lahm. Bei dem Sturz brach eine stabile Hausmauer des Anwesens Heiligenstraße 35 ein. Die Beschädigung des alten Hauses war so stark, dass das gesamte Anwesen abgerissen werden musste. Die Stadt hatte dieses Anwesen genau zwei Tage vorher erst erworben! Der schwer beschädigte US-Sattelschlepper wurde von amerikanischen Bergungsfahrzeugen auf einem Schaumteppich von der Unfallstelle weggezogen. Der Alpenverein (Sektion Fürth) traf wie jedes Jahr wieder einige Verbesserungen an der Fürther Hütte im Hollersbachtal in Österreich. Nach dem 1969 eingebauten kleinen Elektrizitätswerk konnten nun einige Duschräume angelegt werden. Die Hütte lag genau 2201 m über dem Meer. Die neue Fürther staatliche Fachoberschule kämpfte schon vor Aufnahme des ersten Unterrichts mit Problemen. Die zwischen Stadt und Staat getroffenen Vereinbarungen sahen vier Klassen vor. Der Staat wies Fürth aber schon jetzt Schüler für sechs Klassen zu, ohne sich zu vergewissern, ob Fürth auch in der Lage war, die Schulräume entsprechend bereitzustellen. Der Staat stellte die Stadt Fürth vor die Wahl, entweder die ungünstige Situation hinzunehmen oder aus dem Kreis der Bewerber um den Standort auszuscheiden. Donnerstag, 6. August 1970 Der August-Ausflug des Vereins für Heimatforschung Alt-Fürth führte als Exkursion über Dürrenmungenau, Wernfels, Spalt, Heidenheim und Wemding. Über 100 Teilnehmer, die in zwei Bussen und etlichen Privatwagen angereist waren, ließen sich an Ort und Stelle von Archivdirektor Dr. Schwammberger über historische Ereignisse informieren. Heute fast undenkbar: Über 300 junge und erwachsene Besucher ließen sich auf der Fürther Freilichtbühne von der Schwabacher Marionettenbühne Ruth Bloß verzaubern. „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ würde heute bestimmt nicht mehr locken. Freitag, 7. August 1970 Pfarrer Böhm von der Gemeinde St. Martin wehrte sich in einem Leserbrief an die FN: Er wollte nicht, dass das Pfarramt in der Rolle des Buhmanns dastand. Die Gemeinde St. Martin wollte den Ausbau der Hochstraße von Kirchenseite aus nicht verhindern, sondern man wollte sich für die Bewohner der Häuser an der Hochstraße einsetzen, die bei einem Ausbau der Hochstraße wie auf einer Verkehrsinsel gleich, von zwei Seiten dem Verkehrslärm ausgesetzt wären. Der von Prof. Münter beauftragte Architekt Kubiessa richtete im Fürther Stadttheater sein Büro ein. Die Aufgabe des Architekten war es, bis Dezember an Ort und Stelle einen Planungsentwurf für Renovierung und Umbau auszuarbeiten. Dabei musste das von der Stadt vorgegebene Kostenlimit von 4,5 Mio DM eingehalten werden. Das älteste Pfarrhaus der Stadt Fürth geriet zur Baustelle. In Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalspflege und dem Baureferat der Regierung von Mittelfranken konnte die Pfarrei St. Michael endlich eine Innenrenovierung des dritten Pfarrhauses durchsetzen. Das „SpitzwegIdyll“ mit der Fachwerkfassade blieb nach außen unverändert. Den vom Umbau betroffenen Pfarrer Joachim Frommann wird`s gefreut haben. Im Filmprogram zum Monatsbeginn u.a.: „Sex and life“ (Admiral), „Grausames Afrika (Bambi), „Was ist denn bloß mit Willi los“ mit Heinz Erhardt und Stella Mooney (City) sowie „An den Galgen, Bastardo“ mit Mark Damon und Anthony Steffen (Park). Samstag, 8. August 1970 Der abgelaufene Monat Juli fiel zu kühl und zu trocken aus. In Mittelfranken gab es insgesamt 13 warme Sommertage. Beim Wechsel von subtropischer Warmluft zu kühlen Tagen machte die Quecksilbersäule Sprünge bis zu 20 Grad Celsius. Jetzt weilten 20 Pfadfinder der katholischen Gemeinde Christkönig in der schottischen Patenstadt Paisley. Ihnen wurde ein gastfreundlicher Empfang bereitet. Mit besonderem Beifall wurden die Fürther bedacht, als sie auch in englischer Sprache das schottische Lied „Bonnie banks to Loch Lomond“ sangen. Die APO (außerparlamentarische Opposition) als Bürgerschreck biederer Bundesdeutscher lag bundesweit in den letzten Zügen. APO-Restgruppen gab es jedoch noch zuhauf. In Fürth hatte
55