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ein. Mittwoch, 24. Dezember 1980 In der Fürther Bogenstraße stürzte die Mauer des israelischen Friedhofs auf einer Länge von nahezu 20 m ein. Fachleute führten dies auf Verschleißerscheinungen in Verbindung mit dem seit Tagen herrschenden Frost zurück. Ein Wiederaufbau des Mauerteils aus dem 17. Jahrhundert war jedoch erst im Frühjahr möglich. Die Bürgervereinigung Altstadtviertel St. Michael zog eine positive Bilanz: Der viertägige erste alternative Weihnachtsmarkt am Waagplatz wurde von der Fürther Bevölkerung sehr gut angenommen. Die heimelige Atmosphäre wurde besonders gelobt, so dass für das kommende Jahr eine Neuauflage geplant war. Entscheidend zur Attraktivität des Marktes hatte die Demonstration alter Handwerkskünste beigetragen (Schmied, Glasbläser, Buchdrucker, Holzschnitzer, Weber und Töpfer). 140 amerikanische Soldaten verbrachten Weihnachten in deutschen Familien. 96 Fürther Gastgeber hatten sich dazu bereit erklärt, einen oder zwei „Ami“ über die Feiertage zu bewirten. Bei einem Treffen im Kalb-Club an der Steubenstraße wurden die Soldaten den deutschen Gastgebern zugeteilt. Samstag, 27. Dezember 1980 Das Weihnachtswetter erwies sich als herbstlich. Von Eis und Schnee war nichts zu spüren. Wärmende Pelze wurden nur angezogen, um die Nachbarn zu beeindrucken. An den Feiertagen dominierten Wind und Regen. So hieß es deshalb bei den meisten Fürthern: „Ausgeruht haben wir uns!“ An den Weihnachtstagen war die Fürther Feuerwehr gut beschäftigt. Den größten Einsatz hatte sie am 24. Dezember nachts um 2 Uhr, als eine Scheune in der Atzenhofer Straße 61 in Brand geraten war. Nur mit Hilfe eines „Wasservorhangs“ mit C-Rohren und Löschkanone konnte ein Übergreifen des Brandes auf ein benachbartes Wohnhaus verhindert werden. Kurz vor „Torschluss“ zog die SpVgg noch einen „dicken Fisch“ an Land: Der Zweitligist verpflichtete den erst 20jährigen Fred Schaub von Eintracht Frankfurt bis zum 30. Juni 1981. Der 1,79 m große Stürmer wurde bis zu diesem Termin ausgeliehen. Montag, 29. Dezember 1980 Das zum vierten Mal ausgetragene Prominenten-Schafkopfturnier von FN und Patrizier-Bräu hatte einen Erlös von rund 1000 DM erbracht. Die beiden Veranstalter stockten den Betrag auf 2500 DM auf und spendeten ihn zugunsten der Fürther Kinderklinik, die davon ein Farbfernsehgerät anschafften. Die bislang an zwölf Plätzen in der Stadt Fürth aufgestellten Altglas-Container hatten wegen ihrer Unförmigkeit – sie sahen aus wie Panzer ohne Geschützturm – den Unwillen so mancher Bürger hervorgerufen. Jetzt reagierte die Stadt auf die Kritik und tauschte sie gegen kleinere „Iglus“ aus, die jeweils drei Einwurflöcher aufwiesen. Das ZDF setzte sich im Wohnzimmer einer Fürther Familie aus der Emdener Straße fest. Immer wieder fiel die Klappe für verschiedene Szenen zu einem Achtminutenfilm für das Sonntagsmagazin „Freizeit“. Für das ZDF-Team waren die Fürther deshalb interessant, weil sie sich in ihrer Freizeit gemeinsam mit der seltenen „Lederbastelei“ befassten. Dienstag, 30. Dezember 1980 „Babyschwimmen“ war der letzte Schrei! Immer mehr Mütter gewöhnten ihren Nachwuchs im Alter von vier Monaten bis zu zwei Jahren frühzeitig an das nasse Element. Die Kursleiter unterrichteten nach der „McMillanMethode“, die den Babys zunächst die Angst vor dem Wasser nahm. In einer zweiten Stufe erfolgte dann der eigentliche Schwimmunterricht. Auch die Fürther VHS führte derartige Baby-Schwimmkurse in der Schwimmhalle der Lebenshilfe in Dambach durch. Ein 44-jähriger Fürther musste beinahe mit dem Tod dafür bezahlen, dass er seine Frau verließ. Die beiden gehörten verschiedenen Sinti-Sippen an. Nach der Trennung erschienen sechs Männer aus der Sippe der Frau bei dem Fürther in der Händelstraße, der gerade mit Freunden seiner Zigeunersippe feierte. Daraufhin kam es zu einer Messerstecherei, in deren Verlauf der Fürther eine 12 cm lange Schnittwunde am Hals erhielt. Das Messer verfehlte die Halsschlagader nur um wenige Millimeter. Die Angreifer flüchteten daraufhin, die Polizei fahndete nach ihnen. Das Jahr neigte sich einem Ende entgegen. An den letzten drei Tagen durften wieder Feuerwerkskörper verkauft werden, mit denen immer mehr Menschen zum Jahreswechsel um sich ballerten. Schwärmer, Kanonenschläge und Raketen hießen im schönen Amtsdeutsch „pyrotechnische Gegenstände“. Mittwoch, 31. Dezember 1980 Einer der letzten „Tante-Emma-Läden“ Fürths befand sich in der Alexanderstraße 13. Hier sorgte das Ehepaar Mages mit einem besonders ausgeprägten Service dafür, dass man als kleiner Einzelhandels- und Feinkostladen trotz der Supermarktkonkurrenz noch bestehen konnte. 60