Königswarterstraße 52

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Königswarterstraße 52, 2023
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Das Eckgebäude Königswarterstraße 52 benannt nach dem Bauherrn Haus Evora ist ein neobarockes Eckgebäude mit herrschaftlichen Wohnungen.

Geschichte[Bearbeiten]

1892 beauftragte der Fürther Bauunternehmer und Mitinhaber der Brauerei Evora & Meyer, Wilhelm Evora, den renommierten Fürther Achitekten Fritz Walter mit dem Bau eines neobarocken, viergeschossigen Mietshauses auf einem Bauplatz in der Königswarterstraße 52. 1893 wurde das Haus fertiggestellt und erstmalig von der Witwe des im selben Jahr verstorbenen Wilhelm Evora, Eugenie Evora, und der Familie ihres Sohnes Hilmar Evora im Erdgeschoss, sowie weiteren Mietern in den oberen Stockwerken, bezogen.[1]

Von Anfang Mai 1899 bis zu seinem Tod 1916 wohnte hier auch der Fürther Kommerzienrat Albert Rosenfelder zusammen mit seiner Familie in einem repräsentativen Appartement im 2. Stock. Diese sogenannten „Herrschaftswohnungen“ in den unteren Stockwerken – eine pro Etage – umfassten dabei Salon, Wohn-, Speise- und Elternschlafzimmer, Kinderschlaf-, -spiel- und -wohnzimmer, Fremden- und Nähzimmer, sowie Garderobe, Küche, Speise, Bad und Toilette.[2]

Von 1935 bis 1958 befand sich im Erdgeschoss außerdem die Privatklinik des Fürther Chirurgen Dr. Fritz Gastreich. Ende der 50er Jahre erwarb dann der Chirurg Eberhard Stutzbach das Gebäude und betrieb die Klinik bis 1986 weiter. Dieser verkaufte das Haus an eine Immobilienfirma.

2007 wurden die prunkvollen Wandmalereien und Stuckarbeiten im Eingangsbereich des Sandsteingebäudes vom Nürnberger Künstler Ludwig Aschenbrenner restauriert. Sie befanden sich ca. 40-50 Jahre hinter Plastikplatten. Die Platten hatte der Eigentümer in den 1960er Jahren anbringen lassen, da er die Kosten einer Renovierung des Eingangsbereiches scheute. Die Anbringung der Plastikplatten erfolgte aber leider nicht fachgerecht. So wurde ein Kleber benutzt, der die Wandgemälde zum Teil massiv zerstörte. Auch das Verlegen einer Stromleitung, wozu der Elektriker mitten durch ein Bild einen Schlitz schlug, fügte weiteren Schaden zu. Erst auf Initiative eines Bewohners und Wohnungseigentümers im Haus wurden 2007 die Platten wieder entfernt und der Eingangsbereich aufwendig saniert. Die Verzierungen an Decke und Wänden sind dem Historismus zuzuordnen, wobei unbekannt ist, von wem sie ursprünglich stammen. Es ist zu vermuten, dass der Künstler aus Italien kam und dass er auch in den Nachbarhäusern aktiv war. Die Wandgemälde zeigen Motive wie den Petersdom oder die Engelsburg in Rom sowie eine toskanische Villa - alles im griechisch-römischen Stil. Zur Sanierung wurde 22-karätiges Blattgold verwendet, sodass die Farben intensiv warm leuchten.[3]

Beschreibung des Baudenkmals[Bearbeiten]

Viergeschossiger Mansarddachbau mit reich gegliederter Sandsteinfassade, Flachrisalit mit säulenflankierter Balkongruppe und polygonalem Eckerkerturm mit Zwiebelhaube und Eisengitterbalkon, Neubarock, von Fritz Walter, 1893. Teil des Ensembles Hornschuchpromenade/Königswarterstraße.

Lokalberichterstattung[Bearbeiten]

  • Ein Baudenkmal in neuem Glanz. In: nordbayern.de vom 23. März 2007 - online
  • Johannes Alles: Prunk und Gold im Treppenhaus - Königswarterstraße: Wandmalereien waren 40 Jahre hinter Platten verborgen. In: Fürther Nachrichten vom 23. November 2007 - online

Siehe auch[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Aus: Simon Rötsch: Evora Haus – Königswarterstraße 52. In: Fiorda 14-18 | Jüdisches Leben in Fürth während des Ersten Weltkriegs - online
  2. Aus: Heinrich Habel: Denkmäler in Bayern – Stadt Fürth, 1994
  3. Johannes Alles: Prunk und Gold im Treppenhaus. In: Fürther Nachrichten vom 23. November 2007, S. 2/FN (Druckausgabe)

Bilder[Bearbeiten]