Jacob Wolf Spear

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Jacob Wolf Spear, geboren als Jakob Wolf Spier, (geb. 23. April 1832 in Merzhausen (Regierungsbezirk Kassel); gest. 3. September 1893 in Fürth) war ein Kurzwarenhändler, der in Fürth zusammen mit seinen Söhnen die Grundlage für die Papierwaren- und Spielefirma legte, die unter dem Namen J. W. Spear & Söhne Weltgeltung erlangte.

Leben, Familie und Wirken

J. W. Spear stammt aus einer jüdischen Familie. Seine Mutter starb bereits als er 4 Jahre alt war, so dass er von seinem Vater, einem Seifenmacher, erzogen wurde. Im Alter von 20 Jahren emigrierte er nach Amerika. 1857 heiratete er dort die in Deutschland geborene Sophie Rindskopf. 1860 wurden beide Staatsbürger der Vereinigten Staaten und änderten ihren Namen auf Spear. Im selben Jahr kamen auch ihre beiden Söhne Raphael (Ralph) und Joseph zur Welt. Als der Amerikanische Bürgerkrieg ausbrach, kehrte die Familie nach Deutschland zurück. Nach mehreren Anstellungen und Beteiligungen in Fürth, Rechendorf bei Bamberg, Sonneberg und England, kam ein Teil der Familie wieder nach Fürth zurück. Dort gründete J. W. Spear im Jahr 1879 ein Import- und Exportgeschäft mit Kurzwaren. Die Familie hatte noch zwei weitere Söhne, Karl und Wilhelm, die später ebenfalls in das Unternehmen eintraten. Das Unternehmen entwickelte sich zur weltweit bekannten Spielwarenfirma J. W. Spear & Söhne.

Nach Rückschlägen durch Brände und teils antisemitisch begründeten Anfeindungen wurde das Leben der Familie schwieriger. Am 3. September 1893 fand man J. W. Spear erhängt in seiner Fabrik.[1] Spear nahm sich in seiner Fabrik das Leben wohl wegen des Brandunglücks im Vorjahr. Er wohnte in der Königswarterstraße 26. Beleg für den Suizid des Jacob Spear in seiner Fabrik ist der Sterbebuch-Eintrag aufgrund der Anzeige der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth für die Beurkundung (# 976/1893), eingesehen vom ehem. Standesbeamten Peter Frank.

Literatur

  • Die Spielmacher: J. W. Spear & Söhne - Geschichte einer Spielefabrik ; [zur Ausstellung Die Spielmacher J. W. Spear & Söhne - Geschichte einer Spielefabrik, Spielzeugmuseum Nürnberg (Museum Lydia Bayer), 22. November 1997 - 19. April 1998]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. So Helmut Schwarz: Die Spielmacher. J.W. Spear & Söhne – Geschichte einer Spielefabrik. Nürnberg 1997, S. 50, unter Bezug auf die Todesmeldung in der Tageszeitung „Fränkischer Kurier“ vom 3. September 1893 - gleichlautend auch die Traueranzeige der Familie Spear in demselben Blatt vom selben Tag - und die Danksagung ebenda vom 6. September 1893. Zwar berichtete das Prager Tagblatt bereits am 8. August 1893, S. 8 (ANNO Online), dass sich der „unter dem Verdachte der Brandstiftung vorige Woche verhaftete Fürther Großindustrielle Spear, der Senior der Firma Spear und Söhne, … i[m] Gefängnis (erhängte)“. Angesichts der anders lautenden Presseveröffentlichungen direkt am Ort des Geschehens dürfte es sich bei der Pressenotiz des Prager Tagblatts aber um eine Falschmeldung handeln.