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==Fronmüllerchronik==
 
==Fronmüllerchronik==
:''[...] König Maximilian ließ [...] Fürth am 20. Mai durch den Hofcommissär und Landesdirektionspräsidenten Grafen von Thürheim in Besitz nehmen. Bereits am 24. Februar Vormittags 10 Uhr rückte eine starke Abtheilung französische Reiterei und Fußvolk [...] ein, unter dem Oberbefehl des Generals Drouet, der Anfangs im [[Brandenburger Haus|Brandenburger Hause]] Quartier nahm, dann aber das erst erbaute und noch nicht ganz fertige Haus des Kaufmann Gebhardt gewaltsamer Weise bezog. Alles mußte da auf das Feinste eingerichtet werden; kostbare Möbeln, Tafelzeug, elegante Geschirre, feine Weine u. s. w. mußten herbeigeschafft, auch oft bedeutende Geschenke gemacht werden. Täglich erhielt der General von der Fürther Gemeinde fünf Karolin Tafelgeld, sammt Holz, Kohlen, Wachslichtern, Weißzeug, Betten u. s. w. Häufig kamen Collisionen zwischen Militär und Bürgern vor, die in der Regel zum Nachtheil der letzteren ausgingen. Jagd und Fischfang wurde auf mehrere Jahre ruinirt. Im Hause des Stadtpfarrers war die Feldpost untergebracht. Marschall Bernadotte, später König von Schweden, mußte, während er hier Heerschau hielt, auf Kosten der Stadt zweimal bewirthet werden. Das Geburtsfest Napoleons im August wurde von den Truppen feierlich begangen. Sie mußten an diesem Tage besonders gut bewirthet werden. Jeder Mann, vom Feldwebel abwärts, erhielt eine halbe Maas Wein; die Austheilung fand im Brandenburger Hause statt. [...]. Die drückende Einquartierung [...] zog sich noch bis zum 29. September hinaus, an welchem Tage der Abmarsch der unbequemen Gäste nach Forchheim erfolgte. Uebrigens fanden noch starke Durchmärsche und Einquartierungen im Monat Oktober Statt. Am 1. Oktober hatte Fürth in einer Nacht gegen 8000 Franzosen zu beherbergen und zu verpflegen, kurz vor der Schlacht von Jena, [...]. Von einer geregelten Einquartierung konnte damals natürlich keine Rede sein. Zwanzig bis dreißig Mann lagerten sich eben in einem Hause, wie dies gerade kam. [...]. Die vielen Einquartierungen ließen eine große Schuldenlast für die Gemeinde zurück, auch viele Liebespfänder. An jene Zeit erinnern heutzutage noch die sogenannten Franzosenweckchen, eine beliebte Art Eierbrod, deren Bereitung von ihnen angegeben wurde. In diesem Jahre wurde die seit dem 1. November 1795 hier bestandene Bank laut Circular, gezeichnet von Kracker und Gullmann, unter dem Titel „Kgl. bayerische Banko“ nach Nürnberg verlegt. Zur Zeit des Hoheitswechsels waren hier vier Aerzte; Physikus Dr. Hammer und die praktischen Aerzte Dr. Petz, Dr. Solbrig, Dr. Fronmüller; im August kam Dr. Hochheimer hinzu. - Fürth besaß damals in Bezug auf die christliche Bevölkerung nur drei Stiftungen, die Gotteshaus- und Pfarrstiftung, die [[Armen- und Waisenschule]], das Armenspital. [...].''<ref>[[Fronmüllchronik]], 1871, S. 182 f</ref>
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:''[...] König Maximilian ließ [...] Fürth am 20. Mai durch den Hofcommissär und Landesdirektionspräsidenten Grafen von Thürheim in Besitz nehmen. Bereits am 24. Februar Vormittags 10 Uhr rückte eine starke Abtheilung französische Reiterei und Fußvolk [...] ein, unter dem Oberbefehl des Generals Drouet, der Anfangs im [[Brandenburger Haus|Brandenburger Hause]] Quartier nahm, dann aber das erst erbaute und noch nicht ganz fertige Haus des Kaufmann Gebhardt gewaltsamer Weise bezog. Alles mußte da auf das Feinste eingerichtet werden; kostbare Möbeln, Tafelzeug, elegante Geschirre, feine Weine u. s. w. mußten herbeigeschafft, auch oft bedeutende Geschenke gemacht werden. Täglich erhielt der General von der Fürther Gemeinde fünf Karolin Tafelgeld, sammt Holz, Kohlen, Wachslichtern, Weißzeug, Betten u. s. w. Häufig kamen Collisionen zwischen Militär und Bürgern vor, die in der Regel zum Nachtheil der letzteren ausgingen. Jagd und Fischfang wurde auf mehrere Jahre ruinirt. Im Hause des Stadtpfarrers war die Feldpost untergebracht. Marschall Bernadotte, später König von Schweden, mußte, während er hier Heerschau hielt, auf Kosten der Stadt zweimal bewirthet werden. Das Geburtsfest Napoleons im August wurde von den Truppen feierlich begangen. Sie mußten an diesem Tage besonders gut bewirthet werden. Jeder Mann, vom Feldwebel abwärts, erhielt eine halbe Maas Wein; die Austheilung fand im Brandenburger Hause statt. [...]. Die drückende Einquartierung [...] zog sich noch bis zum 29. September hinaus, an welchem Tage der Abmarsch der unbequemen Gäste nach Forchheim erfolgte. Uebrigens fanden noch starke Durchmärsche und Einquartierungen im Monat Oktober Statt. Am 1. Oktober hatte Fürth in einer Nacht gegen 8000 Franzosen zu beherbergen und zu verpflegen, kurz vor der Schlacht von Jena, [...]. Von einer geregelten Einquartierung konnte damals natürlich keine Rede sein. Zwanzig bis dreißig Mann lagerten sich eben in einem Hause, wie dies gerade kam. [...]. Die vielen Einquartierungen ließen eine große Schuldenlast für die Gemeinde zurück, auch viele Liebespfänder. An jene Zeit erinnern heutzutage noch die sogenannten Franzosenweckchen, eine beliebte Art Eierbrod, deren Bereitung von ihnen angegeben wurde. In diesem Jahre wurde die seit dem 1. November 1795 hier bestandene Bank laut Circular, gezeichnet von Kracker und Gullmann, unter dem Titel „Kgl. bayerische Banko“ nach Nürnberg verlegt. Zur Zeit des Hoheitswechsels waren hier vier Aerzte; Physikus Dr. Hammer und die praktischen Aerzte Dr. Petz, Dr. Solbrig, Dr. Fronmüller; im August kam Dr. Hochheimer hinzu. - Fürth besaß damals in Bezug auf die christliche Bevölkerung nur drei Stiftungen, die Gotteshaus- und Pfarrstiftung, die [[Armen- und Waisenschule]], das Armenspital. [...].''<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1871, S. 182 f</ref>
    
==Veröffentlichungen==
 
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