Adolf Schwammberger

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Dr. Adolf Schwammberger (* 17. September 1905 in Nürnberg; † 15. Juli 1975 in Fürth) war ein bekannter Fürther Historiker. Bedeutung erlangte er vor allem als Gründer und 1.Vorsitzender des Vereins "Alt-Fürth" sowie langjähriger Archivs- und Museumsdirektor der Stadt Fürth.


Leben

Jugend und Weg nach Fürth

Adolf Schwammberger wurde am 17. September 1905 im Nürnberger Stadtteil St.Johannis geboren. Sein Vater, der Drechslermeister Georg Schwammberger verstarb früh. Nach dem Besuch der Volks- und danach Oberrealschule in Nürnberg absolvierte er die "Präparandenanstalt" in Neustadt/Aisch und die Lehrerbildungsanstalt in Altdorf. Danach trat er in Nürnberg in den Schuldienst ein. Auf diesen beschränkte er sich jedoch nicht: so legte er Ergänzungsprüfungen in Latein, Griechisch und Mathematik ab und begann ein Studium der Geschichte, Philosophie, Pädogogik und Volkswirtschaftslehre in Erlangen. Im Oktober 1931 legte er eine Doktorprüfung über "Die Erwerbspolitik der Burggrafen von Nürnberg in Franken" ab.

1930 wurde er schließlich nach Fürth versetzt. Wie er später berichtete, hatte er seine Liebe zu dieser Stadt schon als 18 Jähriger über eine Freundin entdeckt- letztere war bald aus den Augen verloren - die Stadt Fürth dagegen nie.

Wirken in Fürth

Das Fehlen eines "historischen Vereins" empfand er als große Lücke im kulturellen Leben der Stadt. So veröffentlichte er am 6.Januar 1933 einen Aufruf zur Gründung eines solchen Vereins - "Alt-Fürth" war geboren.

Nach wenigen Jahren musste er seine Tätigkeit als 1.Vorsitzender jedoch fürs erste niederlegen, als der Fürther Oberbürgermeister Franz Jakob zum kommisasarischen Leiter der Stadtverwaltung Thorn bestellt wurde und sich Dr. Schwammberger holen ließ. Nach kurzer Kriegsgefangenschaft ließ er sich zunächst im Fuldischen und im Siegerland nieder ehe er mehr durch Zufall wieder zum Schuldienst kam.

1957 übernahm Dr. Schwammberger die Leitung der Bibliothek und des Archivs der Stadt Fürth nebst der Freilichtbühne im Stadtpark. Und auch im Ruhestand verfolgte er die Entwicklungen weiter. So stand er dem Umzug des Stadtarchivs ins Schloss Burgfarrnbach sehr kritisch gegenüber: ein aktiv für die Bürgerschaft arbeitendes Archiv müsse seinen Sitz nicht an der Stadtperipherie sodern mitten im Herzen der Stadt und ihrer Verwaltung haben.

Lehre und Überzeugung

Adolf Schwammberger erwartete vom Historiker an sich ein kritisch zurückhaltendes Urteil, gemeinverständliche Sprache und sachliche Berichterstattung. Er war der festen Überzeugung, dass der geschichtliche Stoff "mit wissenschaftlicher Treu und Vorsicht und in einer allgemein verständlichen Sprache dargeboten" werden müsse -" Hier wird nicht geschwätzt, sondern mitgeteilt".

Nach seiner Überzeugung erschließt sich die Bedeutung historischer Ereignisse nicht "nach dem Maßstab des Aufsehens, das sie erregt haben", sondern "nach der Tiefe des Blicks, die sie unsern Augen eröffnen.". Daraus folgerte er, dass ein Ereignis seinen Platz in der Geschichte letztlich dadurch ausgemessen bekommt, inwiefern es ein Betrachter als von Interesse erachtet und ausarbeitet. Nicht das Ereignis eröffnet den tiefen Einblick, sondern der betrachtende Historiker ist es, der die Augen weit öffnet um hinter ein Geschehen zu blicken.

Geschichte, so lässt Adolf Schwammberger schließen, bedeutete ihm nicht vordergründig die Möglichkeit für die Gegenwart zu lernen, sondern die Erkenntnis um das Symbolhafte des menschlichen Handelns und des Geschehens mit dem Menschen.

Auszeichnungen und Ehrungen

Werke

Literatur

u.a.:


Zitate

  • " Der Weg von Nürnberg nach Fürth ist zwar nur einen Schritt lang;
    wie weit die Städte voneinander entfertn sind, läßt sich aber nicht einmal in Kilometern messen.
    "


Gedichte

Dumme Leute
"Dumme Leute dürfen dich spießen
und du schreist nicht?
Dürfen Spott über dich gießen und du beißt nicht?

Nimm nur die Dummheit für Natur,
so freut sie dich wie Wald und Flur."

Quellen


Siehe auch