schrecklichen Unfälle an dieser Kreuzung hatten ein Ende. Von der Millionenerbschaft, die die Stadt Fürth aus den USA überwiesen bekam, wurden vorher vom amerikanischen Fiskus 116.625 Dollar Erbschaftssteuer (nach damaligem Kurs 422.185 DM) abgezogen. Die Stadt bekam das Geld von dem in Fürth geborenen Richard Wassermann. Dieser starb 1959, doch der Streit um die Erbschaft dauerte über zehn Jahre. Richard Wassermann war 1880 in der Bäumenstraße als Sohn eines Bäckermeisters geboren worden und war 1907 nach Amerika ausgewandert. Dort hatte er zunächst als Reisender Zubehörteile für Brauereien verkauft. Später wurde er Teilhaber einer Firma in Chicago, die sich auf Klebstoffe für Bierflaschen-Etiketten sowie auf Farben und Lacke spezialisiert hatte. Nachdem Wassermann Alleininhaber dieser Firma wurde, gliederte er ihr auch noch den Hopfenhandel an, bei dem ihm seine Beziehungen zu Mittelfranken sehr nützlich waren. Freitag, 28. August 1970 Ohne Studenten ging im August bei der Fürther Post nichts mehr. 15 Abiturienten bzw. Studenten halfen in der Urlaubszeit beim Austragen der Briefe. Arbeitsbeginn für die Vorsortierung war 5.30 Uhr und mit 5,15 DM Stundenlohn zahlte die Post gut. Dazu kam noch ein tägliches „Blasengeld“ von 2,10 DM sowie ein Nachtzuschlag, weil die Arbeitszeit schon eine halbe Stunde im Nachttarif begann. Den Parkplatz an der Weiherstraße wollte eine Landfahrersippe „zweckentfremden“. Die Gruppe hatte schon mehrere Wohnwagen am Platz abgestellt und wollte sich für längere Zeit „häuslich“ einrichten. Erst nach langen Verhandlungen gelang es der Polizei, die Landfahrer davon zu überzeugen, das Fürther Stadtgebiet zu verlassen. Samstag, 29. August 1970 Wie jedes Jahr kümmerte sich die SpVgg um die Sichtung des Nachwuchses. An die 100 Jungen im Alter von acht bis 14 Jahren kamen aus allen Stadtteilen (auch aus Nürnberg), um sich von Trainer Hoffmann und den Spielern Marchl und Zimmert in das Fußball-ABC einführen zu lassen. Am Ende gab es eine kleine alkoholfreie Party. Jetzt fiel das Eckhaus an der Einmündung Königs- und Rednitzstraße der Spitzhacke zum Opfer. Es war eines der letzten Anwesen (Büttnerei Steger), das im Rahmen der Altstadtsanierung abgerissen wurde. Die Planungen für die Altstadtsanierung liefen seit 1963. Jeden Freitag konnten die Fürther Bürger ihre Sorgen dem Stadtoberhaupt persönlich vortragen. OB Scherzer hatte schon 1964 diese „Bürgersprechstunde“ eingerichtet. Es wurde rege davon Gebrauch gemacht. Montag, 31. August 1970 Der Radsportclub Fürth hatte eingeladen und viele kamen zum „Volksradfahren“ in Fürth und Umgebung. Rund 380 Radfans hatten teilgenommen. Wer alle Kontrollstationen angefahren hatte, bekam eine Medaille. Die Stoppuhr spielte dabei keine Rolle. In ihrem Auswärtsspiel beim VfR Heilbronn erreichte die SpVgg ein 1:1-Unentschieden. Das Tor für Fürth erzielte Bergmann. Damit lag man nach drei Spielen auf Rang 14 der Tabelle zur Regionalliga Süd. Dienstag, 1. September 1970 In der Vivo-Zentrale in Burgfarrnbach ging es hoch her. Firmeninhaber Dreßler feierte sein 60. Wiegenfest und Prokurist und Stadtrat Dürschinger sein 25-jähriges Firmenjubiläum. Im Garten beim Betriebsgebäude wurde mit viel Prominenz gefeiert. Angehörige des Fürther „Club Culinaris“ sorgten für das rustikale fränkische Büfett. Am unbeschrankten Übergang Wachendorf kam es wieder einmal zu einem Zusammenstoß eines Autos mit der Zirndorfer „Mockl“. Das Fahrzeug wurde in den Graben gerissen, die Fahrerin schwer verletzt. Sie war etwas zu nah an die Bahngleise herangefahren, um den Zug vorüberzulassen. Beim Versuch des Zurücksetzens starb der Motor ab.
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