Seite:Rieß-Chronik 1912 (Überarbeitung Alexander Mayer).pdf/3

Aus FürthWiki

Version vom 29. März 2025, 08:56 Uhr von Zonebattler (Diskussion | Beiträge) (→‎Nicht korrekturgelesen: Die Seite wurde neu angelegt: „Eigentumsvorbehalt.36 29. Der Ausschuß der Landesversicherungsanstalt Mittelfranken genehmigt zur Verbesserung des Wohnungswesens der Baugenossenschaft „Eigenes Heim“ 56.000 Mark (für 29.300 Mark übernahm die Stadt die Bürgschaft, vgl. 8.2.12). - Die Wasserbauarbeiten für die neue Stauanlage an der Wolfsgruber'schen Kunstmühle sind beendet (vgl. 28.1.11).37 Gewerbliche Entwicklung im Februar: Bedeutende Besserung vor allem im Baugeschä…)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Diese Seite wurde noch nicht korrekturgelesen.

Eigentumsvorbehalt.36 29. Der Ausschuß der Landesversicherungsanstalt Mittelfranken genehmigt zur Verbesserung des Wohnungswesens der Baugenossenschaft „Eigenes Heim“ 56.000 Mark (für 29.300 Mark übernahm die Stadt die Bürgschaft, vgl. 8.2.12). - Die Wasserbauarbeiten für die neue Stauanlage an der Wolfsgruber'schen Kunstmühle sind beendet (vgl. 28.1.11).37 Gewerbliche Entwicklung im Februar: Bedeutende Besserung vor allem im Baugeschäft und in der Holzindustrie. Kleinerer Aufschwung beim polygraphischen Gewerbe, Metallindustrie, Handelsgewerbe und Textilindustrie. In der Papier- und Lederwarenindustrie und der Glasindustrie ist eine verstärkte Beschäftigung von weiblichen Arbeitskräften zu beobachten, ebenfalls bei den städtischen Betrieben.38

März 1912 1. Wahl der städtischen Vertreter für den mittelfränkischen Landrat durch Magistrat und Collegium: OB Kutzer, Magistratsrat Zick. Ersatzmänner: Magistratsräte Egerer und Harscher.39 - Die Delegierten des Gewerkschaftskartells Fürth - Vertreter von 11.000 gewerkschaftlich organisierten Arbeitern und Arbeiterinnen - appellieren an den Reichstag, der Regelung der Arbeitslosenversicherung durch den Staat näher zu treten.40 2. Paul Rieß wendet sich im Fürther Tagblatt gegen die Abgabe der lokalhistorischen Büchersammlung von Gebhardt an das Germanische Nationalmuseum (vgl. 16.2. u. 28.2.)41. - Die vereinigten Drechslermeister Fürth und Umgebung geben eine zehnprozentige Preiserhöhung bekannt.42 3. Der Ausschank des Geismanns Frühlingsdoppelbier, jetzt Pokulator genannt, beginnt. - Auf dem Sportplatz der SpVgg findet das I. Privat-Fußball-Ligaspiel um den Goldpokal statt: 1. FCN gegen SpVgg 1:1.43 - Eröffnung der Nord-Süd-Eisenbahnlinie von Keetmannhoop nach Windhuk (Deutsch-Südwestafrika). 5. Durch den Kauf eines Grundstückes rückt die Verwirklichung der Uferstraße näher: „Sie soll von der Maxbrücke nach den Kißkaltschen Häusern über das Flußbad, das später einmal verschwinden muß, bis hin zur Theresienstraße führen und den wichtigen Zweck haben, den Verkehr von dem unteren Teile der Königstraße, die ja immer mehr überlastet wird, abzulenken. Dergestalt, daß er von der Gegend des Bahnhofes, der Schwabacher Str. etc. auf den Weg Theresienstraße - Uferstraße - Maxbrücke geleitet wird. Für das Altstadtgebiet hat daher der Ankauf jenes Geländes besondere Bedeutung.“ 44 - 29. Jahresbericht des Alpenvereins: 371 Mitglieder; 145 Besucher der Fürther Hütte, davon aber nur 3 aus der Fürther Sektion. 45 7. Magistratsbeschluß, die Promenadenstraße ab 1. Mai in Hornschuchpromenade umzubenennen.46 9. Fabrikbesitzer Heinrich Morgenstern wird aufgrund seiner Unterstützung der Veteranen von der Kriegergenossenschaft zum Ehrenmitglied ernannt. - Das Thermalbad der König Ludwig Quellen wird eröffnet. Zur Abgabe gelangen: 1. Thermalbäder mit der natürlichen Kohlensäure der Quelle, 2. Thermalbäder mit verstärkter Kohlensäure und Sauerstoff, 3. Stromsprudelbäder mit ständigem Zufluß der Quelle während der Badedauer, 4. Moorbäder, 5. Fangopackungen. - „Die Eingemeindungsfrage nach Nürnberg taucht von neuem wieder auf. In den städtischen Collegien wurde in geheimer Sitzung eine Probeabstimmung veranstaltet. Die Mehrheit war für Eingemeindung. Der Lokal-Chronist, sowie eine große Anzahl von Lokalpatrioten erließen Sprechsaalartikel gegen die neue Anmaßung. Die Bevölkerung Fürths ist zum größten Teile gegen die Einverleibung.“ - Aufgrund des Streikes der Schneidergesellen in einer Anzahl nord- und mitteldeutscher Städte ist die Aussperrung aller Gesellen 47 beschlossen wurden, in Fürth werden etwa 100 Gesellen ausgesperrt. - Generalversammlung der Deutschen Gewerkvereine Hirsch-Duncker (annähernd 500 Mitglieder). Beklagt wird der Kampf der sozialdemokratischen Gewerkschaften gegen den Gewerkverein. Auf dem Boden der bestehenden Gesellschaftsordnung wollen die Gewerkvereine auch in Zukunft alles daran setzen, „die materielle und geistige Lage der arbeitenden Klasse 48 emporzuheben“. 10. Wahlen von Vertretern der Arbeitgeber und Arbeitnehmer für die Generalversammlung der Allgemeinen Ortskrankenkasse. Geringe Beteiligung der Arbeitnehmer, da keine Gegenliste zu jener der Gewerkschaft aufgestellt 49 wurde. 50 11. Wiedereröffnung der Schiffahrt auf dem Donau-Main-Kanal. - Ausbruch eines Bergarbeiterstreiks im Ruhrgebiet, 230.000 der insgesamt 330.000 Bergleute legen die Arbeit nieder. Streikposten hindern Arbeitswillige mit Gewalt von der Arbeit, daraufhin fordert der christliche Bergarbeiterverband den Einsatz von Militär. 12. Der 91. Geburtstag des Prinzregenten wird feierlich begangen. - Die Fleischerinnung gibt die Erhöhung der 51 Schweinefleischpreise um 5 Pfg. bekannt. 13. Der Magistrat entscheidet, daß von den Fürther Läden nur die Firma Tietz zur Warenhaussteuer heranzuziehen 52 sei. - Ein Toter in Herne bei den Auseinandersetzungen von Streikenden und Militär (s. 11.3.). 15. Die Fa. Ullmann u. Co. Bronzefarbenwerke gewährt ihren Arbeitern freiwillig eine wöchentliche Arbeitszeitverkürzung von drei Stunden. - Der Magistrat beschließt, dem „Verein für die Geschichte der Stadt 53 Nürnberg“ beizutreten. 73