Änderungen

4 Bytes hinzugefügt ,  16:26, 19. Jun. 2022
K
Zeile 44: Zeile 44:     
== Arisierung ==
 
== Arisierung ==
Sein Vermögen und die Kunstsammlung musste die Familie Berolzheimer [[1938]] bei der Flucht zurück lassen. Er floh zunächst am [[25. Juli]] [[1938]] nach Zürich, ehe er in die USA einreisen konnte. Die Sammlung wurde vom [[30. November]] bis [[1. Dezember]] [[1938]] und im März [[1939]] in Abwesenheit Berolzheimers auf zwei Auktionen bei [https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Weinm%C3%BCller Adolf Weinmüller] versteigert, ein überzeugter Nationalsozialist und Profiteur des NS-Regimes, der durch Arisierungen im Kunstbereich eine gewisse Bedeutung erreichte. Berolzheimer erfuhr zwar von den Auktionen, hatte aber keinen Einfluss auf das Geschehen und erhielt auch nichts von dem Erlös. Eines seiner bekanntesten Kunstwerke war der erste Entwurf des Bildes "Der Arme Poet" von Carl Spitzweg aus dem Jahr [[1837]].
+
Sein Vermögen und die Kunstsammlung musste die Familie Berolzheimer [[1938]] bei der Flucht zurück lassen. Er floh zunächst am [[25. Juli]] [[1938]] nach Zürich, ehe er in die USA einreisen konnte. Die Sammlung wurde vom [[30. November]] bis [[1. Dezember]] [[1938]] und im März [[1939]] in Abwesenheit Berolzheimers auf zwei Auktionen bei [https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Weinm%C3%BCller Adolf Weinmüller] versteigert, einem überzeugten Nationalsozialisten und Profiteur des NS-Regimes, der durch Arisierungen im Kunstbereich eine gewisse Bedeutung erreichte. Berolzheimer erfuhr zwar von den Auktionen, hatte aber keinen Einfluss auf das Geschehen und erhielt auch nichts von dem Erlös. Eines seiner bekanntesten Kunstwerke war der erste Entwurf des Bildes "Der Arme Poet" von Carl Spitzweg aus dem Jahr [[1837]].
    
Im Rahmen der Arisierungsaktion veranlasste das Finanzamt in Garmisch-Partenkirchen in einem Bescheid vom [[15. Dezember]] [[1938]], dass die Familie Berolzheimer in der Folge der Pogromnacht eine sog. "[https://de.wikipedia.org/wiki/Judenverm%C3%B6gensabgabe Kontributionszahlung]" in Höhe von 80.000 RM zahlen müsse - eine vom NS-Regime willkürlich festgelegte "Judenvermögensabgabe". Des Weiteren wurde Michael Berolzheimer bis zum [[5. Februar]] [[1941]] in Abwesenheit gezwungen, sein Grundbesitz in Untergrainau zu verkaufen. Nur fünf Monate später vermeldete die Gestapo-Leitstelle München, dass „das gesamte in Deutschland befindliche Vermögen des B. und seiner Ehefrau sichergestellt" worden sei. Ein Jahr später verstarb Dr. Michael Berolzheimer im Exil.
 
Im Rahmen der Arisierungsaktion veranlasste das Finanzamt in Garmisch-Partenkirchen in einem Bescheid vom [[15. Dezember]] [[1938]], dass die Familie Berolzheimer in der Folge der Pogromnacht eine sog. "[https://de.wikipedia.org/wiki/Judenverm%C3%B6gensabgabe Kontributionszahlung]" in Höhe von 80.000 RM zahlen müsse - eine vom NS-Regime willkürlich festgelegte "Judenvermögensabgabe". Des Weiteren wurde Michael Berolzheimer bis zum [[5. Februar]] [[1941]] in Abwesenheit gezwungen, sein Grundbesitz in Untergrainau zu verkaufen. Nur fünf Monate später vermeldete die Gestapo-Leitstelle München, dass „das gesamte in Deutschland befindliche Vermögen des B. und seiner Ehefrau sichergestellt" worden sei. Ein Jahr später verstarb Dr. Michael Berolzheimer im Exil.