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Montag, 12. Oktober 1970 Über 100.000 Zuschauer verfolgten den großen Erntedank-Festzug am Bauernsonntag in der Kleeblattstadt. Etwa 2500 Teinehmer aus den fränkischen Provinzen gaben sich ein Stelldichein. Zwei Dutzend Kapellen und 90 Gruppen mit vielen Festwagen zogen bei prächtigem Wetter durch Fürth. Akustisch wurden schottische Dudelsackklänge, amerikanischer Brassbandsound, österreichischer K.-u.-K.-Marschrhythmus, Egerländer Schmuseblasmusik, fränkischer Kirchweihschmiss und zackiges Blechgeschmetter der Bundeswehrkapelle den Zuschauern geboten. Am Bauernsonntag herrschte auch auf dem Flugfeld des Aero-Clubs in Seckendorf Hochbetrieb. 34 Rundflüge zeigten Interessierten den Fürther Erntedank-Festzug aus der Luft. Auch einen Tonfilm drehte man. Dieser wurde später den Fürther Kinos zur Vorführung angeboten. In ihrem Auswärtsspiel bei Viktoria Aschaffenburg kam die SpVgg zu einem 0:0-Unentschieden. Torhüter Peter Löwer rettete den einen Punkt. Damit hielt man Platz zwei der Tabelle. Dienstag, 13. Oktober 1970 Farbfernseher von Grundig kamen jetzt mit einer 66-cm-Super-Bildröhre auf den Markt. Die neue Bildröhre versprach 30% mehr Helligkeit bei gesteigerter Farbleuchtkraft. Die Geräte wurden bei Radio-Teichmann in der Maxstraße 42 für je 2378 DM angeboten. Nachdem der Fürther Künstler Johann Schmidt-Rednitz in der Himmelfahrtskirche BambergLichteneich mit modernen diagonalen Farbrhythmen schon den Altarschmuck geschaffen hatte, bekam er jetzt auch den Auftrag, fünf dazu passende Glasfenster zu fertigen. Ein amerikanischer Kunstmäzen war von dem abstrakten Altarbild des Fürthers so begeistert, dass er für die Kosten der neuen Glasfenster aufkam. Mit nur zehn Tagen Verspätung wurde die B 8-Umgehung des Kieselbühls in Betrieb genommen. Das 2,5 km lange neue Straßenstück zwischen der Soldnerstraße und dem Burgfarrnbacher Eisenbahnviadukt kostete mit allen Brücken und sonstigen Baumaßnahmen schlappe 10 Mio DM. Jetzt konnte der Verkehr endlich rollen. Mittwoch, 14. Oktober 1970 Alt-OB Dr. Hans Bornkessel wurde um ein Ehrenamt reicher. Die „Götz von Berlichingen Akademie“ in Tübingen, die sich der „Pflege des schwäbischen Grußes“ widmete, hatte ihm die „Goldene Ehrennadel“ verliehen und Dr. Bornkessel zum Ehrenmitglied ernannt. Die Kirchweihgabe Dr. Bornkessels an die Stadt Fürth mit dem Akt „Nach dem Bade“ stellte nach Ansicht der Tübinger Gesellschaft durch die einladende Pose in „kunstbezogener Weise“ den schwäbischen Gruß dar. Zugrunde lagen dafür sicher verschiedene Vorgänge, die sich seit dem vergangenen OB-Wahlkampf in Fürth um die Person Dr. Bornkessels abspielten. Besser als durch den weiblichen Rückenakt ließ sich sicher nicht „auf die Kirchweih laden“. Im Fürther Rathaus wurden die schottischen Dudelsack-Pipers von OB Scherzer offiziell verabschiedet. Noch nie hatten die Paisley-Pipers vor einer derart großen Menschenmenge wie beim Kirchweihzug in Fürth gespielt. Donnerstag, 15. Oktober 1970 Der alte Bunker an der Ronhofer Hauptstraße wurde im Auftrag und auf Kosten der Bundesregierung wieder instandgesetzt. Mit einer Spezial-“Betonkanone“ goss man die Fenster wieder zu, die kurz nach Kriegsende mühsam hineingemeißelt worden waren, weil man den Bunker für Notwohnungen brauchte. Der renovierte Bunker wurde nach Fertigstellung als Lager benutzt. Wie man in einem Notfall den Bunker in Minutenschnelle räumen und anstelle der Waren Menschen unterbringen konnte, blieb ein Geheimnis der Verantwortlichen. Das Fürther Stadtkrankenhaus sorgte sich um bessere Startchancen gegen den schnellen Tod: Im zweiten Stockwerk entstand eine 10-Betten-Intensivstation. Überwachung und Behandlung gelang mit Fernübertragung von Daten an eine Monitor-Zentrale bzw. durch einen Groß-

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