Mohrenstraße 12 (ehemals)

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V. r. n. l.: Mohrenstraße 8, 10, 12, 14, 16, 18, 24 und 26 – in Bildmitte die rotblühende Kastanie, im Hintergrund Löwenplatz 2
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Das Gebäude Mohrenstraße 12 wurde vermutlich zwischen 1690 und 1700 erbaut. In dem Gebäude befand sich die Mohrenapotheke, die letztlich auch für die Straßenbenennung ursächlich gewesen sein soll.[1] Im Rahmen der Flächensanierung wurde das Gebäude in den 1970er Jahren abgerissen.


Gänsbergplan Mohrenstraße 12 rot markiert

Geschichte der Eigentümer[2]

  • 1700: Salomon Beßels
  • 1700: Moyßes Löw, Leibarzt; „Ein Viertelsguth, worauf ein neu zweygäthige Behaußung stehet, welche vor wenig Jahren vom Moßes Löb, Juden Leibarzt von neu erbauet worden und sein Apotheken hineingerichtet hat. Der Blaz, worauf diese Apotheke gebauet worden, ist von Salomon Beßl seiner alten Behaußung (Mohrenstr. 10) gezogen worden.“[3] Diese Apotheke soll die Bezeichnung Mohrenapotheke geführt haben.[4]
  • 1717: Apotheke des Moyses Löw; Im Vetterplan von 1717 ist unter der Nummer „176 dompröpstische Neue Häuser“ vermerkt: Moyses Löw Juden Apotheck.[5]
  • 1723: Joseph Engel und Moyßes Samuel; „Joseph Engel und Moyßes Samuel haben auf Absterben deren resp. Frauen und Mutter die vorhanden geweßene Apothekh, welche dessen Vorfahr und leibl. Vatter Moyßes Löw in Besiz gehabt, erhalten.“[6]
  • 1738: Samuel Moyßes allein
  • 1790: Kayla Hirsch, als Tochter geerbt
  • 1797: Hirsch Isaac, Apotheker; die Apothekengerechtigkeit wurde im Grundakt sonderlich erwähnt
  • 1797: Paul Tobias Burger
  • 1803: Konrad Christoph Burger[7]
  • 1807: Conrad Christoph Burger (damalige Adresse: "Hinter der Armen- und Waisenschule", Haus-Nr. 394)
  • 1809: Friedrich August Meyer; Er gab den Apothekenstandort in der Mohrenstraße 394 auf und zog mit dem Namen Mohren-Apotheke in die Königstraße 82.[8]
Hausverkauf nach Tod L. Beils
  • 1819: Lorenz Beils, Etuisfabrikant
  • 1850: Lorenz Beils, Etuisfabrikant
  • 1854: Joel Götz, Ausschnittwarenhandlung
  • 1860: Joel Götz, Ausschnittwarenhändler; als dieser 1863 starb hatte der Direktor der israelischen Bürgerschule Selig Aviezri Auerbach die Gedächtnisrede in der Synagoge am 28. Juni 1863 gehalten[9]
  • 1867: dessen Witwe Nanny
  • 1880: Emanuel Götz, Kaufmann
  • 1890: Julius Götz, später in New York
  • 1911: Julius Götz, Kaufmann in New York (Pächterin ist Maria Götz, Schnittwarenhändlerswitwe)
  • 1926/27: Julius Götz, Kaufmann in New York (Pächterin ist Maria Götz, Schnittwarenhändlerswitwe)
  • 1930: Franz Waldhier, Trödler
  • 1961: Franz Waldhier, Trödlergeschäft
  • 1972: Berta List

Frühere Adressen

  • ab 1792 Hausnummer 394
  • ab 1827 Hausnummer 45, I. Bez.
  • ab 1860 Mohrenstraße 10
  • ab 1890 Mohrenstraße 12

Literatur

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. vgl. Gottlieb Wunschel: "Alt-Fürth", Häuserchronik zu Mohrenstraße 12, 1940
  2. alle Angaben zu Mohrenstraße 12 nach Gottlieb Wunschel: Alt-Fürth, 1940 sowie den Fürther Adressbüchern von 1850, 1854, 1911, 1926/27, 1961 und 1972
  3. Wunschel zitiert aus Salbuch 1700, S. 181
  4. Wunschel beruft auch auf Grundakt 395, S. 1
  5. Moyses Löw war ein Sohn des jüdischen Arztes Jehuda Löb/Löw ben Benjamin, der sich um 1640 in Fürth mit der Löwen-Apotheke niedergelassen hatte.
  6. Wunschel zitiert Salbuch 1723, S. 232
  7. Adolf Schwammberger führt ihn als Apotheker noch einmal gesondert auf: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 26
  8. siehe Gottlieb Wunschel: Alt-Fürth, 1940, zu Königstraße 82; dort war die Neue Apotheke frei geworden
  9. siehe Fürther Tagblatt vom 2. Juli 1863

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