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'''Bertholomäus Gebhard''' (geb.; gest. [[7. Januar]] [[1593]]) war bis zu seinem Tod <ref>Andreas Würfel: Diptycha ecclesiarum in oppidis eet pagis ... Verzeichnis und Lebensbeschreibungen der Herren Geistlichen, welche seit der gesegneten Reformation biß hierher,sowohl in den Städtlein als auf den Dorfpfarren Nürnbergischen Gebiets gedienet. Nürnberg, 1759 [https://books.google.de/books?id=hYNOAAAAcAAJ&pg=PA501&dq=Christian+Kettwig,+Diptycha,+Poppenreuth,&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiDlJzZourSAhXsKJoKHQXdDuYQ6AEIGjAA#v=onepage&q=Christian%20Kettwig%2C%20Diptycha%2C%20Poppenreuth%2C&f=false online abrufbar]</ref> etliche Jahre Pfarrer in [[Poppenreuth]] an der Kirche [[St. Peter und Paul]] - laut Pfarramtsarchiv seit [[1549]], laut Andreas Würfels "''Diptycha''" (siehe ebenda) seit [[1559]].
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'''Bertholomäus Gebhard''' (geb.; gest. [[7. Januar]] [[1593]]) war bis zu seinem Tod <ref>Andreas Würfel: Diptycha ecclesiarum in oppidis eet pagis ... Verzeichnis und Lebensbeschreibungen der Herren Geistlichen, welche seit der gesegneten Reformation biß hierher,sowohl in den Städtlein als auf den Dorfpfarren Nürnbergischen Gebiets gedienet. Nürnberg 1759, Seite 498 [https://books.google.de/books?id=hYNOAAAAcAAJ&pg=PA497&dq=Bartholom%C3%A4us+Gebhard,+Diptycha,+Poppenreuth,&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwim8IPppdTTAhWKDiwKHQRQBTwQ6AEIJjAA#v=onepage&q=Bartholom%C3%A4us%20Gebhard%2C%20Diptycha%2C%20Poppenreuth%2C&f=false online abrufbar]</ref> etliche Jahre Pfarrer in [[Poppenreuth]] an der Kirche [[St. Peter und Paul]] - laut Pfarramtsarchiv seit [[1549]], laut Andreas Würfels "''Diptycha''" (siehe ebenda) seit [[1559]].
    
Etliche Visitationsprotokolle beziehen sich auf diesen Bartholomäus Gebhard. Von ihm wurde ermittelt, dass er die Bibel lateinisch und deutsch lese, die lutherischen Stücke achte und die kirchlichen Zeremonien, wie im Agendenbüchlein vorgeschrieben, halte. Cuntz Höfel, ein Gottshauspfleger (vergleichbar unserem heutigen Kirchenvorstand) gab an, dass der Pfarrer „''vleißig in seinem ambt''“ sei, aber „''anfenglichs hab er gern trunncken''“.  
 
Etliche Visitationsprotokolle beziehen sich auf diesen Bartholomäus Gebhard. Von ihm wurde ermittelt, dass er die Bibel lateinisch und deutsch lese, die lutherischen Stücke achte und die kirchlichen Zeremonien, wie im Agendenbüchlein vorgeschrieben, halte. Cuntz Höfel, ein Gottshauspfleger (vergleichbar unserem heutigen Kirchenvorstand) gab an, dass der Pfarrer „''vleißig in seinem ambt''“ sei, aber „''anfenglichs hab er gern trunncken''“.  
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Bemängelt wird z.B. auch das unchristliche einander Zutrinken „von man und weybs personen uff den hochzeyten“. In diesem Zusammenhang ist von Erbrechen und Totsaufen die Rede. Auch die kleinen Kinder in Poppenreuth werden beanstandet, die nicht das Vaterunser können aber gräulich fluchen wie „''Gots donner, Gots sacra, Gots sieben sacra, Gots tausend sacra''“. Schließlich sei auch der Missbrauch abzustellen, dass die Bauernknechte die Mägde an den Zöpfen in die Wirtshäuser zerren, „''daraus allerlei böse ehen iren ursprung nehmen''.“  
 
Bemängelt wird z.B. auch das unchristliche einander Zutrinken „von man und weybs personen uff den hochzeyten“. In diesem Zusammenhang ist von Erbrechen und Totsaufen die Rede. Auch die kleinen Kinder in Poppenreuth werden beanstandet, die nicht das Vaterunser können aber gräulich fluchen wie „''Gots donner, Gots sacra, Gots sieben sacra, Gots tausend sacra''“. Schließlich sei auch der Missbrauch abzustellen, dass die Bauernknechte die Mägde an den Zöpfen in die Wirtshäuser zerren, „''daraus allerlei böse ehen iren ursprung nehmen''.“  
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In seine Poppenreuther Amtszeit fällt auch der [[Poppenreuther Hostienfrevel]]. Dieser fand einen relativ großen literarischen Niederschlag. Nicht nur Andreas Würfel würdigte diesen in seinen Diptycha <ref> [https://books.google.de/books?id=hYNOAAAAcAAJ&pg=PA501&dq=Christian+Kettwig,+Diptycha,+Poppenreuth,&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiDlJzZourSAhXsKJoKHQXdDuYQ6AEIGjAA#v=onepage&q=Christian%20Kettwig%2C%20Diptycha%2C%20Poppenreuth%2C&f=false online abrufbar]</ref> , Valentin Geißler druckt dafür 1576 sogar eine eigene Schrift. <ref> ''Gründlicher wahrhaffter Bericht / was sich am Tag Kunigundis den 3. Martii / zwischen etlichen Dienstmägden aufm Feldt / nit weyt von dem Dorff Poppenreuth / ein kleine Meyl wegs von der Statt Nüremberg gelegen / für ein wunderliche erschröckliche Geschicht / verloffen unnd zugetragen / mit angehengter warnung und vermanung /  das sich menigklich vor der gleichen leichtfertigkeit und verachtung Gottes Worts und der heyligen Sacramenten / fleyßig hüten wolle. -  Gedruckt zu Nürmberg / durch Valentin Geißler.'' M.D.LXII </ref>
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In seine Poppenreuther Amtszeit fällt auch der [[Poppenreuther Hostienfrevel]]. Dieser fand einen relativ großen literarischen Niederschlag. Nicht nur Andreas Würfel würdigte diesen in seinen Diptycha <ref> [https://books.google.de/books?id=hYNOAAAAcAAJ&pg=PA497&dq=Bartholom%C3%A4us+Gebhard,+Diptycha,+Poppenreuth,&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwim8IPppdTTAhWKDiwKHQRQBTwQ6AEIJjAA#v=onepage&q=Bartholom%C3%A4us%20Gebhard%2C%20Diptycha%2C%20Poppenreuth%2C&f=false online abrufbar]</ref> , Valentin Geißler druckt dafür 1576 sogar eine eigene Schrift. <ref> ''Gründlicher wahrhaffter Bericht / was sich am Tag Kunigundis den 3. Martii / zwischen etlichen Dienstmägden aufm Feldt / nit weyt von dem Dorff Poppenreuth / ein kleine Meyl wegs von der Statt Nüremberg gelegen / für ein wunderliche erschröckliche Geschicht / verloffen unnd zugetragen / mit angehengter warnung und vermanung /  das sich menigklich vor der gleichen leichtfertigkeit und verachtung Gottes Worts und der heyligen Sacramenten / fleyßig hüten wolle. -  Gedruckt zu Nürmberg / durch Valentin Geißler.'' M.D.LXII </ref>
    
==Siehe auch==
 
==Siehe auch==
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