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Der '''Bausengarten''' war eine Gartenwirtschaft sowie ein Kaffee- und Billardhaus zu Beginn des 19. Jahrhunderts.
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{{Gaststätte
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|Name=Dockelesgarten; auch "Stadt Nürnberg"
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|Gebaeude=Schlehenstraße 1 ½ (ehemals)
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|lat=49.47776
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|lon=10.98452
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|Ehemals=Ja
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|Mo Ruhetag=Nein
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|Di Ruhetag=Nein
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|Mi Ruhetag=Nein
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|Do Ruhetag=Nein
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|Fr Ruhetag=Nein
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|Sa Ruhetag=Nein
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|So Ruhetag=Nein
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|Anschrift 1860 - 1890=Schlehenstraße 2
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|Bier=im 19. Jahrhundert: Erlanger Bier aus der Erich´schen Brauerei
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}}
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Der '''Bausengarten''' war eine Gartenwirtschaft sowie ein ''Kaffe- und Billardhaus'' zu Beginn des 19. Jahrhunderts.<ref>siehe Adressbuch der Stadt Fürth 1819, Seite 66</ref>
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==Adressbucheinträge==
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Der Begriff "Bausengarten" geht wohl auf die Eigentümer Nikolaus, Regina und Anna Baus zurück.<ref>Fürther Adressbuch von 1807: "Im Dockelesgarten Haus-Nr. 489; Baus, Nickolaus; Federkielfabrikant</ref> Dieser Garten soll sehr schön gewesen sein. Er enthielt u. a. sehr viele Glaskugeln und Figuren, sodass ihn der Volksmund den '''Dockelesgarten''' taufte, abgeleitet von den vielen ''Dockeli'', den Docken = Figuren, Puppen.<ref>siehe Gottlieb Wunschel: Alt-Fürth, 1940 zu Schlehenstraße 1 ½. Wunschel zitiert dabei Grundakt 489. Nach dem Bau der [[Katharinenstraße 18 (ehemals)]] wurde dort eine Wirtschaft "Zum Dockelesgarten" als Reminiszenz an den alten Garten errichtet und benannt.</ref> <ref>Adolf Schwammberger: "[[Fürth von A bis Z (Buch)|Fürth von A bis Z]]", Seite 97: "'''Docke''' = Puppe; daher "Dockenstumm" = Puppenstube; auch in der Redensart erhalten: "döi docklt si zamm" = die (Person) putzt sich raus wie eine Puppe. 1613 wird ein Dockenschnitzer in Fürth genannt (''Quelle: Fürth Pfarramt  St. Michael Sterberegister 19.5.1613'').
* 1807: Im Dockelesgarten Haus-Nr. 489; Baus, Nickolaus; Federkielfabrikant
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Schwammberger vermutet die Steinfiguren auf der umgebenden Steinmauer des Dockelesgarten.</ref>
* 1819: Im Bausengarten Haus-Nr. 489; Baus, Nikolaus; Höfler, Johann Adam; Gartenwirthschaft, Kaffe- und Billardhaus
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* 1807: "Im Dockelesgarten; Baus, Nickolaus; Federkielfabrikant"<ref>[[Adressbuch von 1807]]</ref>
* 1836: Schlehengasse Nr. 150; Baus, Nikolaus Federkielfabrikant
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* 1819: Johann Adam Höfler als Wirt im Bausengarten<ref>Fürther Adressbuch 1819, Seite 29 und 66: "Im Bausengarten" Haus-Nr. 489; Baus, Nikolaus; Johann Adam Höfler als Wirt</ref>
* 1846: Schlehengasse Nr. 150; Baus, Anna; Federkielfabrikanten-W.
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* ab 1850: Friedrich Breitenbach, Eigentümer und Wirt
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: Er nennt seine Wirtschaft "Zur Stadt Berlin"<ref>Fürther Tagblatt vom 13. Aug. 1850</ref>
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[[Datei:Dockelesgarten Fürther Tagblatt 31.03.1855.jpg|miniatur|right|Anzeige Kegelbahn im Dockelesgarten, Fürther Tagblatt 31.3.1855]]
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* ab 1853: Johann Eichinger, Wirt und Schwiegersohn von Fr. Breitenbach<ref>Fürther Tagblatt vom 29. April 1853</ref>
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:Er benennt die Gastwirtschaft neben "Dockelesgarten" ab 1853 auch "[https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10503867_00061/pct:19,76.92975,36.13333,7.06852/full/0/default.jpg Zur Stadt Nürnberg]".<ref>siehe Anzeige Fürther Tagblatt vom 17.1.1855; ebenso die Anzeige vom 28. Juli 1855 [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10503867_00734/pct:39.06667,58.74687,30.06667,19.14787/full/0/default.jpg - online]</ref> Auf ihn geht auch die Einrichtung einer Kegelbahn zurück.<ref>siehe Annonce im [[Fürther Tagblatt]] vom [[31. März]] [[1855]]</ref> Bei ihm gibt es auch "[https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10503868_00406/pct:65.64195,25.78151,32.00723,8/full/0/default.jpg Ollapotrida]". Eichinger verließ den Dockelesgarten im Mai 1855 oder im August 1856, um in der Königstraße fortan die Gastwirtschaft "[[Zum roten Roß]]" zu betreiben.<ref>vgl. dazu die Anzeigen im [[Fürther Tagblatt]] vom 12. Mai 1855, [[16. August]] [[1856]] und den Eintrag im "Adressbuch der Stadt Fürth 1857", Seite 48</ref></br>
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:In seiner Zeit als Wirt fanden auch Auftritte der sog. [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10503868_00730/1480,697,710,508/full/0/default.jpg Regimentsmusik] statt.<ref>siehe Annonce im Fürther Tagblatt vom 30.7.1856</ref>
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* ab 1856: Peter Gruber, Wirt und Schwiegersohn von Fr. Breitenbach<ref>Fürther Tagblatt vom 30. August 1856</ref>
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:In der Zeit von Peter Gruber wurden die musikalischen Aufführungen weitergeführt. So gab es z. B. Streichorchester.<ref>vgl. Anzeige im [[Fürther Tagblatt]] vom 20. Juli 1858</ref> Der Dockelesgarten gewann in jener Zeit große Beliebtheit und wurde zum Treffpunkt vieler Vereine: Zeidlerverein, Turnerverein, Gartenbauverein, Kegelgesellschaft, Schneidergenossenschaft oder auch Fortschrittspartei.
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* 1890: Karl Bernet, Wirt
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:Mit der Errichtung des Hauses [[Katharinenstraße 18 (ehemals)]] wurde der Wirtschaftsbetrieb von dem Rückgebäude im Hof (auch [[Schlehenstraße 1 ½ (ehemals)]]) in das neue Haus in der [[Katharinenstraße]] verlegt und erhielt als Reminiszenz den Namen "Zum Dockelesgarten".<ref>vgl. dazu die Ausführungen in Gottlieb Wunschel: Alt-Fürth, 1940 zu Katharinenstraße 18</ref>
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==Siehe auch==
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* [[Nikolaus Baus]]
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* [[Ernst Michael Friedrich Baus]]
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* [[Schlehenstraße 1 ½ (ehemals)]]
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* [[Katharinenstraße 18 (ehemals)]]
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== Einzelnachweise ==
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<references/>
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==Bilder==
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{{Bilder dieser Gaststätte}}
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[[Kategorie: Gaststätten (ehemals)]]