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: Die Übergabeverhandlungen waren äußerst schwierig, fanden auch nicht an der Maxbrücke, sondern in einem Haus der Weiherstraße statt. Anwesend war außer Dr. Häupler, der von einem Sanitäter begleitet wurde, eine "maßgebende Person der Stadt" (so beschreibt er sich). Der Häupler war auf Veranlassung der Letzteren (also ihn) durch eine Zivilperson vom Rathaus dorthin gebeten worden. Dieser Unbekannte war noch durch andere Aufgaben kurz aufgehalten, bevor er zu den Übergabeverhandlungen eilen - und was leider nötig geworden war - eingreifen konnte... Die Übergabeverhandlungen waren tatsächlich ins Stocken geraten wegen der verlangten Hissung von weißen Fahnen und den übrigen Forderungen des Amerikaners. Nun erklärte Dr. Gastreich dem amerikanischen Major, weshalb der Oberbürgermeister keine weißen Fahnen hissen wollte<ref>Anmerkung: Aus Angst vor der Sippenhaft seiner Familie, die im süddeutschen Raum untergekommen war, fürchtete er die Rache des NS - Regime für seinen Verrat, durch die Kapitulation.</ref>. Gastreich beruhigte den Oberbürgermeister, zum Erstaunen des amerikanischen Kommandanten, dass er sich erlaubte, in dessen Anwesenheit als Hauptperson so frei zu reden. Zum Kommandanten sagte Gastreich, überlassen Sie mir die Frage der Hissung von Fahnen, da er wußte, dass sein Mitstreiter Josef Gleixner bereits mit der Fahne für´s Rathaus unterwegs war. Dr. Gastreich gab dem Oberbürgermeister einen Stoß und sagte zu ihm: Nun verkünden Sie ihre Bedingungen, worauf er in seiner Ängstlichkeit wegen Sippenhaft die Antwort gab: Sie sind ja bekannter als ich. Gastreich vereinbarte dann, im offenen Wagen die Stadt abzufahren, um die Bevölkerung zu verständigen.<ref>Peter Frank: Der Widerstand gegen das NS-Regime und das Kriegsende 1945 in Fürth, Skript, Nov. 2008, S. 3</ref>
 
: Die Übergabeverhandlungen waren äußerst schwierig, fanden auch nicht an der Maxbrücke, sondern in einem Haus der Weiherstraße statt. Anwesend war außer Dr. Häupler, der von einem Sanitäter begleitet wurde, eine "maßgebende Person der Stadt" (so beschreibt er sich). Der Häupler war auf Veranlassung der Letzteren (also ihn) durch eine Zivilperson vom Rathaus dorthin gebeten worden. Dieser Unbekannte war noch durch andere Aufgaben kurz aufgehalten, bevor er zu den Übergabeverhandlungen eilen - und was leider nötig geworden war - eingreifen konnte... Die Übergabeverhandlungen waren tatsächlich ins Stocken geraten wegen der verlangten Hissung von weißen Fahnen und den übrigen Forderungen des Amerikaners. Nun erklärte Dr. Gastreich dem amerikanischen Major, weshalb der Oberbürgermeister keine weißen Fahnen hissen wollte<ref>Anmerkung: Aus Angst vor der Sippenhaft seiner Familie, die im süddeutschen Raum untergekommen war, fürchtete er die Rache des NS - Regime für seinen Verrat, durch die Kapitulation.</ref>. Gastreich beruhigte den Oberbürgermeister, zum Erstaunen des amerikanischen Kommandanten, dass er sich erlaubte, in dessen Anwesenheit als Hauptperson so frei zu reden. Zum Kommandanten sagte Gastreich, überlassen Sie mir die Frage der Hissung von Fahnen, da er wußte, dass sein Mitstreiter Josef Gleixner bereits mit der Fahne für´s Rathaus unterwegs war. Dr. Gastreich gab dem Oberbürgermeister einen Stoß und sagte zu ihm: Nun verkünden Sie ihre Bedingungen, worauf er in seiner Ängstlichkeit wegen Sippenhaft die Antwort gab: Sie sind ja bekannter als ich. Gastreich vereinbarte dann, im offenen Wagen die Stadt abzufahren, um die Bevölkerung zu verständigen.<ref>Peter Frank: Der Widerstand gegen das NS-Regime und das Kriegsende 1945 in Fürth, Skript, Nov. 2008, S. 3</ref>
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Im Anschluss übergab Dr. [[Fritz Gastreich|Gastreich]] den US Streitkräften eine Liste der Fürther [[NSDAP|Nationalsozialisten]], darunter auch [[Hans Sandreuter]] und Link, die Dr. [[Karl Häupler|Häupler]] noch nach der Einnahme der Stadt Fürth zu schützen versuchte, in dem er sie am Nachmittag des [[19. April]] [[1945]] erneut als [[Stadtrat]] in die Übergangsregierung eingesetzt hatte<ref>Peter Frank: Der Widerstand gegen das NS-Regime und das Kriegsende 1945 in Fürth, Skript, Nov. 2008, S. 4</ref>. Damit hatte sich [[Karl Häupler|Häupler]] aus Sicht der US Streitkräfte endgültig diskreditiert. Es folgte u.a. die Verhaftung der beiden Herren und die endgültige Absetzung des Bürgermeisters Dr. [[Karl Häupler|Häupler]]. [[Karl Häupler|Häupler]] kam in Haft und verstarb am [[21. Juni]] [[1945]] an einer Lungenentzündung. Er hatte zuvor vergeblich versucht sich mit einem Schlafmittel namens ''Veronal'' das Leben zu nehmen, dass zur damaligen Zeit gerne als Suizidmittel verwendet wurde.
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Im Anschluss übergab Dr. [[Fritz Gastreich|Gastreich]] den US Streitkräften eine Liste der Fürther [[NSDAP|Nationalsozialisten]], darunter auch die strammen Parteisoldaten der [[NSDAP]] Pg. [[Hans Sandreuter]] und Pg. Link, die Dr. [[Karl Häupler|Häupler]] noch nach der Einnahme der Stadt Fürth zu schützen versuchte, in dem er sie am Nachmittag des [[19. April]] [[1945]] erneut als [[Stadtrat]] in die Übergangsregierung eingesetzt hatte<ref>Peter Frank: Der Widerstand gegen das NS-Regime und das Kriegsende 1945 in Fürth, Skript, Nov. 2008, S. 4</ref>. Damit hatte sich [[Karl Häupler|Häupler]] aus Sicht der US Streitkräfte endgültig diskreditiert. Es folgte u.a. die Verhaftung der beiden Herren und die endgültige Absetzung des Bürgermeisters Dr. [[Karl Häupler|Häupler]]. [[Karl Häupler|Häupler]] kam in Haft und verstarb am [[21. Juni]] [[1945]] an einer Lungenentzündung. Er hatte zuvor vergeblich versucht sich mit einem Schlafmittel namens ''Veronal'' das Leben zu nehmen, dass zur damaligen Zeit gerne als Suizidmittel verwendet wurde.
    
[[Datei:Waffenabgabe Rathaus 1945.jpg|thumb|right|Waffenabgabe vor dem Rathaus]]
 
[[Datei:Waffenabgabe Rathaus 1945.jpg|thumb|right|Waffenabgabe vor dem Rathaus]]
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