Dr. Jungkunz hat sich 2010 bewusst für die Schulleiterstelle am Hardenberg-Gymnasium beworben, für eine Großstadtschule mit über 1100 Schülerinnen und Schülern, über 100 Lehrkräften und mit einem Studienseminar, also für die maximal mögliche Arbeit, die man als Schulleiter an einem bayerischen Gymnasium erwarten kann. In dem Wissen, dass bei aller Digitalisierung immer noch der Lehrer die entscheidende Schlüsselfigur für den schulischen Erfolg unserer Kinder darstellt, war Dr. Jungkunz die Ausbildung seiner Referendarinnen und Referendare eine Herzensangelegenheit. Für seine Studienseminare war er immer erreichbar. Bei Problemen konnte man noch um Mitternacht mit einer Antwort per E-Mail von ihm rechnen. Trotz dieser absehbaren, großen Herausforderungen und Belastungen entschied er sich für unsere Schule und wir sind ihm dafür dankbar. Die letzte Dekade war mit Sicherheit das bisher herausforderndste und unruhigste Jahrzehnt. Sei es die Corona-Pandemie, der Wechsel vom achtjährigen Gymnasium zurück zum neunjährigen Gymnasium, seien es umfangreiche bauliche Maßnahmen, die Bewältigung der wachsenden Schülerzahl - die Liste ist endlos. Unser Schulleiter hat mit strategischem Weitblick unser Hardenberg sicher durch alle Schwierigkeiten geführt. Bereits in seinem ersten HGF-Schuljahr 2010/11 mussten große organisatorische Herausforderungen bewältigt werden. Bedingt durch das Auslaufen des alten neunjährigen Gymnasiums wurden in diesem Schuljahr zwei vollständige Abiturprüfungen durchgeführt, im März 2011 die Abiturprüfung für das „alte“ G9 und im Mai die für das G8. Ebenfalls in diesem Schuljahr konnten im Rahmen des Konjunkturpakets II sämtliche Fenster des Altbaus getauscht sowie die Brandschutzanlage erneuert werden. Weiterhin wurde die sanierungsbedürftige Außenfassade renoviert. Viel Zeit zum „Ankommen“ war Dr. Jungkunz damit wahrlich nicht geblieben. Trotzdem setzte er bereits erste eigene Akzente, z.B. durch die Einführung des Betriebspraktikums für ALLE neunten Klassen. Der Bezug zur Berufs- und Arbeitswelt war ihm ein großes Anliegen. In Rückblick auf sein erstes Schuljahr schrieb Dr. Jungkunz im Jahresbericht: „Für das kommende Schuljahr hoffe ich für uns alle, dass nach dem Doppel-Abiturjahrgang und dem Auslaufen des G9 sowie nach dem Abschluss der aufwändigen Baumaßnahmen wieder etwas mehr Ruhe in den Schulalltag einkehrt.“ Diese Hoffnung wurde erfüllt, aber tatsächlich nur für das kommende Schuljahr 2011/12. Denn Dr. Jungkunz hat sich dem Leitgedanken verschrieben, dass Schule auf vielfältige soziale Entwicklungen reagieren, neuen Bildungsanforderungen gerecht werden und sich folglich kontinuierlich wandeln und weiterentwickeln muss. Mit dieser Einstellung betrieb er im Schuljahr 2012/13 z.B. die Einführung der Ganztagsschule. Nach umfangreichen Diskussionen entschied sich die Schulfamilie für die offene Form. Das Bezirksjugendwerk der AWO Ober- und Mittelfranken konnte als Kooperationspartner gewonnen werden. Bereits im ersten Jahr besuchten über 80 Schülerinnen und Schüler die offene Ganztagsschule. Seither stiegen die Anmeldezahlen stetig. Ebenfalls in diesem Schuljahr wurde auf Initiative von Dr. Jungkunz erstmals eine Einführungsklasse am Hardenberg-Gymnasium eingerichtet. In diese Klasse 10x werden motivierte und leistungsstarke Schülerinnen und Schüler der Real-, Wirtschafts- und Mittelschule mit bestandenem mittleren Schulabschluss aufgenommen und auf die Anforderungen der gymnasialen Oberstufe vorbereitet. Die Einführungsklasse ist ein wichtiger Beitrag zur Aufstiegsdurchlässigkeit im bayerischen Schulsystem und sie läuft seit nunmehr zehn Jahren an unserer Schule mit großem Erfolg. Ein weiteres Vorhaben im Rahmen der Schulentwicklung war die Implementierung der Mittelstufe Plus. Trotz der zu erwartenden immensen organisatorische Probleme trieb unser Schulleiter mit Unterstützung der Schulfamilie die Bewerbung für dieses Projekt erfolgreich voran. Als eine von 47 Pilotschulen in Bayern hatten Schülerinnen und Schüler nun am Hardenberg die Möglichkeit, die Jahrgangsstufen 8, 9 und 10 auf vier Jahre zu dehnen. Die mittlerweile gewonnenen Erfahrungen zeigen,
Seite:Jahresbericht Verabschiedung Dr Jungkunz 2021.pdf/2
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