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Maßgeblich für die Standortfrage war meist das städtebauliche Umfeld eines Bunkers - bzw. die Anzahl der zu schützenden Personen. Im Bereich des Ronhofs gab es lediglich viele Einfamilienhäuser, die nur zum Teil unterkellert waren. Da für die Zivilbevölkerung primär der Schutzraum im eigenen Keller sein sollte, konnte diese Auflage für viele dort liegende Gebäude nicht erfüllt werden, so dass größere Raumeinheiten als Luftschutzraum zur Verfügung gestellt werden mussten.  
 
Maßgeblich für die Standortfrage war meist das städtebauliche Umfeld eines Bunkers - bzw. die Anzahl der zu schützenden Personen. Im Bereich des Ronhofs gab es lediglich viele Einfamilienhäuser, die nur zum Teil unterkellert waren. Da für die Zivilbevölkerung primär der Schutzraum im eigenen Keller sein sollte, konnte diese Auflage für viele dort liegende Gebäude nicht erfüllt werden, so dass größere Raumeinheiten als Luftschutzraum zur Verfügung gestellt werden mussten.  
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Der Bunker in der Kronacher Straße wurde in der sog. II Welle der Bunkerbauten errichtet. Die I. Welle - häufig auch benannt als "Führer-Sofortprogramm" - umfasste Bunkerbauten ab November 1940, die meist noch unterirdisch angelegt wurden. Nach weiteren Forschungsergebnissen, die im Wesentlichen an der Technischen Hochschule Braunschweig entstanden, wurden in der anschließenden II. Welle weitere Luftschutzbauten im Deutschen Reich gebaut, meist oberirdisch. Wesentlich Erkenntnis war u.a., dass oberirdische Luftschutzbauten deutlich günstiger waren als Unterirdische - und gegenüber Sprengbomben deutlich im Vorteil waren - da die Explosion bzw. Druckwelle im Freien deutlich besser entweichen konnte als unterirdisch. Die II. Welle begann somit in etwa ab Juli 1941 - und fiel damit auch in die Bauphase des Kronacher Bunkers, wie auch alle anderen Hochbunker im Stadtgebiet Fürths. Die Baumaßnahmen des Kronacher Bunkers fingen im Februar 1941 an, die Betonarbeiten waren bereits im September 1941 abgeschlossen - so dass der Bunker bereits im gleichen Monat als Provisorium genutzt werden konnte. Gegen Anfang 1942 war der Bunker laut Zeitzeugenaussagen bezugsfertig.  
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Der Bunker in der Kronacher Straße wurde in der sog. II Welle der Bunkerbauten im Deutschen Reich errichtet. Die I. Welle - häufig auch benannt als "Führer-Sofortprogramm" - umfasste Bunkerbauten ab November [[1940]]. Die Bunker aus dieser Zeit wurden meist noch unterirdisch angelegt. Nach den damals neusten Forschungsergebnissen, die im Wesentlichen an der Technischen Hochschule Braunschweig entstanden, wurden in der anschließenden II. Welle der Luftschutzbauten im Deutschen Reich meist nur noch oberirdisch gebaut. Wesentliche Erkenntnis der Forchungsergebnisse war u.a., dass oberirdische Luftschutzbauten deutlich günstiger in der Herstellung waren als Unterirdische - und gegenüber Sprengbomben deutlich besser in ihrer Standhaftigkeit waren - da die Explosion bzw. Druckwelle im Freien deutlich besser entweichen konnte als bei unterirdischen Bauten. Die II. Welle begann somit in etwa ab Juli [[1941]] - und fiel damit auch in die Bauphase des Kronacher Bunkers, wie auch alle anderen Hochbunker im Stadtgebiet Fürths. Die Baumaßnahmen des Kronacher Bunkers fingen im Februar [[1941]] an, die Betonarbeiten waren bereits im September [[1941]] abgeschlossen - so dass der Bunker bereits im gleichen Monat als Provisorium genutzt werden konnte. Gegen Anfang [[1942]] war der Bunker laut Zeitzeugenaussagen bezugsfertig.  
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Die Außengestaltung des Bunkers waren anfänglich noch durch das Reichsluftfahrtministerium geprägt, dass eine städtebaulich angepasste Einbindung in die Umgebung verlangte. Allerdings sollte keine "Pseudo-Mittelalter" Architektur errichtet werden, sondern eine dem Stil einer "Wehrhaftigkeit des Deutschen Volkes" entsprechen und den Kampfeswillen demonstrieren. Auch eine romantisch-ästhetisierende Lösung sollten nicht angestrebt werden, auch wenn der Kronacher Bunker diesem Vorbild doch relativ nahe kommt. Auch Ziegelmauerverblendungen mit Dachpfannen oder eingedeckten Satteldächer mit vermeintlichen Lüftungsöffnungen oder Fensterrahmen oder Treppentürmen wurden zu tarnzwecken angebracht. Der Aufbau eines kleinen Glockenturms - wie er z.B. am Kronacher Bunker zu sehen war - war ebenfalls keine Ausnahmeerscheinung, und sollte den Charakter einer Kirche darstellen. Da diese Maßnahmen zur Tarnung sehr aufwendig und zum Teil kostenintensiv waren, wurden die meisten Bunker ab Ende 1941 nur noch mit einem Tarnanstrich versehen.  
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Die Außengestaltung des Bunkers waren anfänglich noch durch das Reichsluftfahrtministerium geprägt, dass eine städtebaulich angepasste Einbindung in die Umgebung verlangte. Allerdings sollte keine "Pseudo-Mittelalter" Architektur errichtet werden, sondern eine dem Stil nach einer "Wehrhaftigkeit des Deutschen Volkes" entsprechen und den Kampfeswillen demonstrieren. Auch eine romantisch-ästhetisierende Lösung sollte nicht angestrebt werden, auch wenn der Kronacher Bunker diesem Vorbild doch relativ nahe kam. Auch Ziegelmauerverblendungen mit Dachpfannen oder eingedeckten Satteldächer mit vermeintlichen Lüftungsöffnungen oder Fensterrahmen oder Treppentürmen wurden zu tarnzwecken angebracht. Der Aufbau eines kleinen Glockenturms - wie er z.B. am Kronacher Bunker zu sehen war - war ebenfalls keine Ausnahmeerscheinung, und sollte den Charakter einer Kirche darstellen. Da diese Maßnahmen zur Tarnung sehr aufwendig und zum Teil kostenintensiv waren, wurden die meisten Bunker ab Ende [[1941]] nur noch mit einem Tarnanstrich versehen.
    
== Nutzung nach dem 2. Weltkrieg ==
 
== Nutzung nach dem 2. Weltkrieg ==
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