Autohaus Pillenstein

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Pillenstein Stadtgrenze Mai 2019 1.jpg
Autohaus Pillenstein an der Nürnberger Straße, Mai 2019
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Das Autohaus Pillenstein ist ein familiengeführtes Autohandels-Unternehmen in vierter Generation mit Sitz in der Nürnberger Straße 147. Etwa 200 Mitarbeiter verkaufen mehr als 5.000 Fahrzeuge pro Jahr.


Geschichte

Die Anfänge in der Hindenburgstraße 13, ca. 1938

Das Unternehmen wurde 1924 von Johann Friedrich Pillenstein in Fürth gegründet, ehe er in der Mohrenstraße 4 sein erstes Geschäft eröffnete. Er betrieb anfänglich einen Handel mit gebrauchten Fahrrädern, Nähmaschinen und Kinderwagen. Später kamen nach einem Umzug Motorräder und eine Tankstelle hinzu. 1936 begann für das Unternehmen der Autohandel, hierzu wurde das Anwesen Hindenburgstraße 13 gekauft (heute Rudolf-Breitscheid-Straße). Erste Automobile der Marke DKW und Adler standen zur Auswahl. Bereits 1938 wurden 30 Automobile verkauft. Am 1. Januar 1945 bot Pillenstein den ersten Volkswagen in Fürth an.

Autohaus an der Stadtgrenze, ca. 1950

Nach dem Krieg wandelte sich das Unternehmen 1948 offiziell zum Autohaus. Oskar Pillenstein und sein Geschäftspartner Willi Krauss schließen einen Händlervertrag mit Volkswagen ab. Im ersten Geschäftsjahr konnten bereits 28 Autos verkauft werden. Die erste größere Filiale entstand am 1. September 1950 in der Würzburger Straße 134/140. Zusätzlich wurde der erste Schauraum in der Königstraße 133/137 im Jahr 1951 eröffnet. Neben dem Betrieb in der Nürnberger Straße 147 - hier seit dem 1. August 1954 / zuvor Autohaus Bauernfeind - gehörte auch ab Dezember 1950 ein weiterer Standort in Neustadt/Aisch und Stein zur Unternehmensgruppe.

Verkaufsraum in der Königstraße 135, ca. 1955

Das Autohaus in der Nürnberger Straße 147 konnte auf dem 8.550 qm großen Grund mit insgesamt 1.200 qm Arbeitsfläche, 2 Waschhallen, einer Tankstelle und diversen Werkstätten bereits 1955 den Verkauf des 3.000. Autos in Fürth vermelden. Bereits zwei Jahre später wurde der Verkauf des 5.000. Autos durch das Unternehmen bekannt gegeben. Es wurde auch eine eigene Autovermietung mit der Bezeichnung „Petra Autoverleih GmbH“ durch Oskar Pillenstein gegründet, die im Hauptbetrieb Nürnberger Straße 147 angegliedert war und heute noch unter der Bezeichnung „Petra Autovermietung GmbH. RENT A CAR Leasing“ firmiert.

1959 wurde das Autohaus durch den Volkswagenkonzern in den Großhändlerstatus erhoben. Neben dem Verkauf von Fahrzeugen konnte damit das Autohaus Pillenstein nun auch einer größeren Anzahl von Händlern im Umland als Berater zur Verfügung stehen. Hierzu wurden eigens Mitarbeiter für den Außen- und Kundendienst eingestellt. Im Dezember 1960 verbuchte das Autohaus Pillenstein den 10.000. Wagenverkauf, nur vier Jahre später (Juli 1964) waren es bereits 20.000 verkaufte Fahrzeuge.

Nach Plänen von Bernhard Heid wurde 1966 ein Neubau mit Natursteinfassade errichtet.

1980 übernahm die dritte Generation das Unternehmen, Bernd Pillenstein wird Geschäftsführer. Am 27. Juni 1999 feierte das Unternehmen seinen 75. Geburtstag mit einem Tag der offenen Tür, der 1. Noris Classic Rallye mit Oldtimern[1] sowie der Herausgabe eines Bildbandes über Fürth.

75 Jahre Autohaus Pillenstein, 1999

Anfang 2003 schloss der Autohausbetreiber Pillenstein nach eigenen Angaben seinen zweiten Standort auf der Hardhöhe (Würzburger Straße 140) auf Grund fehlender Entwicklungsmöglichkeiten,[2] wohingegen der Standort in der Nürnberger Straße im April 2005 um einen 1.000 qm großen Schauraum erweitert wurde. Im Jahr 2013 übernahm die vierte Generation die Amtsgeschäfte im Familienbetrieb, Leopold Pillenstein wurde Geschäftsführer des Unternehmens.

Seit Mai 2015 wurde die Filiale an der Stadtgrenze erneut umgebaut. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite investierte der Geschäftsführer Leopold Pillenstein ca. 3 Mio. Euro für ein Parkhaus und Gebrauchtwagenzentrum.[3] Auf dem betroffenen Grundstück standen vom ehem. Burgfarrnbacher Wellpappe-Hersteller Emil Stahl noch einige Objekte, in dem ein Fahrradhändler und verschiedene Künstler (Borgo Ensemble) untergebracht waren. Nach fünf Jahrzehnten Betrieb wurde im Jahr 2018 auch die gesamte Gebäudehülle (Natursteinfassade, Dach, Fenster) des markanten Hauptgebäudes an der Stadtgrenze energetisch saniert. Die dabei verwendeten Muschelkalkplatten stammen aus den gleichen drei Steinbrüchen wie beim Neubau. Der denkmalpflegerische Mehraufwand wurde vom Bezirk Mittelfranken gefördert.[4] Auch die Stadt Fürth prämierte 2020 die gelungene Sanierung.

Beschreibung des Baudenkmals

Das denkmalgeschützte Gebäude, 2014

Ausstellungs- und Verwaltungsgebäude, dreigeschossiger Ortbetonbau mit Flachdach, verfugter Natursteinplattenverkleidung aus Muschelkalk und hinter Betonpfeilern zurückgesetztem, verglastem Erdgeschoss; Werkstattanlagen, mehrteiliger Gebäudekomplex aus Ortbeton mit befahrbarer Dachterrasse und Waschstraße; sämtlich vom Meisterschüler des Nürnberger Kunstakademie-Schöpfers Sep Ruf, Bernhard Heid, 1966.

2018/19 wurde das Gebäude vollständig denkmalgerecht saniert und am 8. September 2019 - am Tag des offenen Denkmals - der interessierten Bevölkerung vorgestellt.


Lokalberichterstattung

  • Volker Dittmar: Fürths Stadtgrenzen im Griff der Autohäuser. In: Fürther Nachrichten vom 07. Mai 2015 - online
  • fn, Armin Koch: Baudenkmal: Glanz fürs Autohaus. In: Fürther Nachrichten vom 26. Juni 2019 (Druckausgabe)
  • Stadt Fürth prämiert gelungene Fassadensanierungen. In: Fürth StadtZeitung, Nr. 05 vom 17. März 2021, S. 5 – PDF-Datei

Siehe auch

Weblinks

  • Internetseite des Unternehmens online

Einzelnachweise

  1. Facebook: Pillenstein Chronik | Online abgerufen am 11. Mai 2015 | 23:40 Uhr
  2. Industrie- und Handelskammer Nürnberg für Mittelfranken, WIM Pressemitteilung 3/2003: Ein Betrieb in Fürth geschlossen. Online abgerufen 11. Mai 2015 | 22:40 Uhr online
  3. Volker Dittmar: Fürths Stadtgrenzen im Griff der Autohäuser. In: Fürther Nachrichten vom 7. Mai 2015 online
  4. fn, Armin Koch: Baudenkmal: Glanz fürs Autohaus. In: Fürther Nachrichten vom 26. Juni 2019

Bilder