Königstraße 20 (ehemals)

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v. l. n. r.: Königstraße 20, 18 und 16, Aufnahme nach 1900
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Das Gebäude mit der Bezeichnung Königstraße 20 wurde im Vetterplan unter den "Neuen Dompröpstischen Häusern" mit der Nummer 152 aufgeführt. Ab 1792 wurde dem Haus die Nummer 14 zugeordnet, ab 1827 die Nummer 10, I. Bez., seit 1860 dann die Nummer 10 und seit 1890 schließlich bis zum Abriss die Nummer Königstraße 20. Im Zuge der Flächensanierung des Gänsbergs ist die alte Nummer 20 verschwunden und seitdem nicht mehr vergeben worden. Heute nimmt die Nummer Königstraße 26 flächenmäßig den Platz der alten Nummer 18 und 20 ein. Allerdings zeigt das neue Gebäude als Fassade die Frontseite der ehemaligen Königstraße 18. Die alte Nummer 20 ist lediglich als moderne Beifügung linker Hand ausgewiesen. Die Räumlichkeit hinter der "alten Fassade" ist ein kompletter Neubau aus den 1970er Jahren.


Geschichte [1]

alter Katasterplan des Gänsbergviertels. Standort Königstraße 20 ist rot markiert
  • 1585 Hannsen Schalken (Schelker?)
  • 1586 Benedikt Sommer, kaufte laut Lehensbrief vom 21. V. 1586 der Sammlung 1269 eine Behausung zu Fürth zwischen Haundörfer und Koiat von Hannsen Schalken.
  • 1620 Hanns Staib, Schneider,
  • ... Petter Ebersberger
  • ... Philipp Spieß
  • ... Hanns Hoffmann
  • ... Hannß Mädel [2]
  • ... Sebastian Riel [3]
  • ... Michael Lösch, Melber,
  • 1679 Hannß Eckert, Maurer, "kaufte ein Hauß ohne Gemain Recht von Hannß Hoffmann seiner Behaußung heraus" [4]
  • ... Johann Großer
  • 1723 Conrad Kießel, Mezgermeister,
Zwangsversteigerung Königstraße 20
  • 1731 Johann Christoph Balthasar, um 600 fl. gekauft,
  • 1761 Simon Balzer, Sohn, um 1500 fl. gekauft,
  • 1797 Jobst Balzer, um 1500 fl. gekauft,
  • 1831 Balthasar Balzer, Schuhmachermeister, um 1200 fl. gekauft. Dieser Balzer hat im Jahre 1831 noch ein Stockwerk auf das Vorderhaus aufgesetzt.
  • 1836 Balthasar Balzer, Schuhmachermeister und Krämer [5]
  • 1846 Balthasar Balzer, Schuhmachermeister und Krämer
  • 1850 Balthasar Balzer, Schuhmachermeister und Krämer
  • 1855 Aufgrund einer nicht bedienten Hypothekenforderung kam das Haus zur Zwangsversteigerung [6]. Der Taxwert des Hauses wurde mit 1900 fl. angegeben. Nachdem kein Gebot für das Haus einging, musste ein weiterer Termin [7] anberaumt werden. Diesen scheint Andreas Schuh [8] zum Erwerb des Hauses wahrgenommen haben.
  • 1860 Andreas Schuh, Weber Vater von Johann Georg Ritter von Schuh
  • 1867 Andreas Schuh, Weber,
  • 1880 Andreas Schuh, Kaufmann
  • 1890 Johann Christian Hofmann, Drechsler,
  • 1903 Johann Christian Hofmann, Horngalanteriewarenfabrikant
  • 1913 Johann Christian Hofmann, Fabrikant
  • 1920 Louis Bauer in Nürnberg,
  • 1926 Johann Christian Hofmann, Drechslerei,
  • 1933 Marie Kröckel und Consorten
  • 1961 Margarethe Schmauß
  • 1972 Stadt Fürth
  • 1978 wurde das Haus im Zuge der Flächensanierung des Gänsbergs abgerissen. Die Nummer wurde nicht mehr vergeben.

Frühere Adressen

  • ab 1792 Hausnummer 14
  • ab 1827 Hausnummer 10, I
  • ab 1860 Königstraße 10
  • ab 1890 Königstraße 20

Der Geburtsort von Johann Georg Ritter von Schuh

In dem Haus Königstraße 20 soll der Bürgermeister von Erlangen [9] und spätere Oberbürgermeister von Nürnberg Johann Georg Ritter von Schuh [10] am 17. November 1867 als Sohn des Webers Andreas Schuh geboren [11] worden sein. Die Behauptung in der Häuserchronik Wunschels dürfte von den Eigentümerangaben herrühren, die er für das Jahr 1867 erhoben hat. Zur Geburtszeit von Johann Georg Ritter von Schuh im Jahr 1847 wohnte aber die Familie Schuh nicht in der Königstraße 20 (damals noch Königstraße 10), sondern noch im Traubenhof. Darauf weisen zwei im Fürther Tagblatt vom 17.3. 1852 und 1.1.1854 erschienene Anzeigen von Andreas Schuh, dem Vater von Johann Georg, hin. Andreas Schuh wird dort als Weber und - lizensierter Bote im Traubenhof ausgewiesen.
Das Haus Königstraße 20 (damals noch Königstraße 10) ist mit hoher Wahrscheinlichkeit erst 1855 in einer Zwangsversteigerung erworben worden [12] Die beiden Häuser im Traubenhof und in der Königstraße befinden sich in einer Sichtachse, die kaum mehr als 100 m überbrückt.

Literatur

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. alle Angaben zu Königstraße 20 nach Gottlieb Wunschel: Alt-Fürth, 1940 und den Fürther Adressbüchern von 1836, 1846, 1850, 1880, 1903, 1913, 1961 und 1972
  2. vgl. dazu auch Königstraße 18 (ehemals)
  3. vgl. dazu auch Königstraße 18 (ehemals) und ebenso Vetterplan Hausnummer 152
  4. Wunschel bezieht sich auf Salbuch 1615
  5. 1839 ist auch ein Seilermeister Johann Georg Balzer unter dieser Adresse aktenkundig - Fürther Nachrichten vom 9.3. 1839 und - Fürther Nachrichten vom 10.12. 1841
  6. siehe [[Fürther Tagblatt vom 4.3. 1855 und 18.4.1855
  7. Fürther Tagblatt vom 6. Mai 1855
  8. Er wohnte zu dieser Zeit im Traubenhof 4 (damals unter der Nummer 22) in Sichtweite des Versteigerungsobjektes
  9. siehe auch [Johann Georg Ritter von Schuh]
  10. siehe auch Dr. Georg Ritter von Schuh
  11. siehe Angabe zu Königstraße 20 nach Gottlieb Wunschel: Alt-Fürth, 1940
  12. Siehe dazu auch die Anzeigen im Fürther Tagblatt vom 4.3. 1855, vom 18.4. 1855 und vom 16.5.1855.

Bilder