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[[1854]] tat sich der Vater wohl aus Altersgründen mit Sohn Johann Friedrich zusammen und gründete die Firma "J.C. Schreiber & Sohn". Gemäß Gesellschaftsregister des Amtsgerichts Fürth schied der bereits fast 90jährige Vater erst zum [[1. August]] [[1871]] aus der Firma „Joh. Chr. Schreiber Sohn & Comp.“ aus. Die Firma hatte ihren Sitz, wohl seit Veräußerung des Anwesens [[Königstraße]] 393 um [[1840]], in der [[Blumenstraße]] 9. Das Unternehmen beschäftigte in jenen 70er Jahren 45 Arbeitskräfte. Inzwischen inserierte man hauptsächlich als Hersteller von Zinnfiguren, Fingerringen und Uniformknöpfen. Die Familienüberlieferung berichtet, dass sich Johann Christoph Schreiber noch bis zuletzt mit der Firma eng verbunden fühlte und zur Mittagszeit aus Nürnberg, wo er die letzten Jahre gelebt haben soll, zu Fuß nach Fürth kam, um für seine Angestellten das Fleisch in der Betriebsküche zu teilen und zu verteilen. Er hieß daher bei seinen Leuten „der Fleischteiler“. Am 28. März 1873 erlischt die Firma laut Gesellschaftsregister des Amtsgerichts Fürth.
 
[[1854]] tat sich der Vater wohl aus Altersgründen mit Sohn Johann Friedrich zusammen und gründete die Firma "J.C. Schreiber & Sohn". Gemäß Gesellschaftsregister des Amtsgerichts Fürth schied der bereits fast 90jährige Vater erst zum [[1. August]] [[1871]] aus der Firma „Joh. Chr. Schreiber Sohn & Comp.“ aus. Die Firma hatte ihren Sitz, wohl seit Veräußerung des Anwesens [[Königstraße]] 393 um [[1840]], in der [[Blumenstraße]] 9. Das Unternehmen beschäftigte in jenen 70er Jahren 45 Arbeitskräfte. Inzwischen inserierte man hauptsächlich als Hersteller von Zinnfiguren, Fingerringen und Uniformknöpfen. Die Familienüberlieferung berichtet, dass sich Johann Christoph Schreiber noch bis zuletzt mit der Firma eng verbunden fühlte und zur Mittagszeit aus Nürnberg, wo er die letzten Jahre gelebt haben soll, zu Fuß nach Fürth kam, um für seine Angestellten das Fleisch in der Betriebsküche zu teilen und zu verteilen. Er hieß daher bei seinen Leuten „der Fleischteiler“. Am 28. März 1873 erlischt die Firma laut Gesellschaftsregister des Amtsgerichts Fürth.
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In die Geschichtsbücher der Stadt ging der Johann Christoph Schreiber vor allem als "Menschenfreund“<ref>[[Adolf Schwammberger]], [[Fürth von A bis Z (Buch)]]. Ein Geschichtslexikon. Selbstverlag der Stadt Fürth. 1967, S. 330.</ref> ein. Neben seinem Geschäft widmete er sich nämlich viele Jahre lang gemeindlichen Angelegenheiten. Er war sozusagen ein Mann der ersten Stunde, war doch [[Fürth]] 1818 zu einer „Stadt Erster Klasse“ erhoben worden. Das geltende [[Stadtrecht]] sah eigene Bürgermeister, eigene Stadtverwaltung, [[Magistrat]] und [[Stadtrat|Gemeindekollegium]] vor. Bereits ab 1819 war Johann Christoph Schreiber nach den zugänglichen Unterlagen für viele Jahre [[Gemeindebevollmächtigter]] und Armenpflegschaftsrat. Gerade in letztgenannter Funktion tat er viel für die Armen der Stadt. [[1827]] wurde er zudem (erstmals?) gewählter [[Magistratsrat]]. Allein [[Gemeindebevollmächtigter]] war Johann Christoph Schreiber von [[1819]] bis mindestens [[1846]].
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In die Geschichtsbücher der Stadt ging Johann Christoph Schreiber vor allem als "Menschenfreund“<ref>[[Adolf Schwammberger]], [[Fürth von A bis Z (Buch)]]. Ein Geschichtslexikon. Selbstverlag der Stadt Fürth. 1967, S. 330.</ref> ein. Neben seinem Geschäft widmete er sich nämlich viele Jahre lang gemeindlichen Angelegenheiten. Er war sozusagen ein Mann der ersten Stunde, war doch [[Fürth]] 1818 zu einer „Stadt Erster Klasse“ erhoben worden. Das geltende [[Stadtrecht]] sah eigene Bürgermeister, eigene Stadtverwaltung, [[Magistrat]] und [[Stadtrat|Gemeindekollegium]] vor. Bereits ab 1819 war Johann Christoph Schreiber nach den zugänglichen Unterlagen für viele Jahre [[Gemeindebevollmächtigter]] und Armenpflegschaftsrat. Gerade in letztgenannter Funktion tat er viel für die Armen der Stadt. [[1827]] wurde er zudem (erstmals?) gewählter [[Magistratsrat]]. Allein [[Gemeindebevollmächtigter]] war Johann Christoph Schreiber von [[1819]] bis mindestens [[1846]].
    
Schreiber starb der Familienüberlieferung nach mit 103 Jahren um [[1886]]. Ein genauer Todestag dieses verdienten Fürther Bürgers konnte bisher ebenso wenig wie ein genaues Geburtsdatum festgestellt werden. Das Gleiche gilt für Geburts- und Sterbeort.
 
Schreiber starb der Familienüberlieferung nach mit 103 Jahren um [[1886]]. Ein genauer Todestag dieses verdienten Fürther Bürgers konnte bisher ebenso wenig wie ein genaues Geburtsdatum festgestellt werden. Das Gleiche gilt für Geburts- und Sterbeort.
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