Eschenau: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Eschenau''' ist ein Siedlungsgebiet im Stadtteil [[Dambach]] und liegt zwischen dem [[Main-Donau-Kanal]] und dem [[Stadtwald]].
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Das Gebiet der heutigen Eschenau wurde [[1936]] erstmals besiedelt. Es entstand eine Arbeitersiedlung als Ersatz für Kasernenwohnungen in der [[Südstadt]]. Aufgrund der Flüchtlingsströme infolge des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] wurden ab [[1949]] behelfsmäßige Notunterkünfte (Wohnbaracken) errichtet, welche später durch feste Häuser im Stil von kleinen zweigeschossigen Reihenhäuschen ersetzt wurden.
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Das Gebiet der heutigen Eschenau wurde [[1936]] erstmals besiedelt. Das Stadtbauamt ließ eine Arbeitersiedlung als Ersatz für Kasernenwohnungen in der [[Südstadt]] errichten. Der Reichsarbeitsdienst rodete die Fläche und bis zur Übergabe im Juni 1937 wurden in Flachbauweise 16 Reihenhäuser mit vier bis sechs Einfamilieneinheiten erstellt. Jede Wohnung erhielt 250 qm Gartenland. In einem zweiten Bauabschnitt zwischen 1939 und 1941 entstanden weitere 11 Reihenhäuser und ein Geschäftshaus mit zwei Läden und zehn Wohnungen. Insgesamt verfügte die Siedlung jetzt über 136 Wohnungen.
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Aufgrund der Flüchtlingsströme infolge des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] wurden ab [[1949]] behelfsmäßige Notunterkünfte (Wohnbaracken) errichtet, welche später durch feste Häuser im Stil von kleinen zweigeschossigen Reihenhäuschen ersetzt wurden.
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[[Datei:Eschenau Proteste 1990.jpg|miniatur|Proteste gegen den Abriss, 1990]]
Bis Anfang der 1980er Jahre blieb die Siedlung ohne größere bauliche Veränderungen erhalten, ehe man sich seitens der Stadt entschloss, die Eschenau grundlegend zu verändern. Die meist älteren, sozialschwachen Bewohner der Reihenhäuschen wurden in andere, innerstädtische Wohnungen umgesiedelt und die Siedlung wurde nahezu komplett abgerissen. Der freigewordene Grund wurde verkauft, und im Lauf der Zeit wurde die Eschenau mit neuen Einfamilienhäusern dicht bebaut. Letzte Reste der "alten" Eschenau sind mit den Reihenhäusern an der [[Fröbelstraße]] erhalten.
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Bis Anfang der 1980er Jahre blieb die Siedlung ohne größere bauliche Veränderungen erhalten, ehe man sich seitens der Stadt entschloss, die Eschenau grundlegend zu verändern. Die meist älteren, sozial schwachen Bewohner der Reihenhäuschen wurden in andere, innerstädtische Wohnungen umgesiedelt und die Siedlung wurde nahezu komplett abgerissen. Der freigewordene Grund wurde verkauft, und im Lauf der Zeit wurde die Eschenau mit neuen Einfamilienhäusern dicht bebaut. Letzte Reste der "alten" Eschenau sind mit den Reihenhäusern an der [[Fröbelstraße]] erhalten.
  
 
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* ''Eschenau-Siedlung''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 113
 
* ''Eschenau-Siedlung''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 113
  
* Christian Schümann: "[[Fürth - Dambach (Buch)|Fürth - Dambach]]", Fürth, [[1998]]
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* Christian Schümann: "[[Fürth-Dambach (Buch)|Fürth-Dambach]]", Fürth, [[1998]]
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* Helmut Weihsmann, Bauen unterm Hakenkreuz, Promedia-Verlag, Wien 1998
  
 
* Christian Schümann u. A.: "[[Dambach, Oberfürberg, Unterfürberg (Buch)|Dambach, Oberfürberg, Unterfürberg]]", Fürth, [[2001]]
 
* Christian Schümann u. A.: "[[Dambach, Oberfürberg, Unterfürberg (Buch)|Dambach, Oberfürberg, Unterfürberg]]", Fürth, [[2001]]
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* [[Nachtwächter]] (ehem. Gaststätte)
 
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* [[Heilstättensiedlung]]
 
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Aktuelle Version vom 19. Februar 2024, 21:54 Uhr

Die Eschenau ist ein Siedlungsgebiet zwischen dem Main-Donau-Kanal und dem Stadtwald.

Ehem. Eschenau, ca. 1988

Entwicklung[Bearbeiten]

Das Gebiet der heutigen Eschenau wurde 1936 erstmals besiedelt. Das Stadtbauamt ließ eine Arbeitersiedlung als Ersatz für Kasernenwohnungen in der Südstadt errichten. Der Reichsarbeitsdienst rodete die Fläche und bis zur Übergabe im Juni 1937 wurden in Flachbauweise 16 Reihenhäuser mit vier bis sechs Einfamilieneinheiten erstellt. Jede Wohnung erhielt 250 qm Gartenland. In einem zweiten Bauabschnitt zwischen 1939 und 1941 entstanden weitere 11 Reihenhäuser und ein Geschäftshaus mit zwei Läden und zehn Wohnungen. Insgesamt verfügte die Siedlung jetzt über 136 Wohnungen.

Aufgrund der Flüchtlingsströme infolge des Zweiten Weltkriegs wurden ab 1949 behelfsmäßige Notunterkünfte (Wohnbaracken) errichtet, welche später durch feste Häuser im Stil von kleinen zweigeschossigen Reihenhäuschen ersetzt wurden.

Proteste gegen den Abriss, 1990

Bis Anfang der 1980er Jahre blieb die Siedlung ohne größere bauliche Veränderungen erhalten, ehe man sich seitens der Stadt entschloss, die Eschenau grundlegend zu verändern. Die meist älteren, sozial schwachen Bewohner der Reihenhäuschen wurden in andere, innerstädtische Wohnungen umgesiedelt und die Siedlung wurde nahezu komplett abgerissen. Der freigewordene Grund wurde verkauft, und im Lauf der Zeit wurde die Eschenau mit neuen Einfamilienhäusern dicht bebaut. Letzte Reste der "alten" Eschenau sind mit den Reihenhäusern an der Fröbelstraße erhalten.

Einwohner[Bearbeiten]

Die "alte" Eschenau hatte bis zuletzt einen zweifelhaften Ruf in der Fürther Bevölkerung. Manch einer sprach sogar von Ghettozuständen, wenn er von der Eschenau redete. Dies dürfte jedoch, zumindest für die letzten Jahre der "alten" Eschenau, als Übertreibung gewertet werden. Die heutige Bevölkerung besteht überwiegend aus jungen Familien mit Kindern.

Literatur[Bearbeiten]

  • Helmut Weihsmann, Bauen unterm Hakenkreuz, Promedia-Verlag, Wien 1998

Siehe auch[Bearbeiten]

Bilder[Bearbeiten]