Manfred Hambitzer: Unterschied zwischen den Versionen

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Als junger Mann verlor er im Krieg mit nur 18 Jahren beide Hände. Er machte später die Bewältigung von Körperbehinderung zu seinem Lebensthema. Er studierte Psychologie und Sprachwissenschaften in Bonn und Erlangen, promovierte [[1958]] und schrieb 1962 seine Dissertation zum Thema: "Schicksalsbewältigung und Daseinsermöglichung bei Körperbehinderten". Hambitzer leistete anschließend "jahrzehntelange Pionierarbeit in Sachen Integration". Als VDK-Vertreter wirkte er aktiv am "Runden Tisch" zur Gestaltung der Regularien für die Begründung des Behindertenrates der Stadt Fürth mit.  
 
Als junger Mann verlor er im Krieg mit nur 18 Jahren beide Hände. Er machte später die Bewältigung von Körperbehinderung zu seinem Lebensthema. Er studierte Psychologie und Sprachwissenschaften in Bonn und Erlangen, promovierte [[1958]] und schrieb 1962 seine Dissertation zum Thema: "Schicksalsbewältigung und Daseinsermöglichung bei Körperbehinderten". Hambitzer leistete anschließend "jahrzehntelange Pionierarbeit in Sachen Integration". Als VDK-Vertreter wirkte er aktiv am "Runden Tisch" zur Gestaltung der Regularien für die Begründung des Behindertenrates der Stadt Fürth mit.  
  
Nach jahrelanger Tätigkeit in der Marktforschung begann Hambitzer 1974 mit dem Aufbau eines eigenen Fachbereichs an den Nürnberger Volksschulen mit der Zeilgruppe der Menschen mit Behinderungen. Zuvor hatte der Nürnberger Stadtrat diese Iniative unterstützt und mit einem Beschluss im Stadtrat beschlossen. Von den anfänglichen fünf Angeboten im Jahr 1974/5 im Fachbereich konnte Hambitzter das Angebot in knapp 10 Jahre bereits auf 48 Angeobte ausbauen, dass von knapp 2.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bestens angenommen wurde.<ref>inFranken: ''Nürnberg: Trauer um Dr. Manfred Hambitzer'' online abgerufen am 18. März 2019 um 8:00 Uhr - [https://www.infranken.de/regional/nuernberg/nuernberg-trauer-um-dr-manfred-hambitzer;art170470,4116162 online abrufbar]</ref>  
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Nach jahrelanger Tätigkeit in der Marktforschung begann Hambitzer 1974 mit dem Aufbau eines eigenen Fachbereichs an den Nürnberger Volksschulen mit der Zielgruppe der Menschen mit Behinderungen. Zuvor hatte der Nürnberger Stadtrat diese Initiative unterstützt und mit einem Beschluss im Stadtrat beschlossen. Von den anfänglichen fünf Angeboten im Jahr 1974/5 im Fachbereich konnte Hambitzer das Angebot in knapp 10 Jahre bereits auf 48 Angebote ausbauen, dass von knapp 2.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bestens angenommen wurde.<ref>inFranken: ''Nürnberg: Trauer um Dr. Manfred Hambitzer'' online abgerufen am 18. März 2019 um 8:00 Uhr - [https://www.infranken.de/regional/nuernberg/nuernberg-trauer-um-dr-manfred-hambitzer;art170470,4116162 online abrufbar]</ref>  
  
 
[[1980]] initiierte er eine Demonstration und eine Unterschriftenaktion zum behindertengerechten Ausbau der Nürnberger U-Bahn mit Aufzügen - und erreichte damit auch bundesweit positive Veränderungen. Durch seine Initiative wurden Standards gesetzt, die noch heute im Öffentlichen Personennahverkehr ihre Gültigkeit haben. Unterstützt wurde er zu der Zeit von der damaligen Bundestagsabgeordneten [https://de.wikipedia.org/wiki/Renate_Schmidt Renate Schmidt] (SPD).<ref>Stadtnachricht vom 7. April 2015, Internetportal der Stadt Fürth</ref>
 
[[1980]] initiierte er eine Demonstration und eine Unterschriftenaktion zum behindertengerechten Ausbau der Nürnberger U-Bahn mit Aufzügen - und erreichte damit auch bundesweit positive Veränderungen. Durch seine Initiative wurden Standards gesetzt, die noch heute im Öffentlichen Personennahverkehr ihre Gültigkeit haben. Unterstützt wurde er zu der Zeit von der damaligen Bundestagsabgeordneten [https://de.wikipedia.org/wiki/Renate_Schmidt Renate Schmidt] (SPD).<ref>Stadtnachricht vom 7. April 2015, Internetportal der Stadt Fürth</ref>

Version vom 18. März 2019, 15:29 Uhr

Dr. Manfred Hambitzer (geb. 27. Februar 1926, gest. 11. März 2019 in Fürth)[1] war von Beruf Diplom-Psychologe und leistete Pionierarbeit für die Inklusion und war seit 2015 Träger des Goldenen Kleeblatts der Stadt Fürth.

Leben und Wirken

Als junger Mann verlor er im Krieg mit nur 18 Jahren beide Hände. Er machte später die Bewältigung von Körperbehinderung zu seinem Lebensthema. Er studierte Psychologie und Sprachwissenschaften in Bonn und Erlangen, promovierte 1958 und schrieb 1962 seine Dissertation zum Thema: "Schicksalsbewältigung und Daseinsermöglichung bei Körperbehinderten". Hambitzer leistete anschließend "jahrzehntelange Pionierarbeit in Sachen Integration". Als VDK-Vertreter wirkte er aktiv am "Runden Tisch" zur Gestaltung der Regularien für die Begründung des Behindertenrates der Stadt Fürth mit.

Nach jahrelanger Tätigkeit in der Marktforschung begann Hambitzer 1974 mit dem Aufbau eines eigenen Fachbereichs an den Nürnberger Volksschulen mit der Zielgruppe der Menschen mit Behinderungen. Zuvor hatte der Nürnberger Stadtrat diese Initiative unterstützt und mit einem Beschluss im Stadtrat beschlossen. Von den anfänglichen fünf Angeboten im Jahr 1974/5 im Fachbereich konnte Hambitzer das Angebot in knapp 10 Jahre bereits auf 48 Angebote ausbauen, dass von knapp 2.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bestens angenommen wurde.[2]

1980 initiierte er eine Demonstration und eine Unterschriftenaktion zum behindertengerechten Ausbau der Nürnberger U-Bahn mit Aufzügen - und erreichte damit auch bundesweit positive Veränderungen. Durch seine Initiative wurden Standards gesetzt, die noch heute im Öffentlichen Personennahverkehr ihre Gültigkeit haben. Unterstützt wurde er zu der Zeit von der damaligen Bundestagsabgeordneten Renate Schmidt (SPD).[3]

Auszeichnungen

Bereits 1988 verlieh die Stadt Nürnberg Dr. Hambitzer die Nürnberger Bürgermedaille für seine Verdienste im Berich der Integration. Die Stadt Fürth folgte diesem Beispiel und verlieh ihm 2015 das Goldene Kleeblatt.

Literatur

  • Manfred Hambitzer: Schicksalsbewältigung und Daseinsermöglichung bei Körperbehinderten. Dissertation. Abhandlungen zur Philosophie, Psychologie und Pädagogik Bd. 22., Bouvier Verlag Bonn, 1962
  • Reinhold Bergler, Klaus Haupt, Manfred Hambitzer: Image-Steuerung bei elektrischen Hausgeräten: Psychologische Grundlagenuntersuchung. Verlag Arbeitsgruppe für psychologische Marktanalyse Nünrberg, 1963
  • Reinhold Bergler, Klaus Haupt, Manfred Hambitzer: Lebensvorsorge und Lebensversicherung - Gesamtbefund. Verlag Arbeitsgruppe für psychologische Marktanalyse Nünrberg, 1964

Lokalberichterstattung

  • sz: Nürnberg: Trauer um Dr. Manfred Hambitzer. In: inFranken.de vom 18. März 2019 - online abrufbar

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Traueranzeige vom 16.03.2019, abgerufen am 18.03.2019 - online abrufbar
  2. inFranken: Nürnberg: Trauer um Dr. Manfred Hambitzer online abgerufen am 18. März 2019 um 8:00 Uhr - online abrufbar
  3. Stadtnachricht vom 7. April 2015, Internetportal der Stadt Fürth

Bilder