Diskussion:Heimatvertriebene

Aus FürthWiki
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Ergänzungen resp. Eingrenzung auf Stadt Fürth[Bearbeiten]

Hallo Gustav moenus, grundsätzlich danke für die Bearbeitungen, allerdings passen die Ergänzungen leider diesmal nicht ganz ins angedachte Konzept der sich im Aufbau befindlichen Seite: Zum einen geht es durchaus auch um die bereits im Krieg einsetzende Fluchtbewegung und situative Vertreibung, nicht nur um die (durch die Bearbeitung hervorgehobene) Ausweisung. Zum anderen soll hier (im FürthWiki) primär die Geschichte der Heimatvertriebenen in Fürth behandelt werden, wozu es keiner Abdeckung des Themenkomplexes bedarf. Das ist auch der Grund, weshalb die Seite noch im Aufbau ist, weil dieser "Themenausschnitt Fürth" den zeitintensiven Teil der Artikelarbeit ausmacht. --Lotte (Diskussion) 11:50, 5. Mai 2024 (CEST)

Hallo Benutzerin Lotte, ich bin da natürlich/leider mit dem aktuellen Stand nicht so ganz glücklich, aber irgendein Editwar in dieser Sache bringt niemand weiter. Wo wir uns unbedingt einig sind, ist dass es gut und wichtig ist dass Du das Thema Vertreibung nach 1945 in einem eigenen Artikel im FürthWiki aufbereitest und formst! Denn gerade zu diesem Thema sind sehr viele polarisierende und einseitige Informationen im Umlauf, sodass es gut ist, wenn das FürthWiki ausgewogene Informationen vor allem für nachfolgende Generationen bietet. Ich selbst bin Jahrgang 1960 und damals war dieses Thema naturgemäß wesentlich präsenter als es heutzutage ist! Vor allem war unser Friedenskanzler Willy Brandt präsenter - der leider heute weitgehend unbekannt ist - und den revanchistischen Mief der CDU-Adenauer-Ära verdrängt hat (oder sogar verdrängen musste!) ... um mal kurz meine politische Meinung hier zu skizzieren. Wobei meine Familie aus Franken (Raum Haßfurt) und der Rheinpfalz stammt und damit von Vertreibung garnicht betroffen ist.
Ich halte es für wichtig zu erwähnen, dass damals Stadeln noch eine eigenständige Gemeinde war und erst viel später in die Stadt Fürth eingemeindet wurde. Das heisst in Sachen Vertreibung & Unterbringung musste die Gemeinde Stadeln selbständig und unabhängig von Fürth handeln.
Dass die meisten Vertriebenen aus den ehemaligen Ostgebieten stammen sollen, ist zumindestens für den Freistaat Bayern nicht zutreffend, denn die meisten Vertriebenen waren Sudetendeutsche aus Böhmen/Tschechien, die an den Grenzlagern Furth im Wald oder Hof ankamen und dann querbeet über die gesamte Amerikanische Zone verteilt wurden. Damit das nicht zu "habsburgisch" wird, habe ich daher "Südosteuropa" ergänzt, um das einzubringen.
Ansonsten "Frohes Schaffen" & viele Grüße nach Fürth
--Gustav moenus (Diskussion) 16:14, 16. Mai 2024 (CEST)
P.S.
--Gustav moenus (Diskussion) 16:38, 16. Mai 2024 (CEST)
Hallo Gustav moenus, die kleine Ergänzung oben passt natürlich und der Hinweis auf den damaligen Status von Stadeln ist klasse! :-) Bezüglich des jeweiligen Anteils der Vertriebenen aus den verschiedenen Gebieten kann ich nur subjektiv und nur von Fürth sprechen. Und da sind's meines Erachtens insbesondere viele Schlesier. Ob sich das unterfüttern lässt, werden die Recherchen zeigen. --Lotte (Diskussion) 18:05, 16. Mai 2024 (CEST)
Hallo Lotte, dass speziell der Stadt Fürth mehr Schlesier als Sudetendeutsche zugewiesen wurden, ist absolut möglich! OB Jungs Vater stammt z.B. aus Schlesien - doch der Vater vom OB Jung muss Stadeln zugerechnet werden, das damals selbständig war. Die US-Amerikaner wollten bei der Verteilung der Vertriebenen eine Durchmischung aus allen Richtungen erreichen und eine Zusammenballung nach Herkunft vermeiden. Vertriebenensiedlungen wie Neugablonz in Kaufbeuren sind daher eine Ausnahme, siehe Neugablonz/Stadtgeschichte Kaufbeuren.
Ich halte es für wichtig den Potsdamer Vertrag wieder im Artikel zu erwähnen - den ich im Artikel ergänzt hatte -, der zeigt, dass die Vertreibung auch ein Ziel aller drei alliierten Siegermächte USA, Großbritannien und UdSSR war und nicht nur "böser Kommunisten", wie es die Adenauer-CDU in den 1950ern & 1960ern allgemein propagiert hat. Schließlich war der tschechische Politiker Edvard Beneš kein Kommunist und seine Dekrete der "Entgermanisierung" gelten noch heute. Erst 1948 gelangten in der Tschechoslowakei Kommunisten überhaupt an die Macht.
Schließlich gilt der Potsdamer Vertrag genauso in Fürth wie überall - nur in der französischen Zone gibt es Ausnahmen, weil Frankreich - obwohl Siegermacht - nicht dabei war. Deshalb wurden in der französischen Zone viel weniger Vertriebene aufgenommen. Doch das am Rande, denn der Rhein ist von Fürth ein Stück weg ;) *Zwinker-Smiley*
Grüße
--Gustav moenus (Diskussion) 19:07, 16. Mai 2024 (CEST)
P.S.: Erwähnt werden müsste auch irgendwie das Lastenausgleichsgesetz von 1952 - mit dem die Vertriebenen für ihre Verluste entschädigt wurden. Beantragt wurde dies bei den Ausgleichsämtern in den Landkreisen, von denen es auch eins in der kreisfreien Stadt Fürth gegeben haben muss. Doch wo kann ich bislang nicht in Erfahrung bringen! Nur eine "bayernweite Quelle" kann ich dazu einbringen, siehe Flüchtlings- und Vertriebenenpolitik (nach 1945) Sowie eine weitere "bundesweite Quelle": 65 Jahre Lastenausgleichsgesetz. „Zur Liquidierung unserer inneren Kriegsschuld“
--Gustav moenus (Diskussion) 01:44, 17. Mai 2024 (CEST)