquartett des LAC Quelle im TV Fürth 1860 glänzende 40,6 Sekunden über 4 x 100 m. Das reichte für Horst Diebel, Harald Werner, Klaus-Dieter Jahn und Horst Haßlinger zur süddeutschen Vizemeisterschaft. Mittwoch, 29. Juli 1970 Ein Volleyball-Team der Fürther Volksschulen holte unter Betreuung von Sportlehrer Georg Mathias in München den Titel eines Landesmeisters. Die sieben Jungen gewannen das Endspiel im Münchner Dante-Stadion. Ein neuer Auto-Wasch-Salon entstand neben der Fina-Tankstelle in der Würzburger Straße in Höhe Kapellenstraße (heute dort Kursana-Seniorenresidenz). Eine AWS-Autowäsche kostete damals 4 DM. Eine gewaltige Aufwertung in Beton und Asphalt erfuhr das kleine Sträßchen hinter Atzenhof. Was bisher eine vielfach verschlungene, oft von Hochwasser überschwemmte Verbindung nach Vach war, wurde nun zur fast schnurgeraden hochwasserfreien und 10 m breiten Kreisstraße FÜ 13. Im ersten Halbjahr 1970 gab es auf Fürther Straßen 1429 Verkehrsunfälle. Das waren rund 20% mehr als im ersten Halbjahr 1969. Die Todesziffer stieg im gleichen Zeitraum von drei auf sechs, die Zahl der Verletzten nur von 347 auf 350. Hauptursache für die gestiegene Unfallzahl: In Fürth waren jetzt 23.662 Fahrzeuge zugelassen. Monat für Monat neuer Rekord.
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