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[[Bild:Michaelskirche1.JPG|mini|right|Altarbereich]]
 
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Die Innenraumgestaltung in neugotischen Formen von [[wikipedia:Albert Christoph Reindel|Albert Christoph Reindel]] ([[1831]]) vermittelt mit einer an den Längsseiten dreigeschossigen, u-förmig umlaufenden Emporenanlage ein stimmungsvolles Bild. Im Innern blieb ein spätgotisches Sakramentshaus von 8 Metern Höhe aus der Zeit um 1507<ref>Homepage St. Michael Fürth - Sakramentshäuschen, online abgerufen am 19. August 2019|11:38 Uhr [https://www.stmichael-fuerth.de/die-kirche-st-michael/sakramentshaeuschen online]</ref> erhalten. An der Südseite im Chor ist das originale Tympanonfeld des Westportals eingelassen, über dem Westportal befindet sich nurmehr eine Kopie. Die Buntglasfenster wurden von [[Hans Gottfried von Stockhausen]] geschaffen.
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Die Innenraumgestaltung in neugotischen Formen von [[wikipedia:Albert Christoph Reindel|Albert Christoph Reindel]] ([[1831]]) vermittelt mit einer an den Längsseiten dreigeschossigen, u-förmig umlaufenden Emporenanlage ein stimmungsvolles Bild. Im Innern blieb ein spätgotisches Sakramentshaus von 8 Metern Höhe aus der Zeit um 1507<ref>Homepage St. Michael Fürth - Sakramentshäuschen, online abgerufen am 19. August 2019|11:38 Uhr - [https://www.stmichael-fuerth.de/die-kirche-st-michael/sakramentshaeuschen online]</ref> erhalten. An der Südseite im Chor ist das originale Tympanonfeld des Westportals eingelassen, über dem Westportal befindet sich nurmehr eine Kopie. Die Buntglasfenster wurden von [[Hans Gottfried von Stockhausen]] geschaffen.
    
'''Der ehem. Fürther Altar'''
 
'''Der ehem. Fürther Altar'''
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Der alte gotische Flügelaltar stammt aus dem Jahr [[1497]] und stand bis [[1815]] als Hochaltar im Chor der St.-Michaels-Kirche. Er wurde vom damaligen Pfarrer Georg Tobias Christoph I. Fronmüller an einen Kunsthändler verkauft, im Rahmen seiner "Säuberungsarbeiten" in der Kirche. Der Altar wurde [[1827]] an die St.-Salvator-Gemeinde in Nördlingen verkauft, wo er heute noch steht. Dabei wurde der Altar in Ansbach völlig neu konzipiert und die noch vorhandenen Figuren des Vorgängeraltars (Taigaltar), der in den Napoleonischen Kriegen zum größten Teil zerstört wurde, in die Neugestaltung mit integriert. Eine frühere Predella mit einer geschnitzten Abendmahlgruppe war offensichtlich beim Umzug verloren gegangen.<ref>Homepage Pfarrei St. Salvator - Der Hochaltar der Salvatorkirche, online abgerufen am 19. März 2016 | 14:49 Uhr [http://www.pg-noerdlingen.de/kirche-st-salvator/salvator-hochaltar.html online abrufbar]</ref>  
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Der alte gotische Flügelaltar stammt aus dem Jahr [[1497]] und stand bis [[1815]] als Hochaltar im Chor der St.-Michaels-Kirche. Er wurde vom damaligen Pfarrer Georg Tobias Christoph I. Fronmüller an einen Kunsthändler verkauft, im Rahmen seiner "Säuberungsarbeiten" in der Kirche. Der Altar wurde [[1827]] an die St.-Salvator-Gemeinde in Nördlingen verkauft, wo er heute noch steht. Dabei wurde der Altar in Ansbach völlig neu konzipiert und die noch vorhandenen Figuren des Vorgängeraltars (Taigaltar), der in den Napoleonischen Kriegen zum größten Teil zerstört wurde, in die Neugestaltung mit integriert. Eine frühere Predella mit einer geschnitzten Abendmahlgruppe war offensichtlich beim Umzug verloren gegangen.<ref>Homepage Pfarrei St. Salvator - Der Hochaltar der Salvatorkirche, online abgerufen am 19. März 2016 | 14:49 Uhr - [http://www.pg-noerdlingen.de/kirche-st-salvator/salvator-hochaltar.html online abrufbar]</ref>  
    
'''Der heutige Altar in St. Michael Fürth'''
 
'''Der heutige Altar in St. Michael Fürth'''
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Der heutige Altaraufsatz (Retabel) stammt aus dem Jahr [[1830]]/[[1831]] im neugotischen Stil. Eine erste Christusfigur von [[wikipedia:Johann Wilhelm Braun (Bildhauer)|Johann Wilhelm Braun]] könnte um das Jahr [[1836]] dort aufgestellt worden sein <ref>Aus diesem Jahr existiert eine Zeichnung des Altars von [[wikipedia:Albert Christoph Reindel|Albert Christoph Reindel]] im Besitz der Stadtbibliothek Nürnberg.</ref>. Braun war Thorvaldsen-Schüler <ref>Thieme-Becker, Band IV, 1910, S. 548 gibt die Jahre 1820 – 24 dafür an, der Ausstellungskatalog „Künstlerleben in Rom – Berthel Thorvaldsen (1770 – 1844) – der dänische Bildhauer und seine deutschen Freunde“ des GNM von 1992 auf S. 275 die Jahre 1820 – 1826.</ref>. Er brachte aus Rom das Modell einer 6 ½ Fuß großen Christusstatue mit, das im Jahr [[1829]] auf der Kunstaustellung in München ausgestellt war <ref>Thieme-Becker, Band IV, 1910, S. 548.</ref>. Davon soll es mehrere Gipsabgüsse geben, von denen aber heute lediglich der für die Fürther Michaelskirche nachweisbar ist <ref> Thieme-Becker, ebenda</ref> <ref>Hans Wolfgang Singer: Allgemeines Künstler-Lexikon, 1. Band, 1922, S. 173</ref> <ref>siehe auch Artikel „Braun, Johann Wilhelm“ von August Wintterlin in: ‚‘Allgemeine Deutsche Biographie‘‘, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 3 (1876), S. 274, [https://de.m.wikisource.org/wiki/ADB:Braun,_Johann_Wilhelm - online]</ref>.</br>
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Der heutige Altaraufsatz (Retabel) stammt aus dem Jahr [[1830]]/[[1831]] im neugotischen Stil. Eine erste Christusfigur von [[wikipedia:Johann Wilhelm Braun (Bildhauer)|Johann Wilhelm Braun]] könnte um das Jahr [[1836]] dort aufgestellt worden sein.<ref>Aus diesem Jahr existiert eine Zeichnung des Altars von [[wikipedia:Albert Christoph Reindel|Albert Christoph Reindel]] im Besitz der Stadtbibliothek Nürnberg.</ref> Braun war Thorvaldsen-Schüler.<ref>Thieme-Becker, Band IV, 1910, S. 548 gibt die Jahre 1820 – 24 dafür an, der Ausstellungskatalog „Künstlerleben in Rom – Berthel Thorvaldsen (1770 – 1844) – der dänische Bildhauer und seine deutschen Freunde“ des GNM von 1992 auf S. 275 die Jahre 1820 – 1826.</ref> Er brachte aus Rom das Modell einer 6 ½ Fuß großen Christusstatue mit, das im Jahr [[1829]] auf der Kunstausstellung in München ausgestellt war.<ref name="TB-548">Thieme-Becker, Band IV, 1910, S. 548</ref> Davon soll es mehrere Gipsabgüsse geben, von denen aber heute lediglich der für die Fürther Michaelskirche nachweisbar ist.<ref name="TB-548"/><ref>Hans Wolfgang Singer: Allgemeines Künstler-Lexikon, 1. Band, 1922, S. 173</ref><ref>siehe auch Artikel „Braun, Johann Wilhelm“ von August Wintterlin in: ‚‘Allgemeine Deutsche Biographie‘‘, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 3 (1876), S. 274 [https://de.m.wikisource.org/wiki/ADB:Braun,_Johann_Wilhelm - online]</ref></br>
Im Jubiläumsjahr des 400. Martin Luthergeburtstages [[1883]] wurde die Braun-Statue mit einer [[Johann Christian Hirt#Fürther Werke|Christusfigur]] von [[Johann Christian Hirt]] im ''Heiland-Typus'' der Thorvaldsen-Schule ausgetauscht <ref>vgl. Dieter Wölfel: ''Johann Christian Hirt (1836 - 1897)''. In: [[Fürther Heimatblätter]], 1981/1, S. 10. Die Figur kam [[1883]] in den damals neuen Friedhof an der Erlanger Straße und soll Ende des 20. Jahrhunderts im Stadtarchiv Fürth in Burgfarrnbach gelandet sein, wo sie seither noch nicht wieder gesichtet wurde.</ref>.
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Im Jubiläumsjahr des 400. Geburtstages von Martin Luther ([[1883]]) wurde die Braun-Statue mit einer [[Johann Christian Hirt#Fürther Werke|Christusfigur]] von [[Johann Christian Hirt]] im ''Heiland-Typus'' der Thorvaldsen-Schule ausgetauscht.<ref>vgl. Dieter Wölfel: ''Johann Christian Hirt (1836 - 1897)''. In: [[Fürther Heimatblätter]], 1981/1, S. 10. Die Figur kam [[1883]] in den damals neuen Friedhof an der Erlanger Straße und soll Ende des 20. Jahrhunderts im Stadtarchiv Fürth in Burgfarrnbach gelandet sein, wo sie seither noch nicht wieder gesichtet wurde.</ref>
    
'''Kanzel'''
 
'''Kanzel'''
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Die Orgel (mechanische Traktur) datiert aus dem Jahr 1979, sie umfasst 45 klingende Register, verteilt auf 3 Manuale und Pedal (Rückpositiv, Hauptwerk, Schwellwerk) und besteht aus 12.000 Pfeifen. Sie stammt aus der Orgelbauwerkstatt Simon, Landshut. (Vorgängerorgel: Steinmeyer 1904)
 
Die Orgel (mechanische Traktur) datiert aus dem Jahr 1979, sie umfasst 45 klingende Register, verteilt auf 3 Manuale und Pedal (Rückpositiv, Hauptwerk, Schwellwerk) und besteht aus 12.000 Pfeifen. Sie stammt aus der Orgelbauwerkstatt Simon, Landshut. (Vorgängerorgel: Steinmeyer 1904)
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'''Zifferblatt Renovierung 1997'''
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'''Ziffernblatt-Renovierung 1997'''
 
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Bei der Renovierung der fünf Zifferblätter, die Kosten von 45.000 Mark verursachten (25.000 Mark mehr als veranschlagte)  und sich der Altstadtverein mit 15.000 Mark beteiligte, wurde eine gründliche Untersuchung durch die Nürnberger Restaurierungswerkstatt Wiedl der alten Farbschichten vorgenommen. Dabei wurde als erste eine jahrhundertealte Farbschicht mit einem hellblauer Hintergrund aus Erdfarben mit plastisch aufgemalter Sonne  freigelegt. Darüber kam ein bemaltes Zifferblatt aus dem Jahr 1881 zum Vorschein, auf dem auch eine Sonne im Zentrum innerhalb des Ziffernkreises zum Vorschein kam. Danach folgte eine neugotische Bemalung der Zifferblätter, die jetzt alle erneuert wurden.
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In: [[Fürther Nachrichten]] vom 11. Juni 1997  (Druckausgabe)
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Bei der Renovierung der fünf Zifferblätter, die Kosten von 45.000 Mark verursachten (25.000 Mark mehr als veranschlagt), wobei sich der Altstadtverein mit 15.000 Mark beteiligte, wurde eine gründliche Untersuchung der alten Farbschichten durch die Nürnberger Restaurierungswerkstatt Wiedl vorgenommen. Dabei wurde als erste eine jahrhundertealte Farbschicht mit einem hellblauen Hintergrund aus Erdfarben mit plastisch aufgemalter Sonne freigelegt. Darüber kam ein bemaltes Zifferblatt aus dem Jahr 1881 zum Vorschein, auf dem auch eine Sonne im Zentrum innerhalb des Ziffernkreises stand. Danach folgte eine neugotische Bemalung der Zifferblätter, die jetzt alle erneuert wurden.<ref>In: Fürther Nachrichten vom 11. Juni 1997 (Druckausgabe)</ref>
 
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