Baupläne beim Wasser- und Schifffahrtsamt eingereicht zu haben. Dort war jedoch von alledem nichts bekannt. Die geänderten Pläne wurden deshalb noch einmal eingereicht. Der Hafen konnte jedoch aus versicherungsrechtlichen Gründen vorerst nicht geflutet werden. Nachdem einige Fürther Bunker mit staatlichen Geldern wieder instant gesetzt wurden, gab es nun Zuschüsse für private Bauherren. Pro Schutzplatz im Privatbunker winkten bis zu 700 DM. Der Haken: Die Zuschussgrenze begann erst ab sieben Schutzplätzen. Für Einfamilienhäuser uninteressant. Die untere Königstraße erwies sich in der „rushhour“ als Engpass. Vom Rathaus stauten sich die Autos zurück in Richtung Billinganlage. Dies führte dazu, dass einige Autos noch auf den Gleisen standen, während die Straßenbahn schon vom Rathaus her heranfuhr. Ergebnis: Die Straßenbahn musste anhalten und warten bis die Autofahrer aufgrund der grünen Ampelphase die Gleise wieder freigaben. Montag, 24. August 1970 Der Stadtverein Hardhöhe ließ sich zur Kirchweih des Partner-Stadtteils Nürnberg-Langwasser etwas Besonderes einfallen: Der bekannte Fürther Langstreckenläufer Georg von Schlieben wurde mit schriftlichen Grüßen beim Turm der Heilig-Geist-Kirche auf der Hardhöhe losgeschickt. Der Glückwunschbote erreichte das Festzelt in Langwasser nach einem zweistündigen Lauf. Novemberstimmung mitten im August überkam die Fürther. Es regnete schier unaufhörlich. Die Terrassencafés waren verwaist, wärmere Kleidungsstücke wurden hervorgekramt. Die SpVgg kam in ihrem Heimspiel im Ronhof vor 4000 Zuschauern gegen den VfR Mannheim über ein 1:1-Unentschieden nicht hinaus. Das Tor für Fürth erzielte Schöpe. Dienstag, 25. August 1970 Die Tabakanbauer im Fürther Landkreis konnten durchschnaufen: Der Absatz ihrer Erzeugnisse konnte bis 1974 gesichert werden. Nach Versammlungen in Fürth und in Schwabach schlossen die Pflanzer einen Vertrag mit der Firma Roth-Händle-Lahr. Die Firma verpflichtete sich, die Sorten Virgin und Burley bis 1974 abzunehmen. Eine tolle Rettungsaktion vollbrachte ein 19-jähriger Stadelner: Nachdem aus den Fensten des zweiten Stocks Rauch drang und ein Kind darinnen gefährdet war, kletterte er die Sandsteinfassade hoch und brachte das Kind an ein Eckfenster an die frische Luft. Da die Eltern abwesend waren, musste die Feuerwehr die Türe aufbrechen. Ursache war ein nicht abgeschalteter Herd. Das Kind erlitt nur eine leichte Rauchvergiftung. Mittwoch, 26. August 1970 „Los B II“, das Kanalstück im Fürther Stadtwesten wurde von den Fachleuten als das schwierigste der Strecke zwischen Bamberg und Nürnberg bezeichnet. Sieben Kanalbaufirmen arbeiteten hier Hand in Hand. Die Erdbauer hatten 300 Baugeräte und 120 Transportfahrzeuge im Dauereinsatz. Der Maschinenpark aller sieben Firmen stellte einen Neuwert von 60 Mio DM dar. In drei Bauhöfen standen Werkstätten für Wartung und Reparaturen bereit. Im August 1970 lagen 3,3 Millionen Kubikmeter Erde schon an den neuen Plätzen, aber 7,7 Millionen Kubikmeter mussten noch bewegt werden. Noch immer gab man die Hoffnung nicht auf, 1972 den Hafen Nürnberg zu erreichen. Die Übergriffe amerikanischer Soldaten auf Fürther Bürger nahm wieder zu. Es wurden deshalb Streifen amerikanischen Militär- und deutscher Schutzpolizei in Fürth wieder verstärkt. Das Fürther Hallenbad öffnete wieder seine Pforten. Im Urlaubsmonat August wurden die Becken überholt und gereinigt. Donnerstag, 27. August 1970 Die Kreuzung „Fürth-Süd“ war fertig geworden. Ohne viel Aufhebens wurde sie dem Verkehr übergeben. Mehr als 20 Ampeln regelten jetzt den Verkehr für Kraftfahrer und Fußgänger. Jetzt konnte der Verkehr nach Nürnberg, Stein, Altenberg oder Fürth sicher und flüssig rollen. Die
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