Stadelner Hauptstraße 73; Stadelner Hauptstraße 71

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Muggenhöferhaus 2019.3.jpg
2019: Muggenhöferhaus Straßenseite
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Erdgeschossiger, giebelständiger Satteldachbau mit Sandsteinerdgeschoss, westlichem Sandsteingiebel mit Gurtgesimsen und östlichem Fachwerkgiebel mit Aufzugdächlein, 1699/1700, Westgiebel bez. 1789; Scheune, erdgeschossiger Putzbau mit Satteldach, bez. 1769. Nach dendrochronologische Untersuchungen wurden die Balken mit denen das Gebäude errichtet wurde im Jahr 1698 gefällt. Die Jahreszahl 1782 im westlichen Sandsteingiebel zeigt die erste Umbauphase des Gebäudes an.

Bedeutung[Bearbeiten]

Das Gebäude ist als Muggenhöferhaus bekannt mit der alten Hausnummer 11. Es handelt sich um ein Wohnstallhaus mit einer Scheune im rechten Winkel zum Haupthaus. Der Ostgiebel zur Straße hin zeigt ein reiches Fachwerk. 1764 siedelte sich hier in einem Fabrikhaus im Hof die zweite Stadelner Zigarrenfabrik von Johann Georg Kästner an. Das Fabrikhaus ist nicht mehr erhalten. Von 1925 bis 1994 befand sich das Haus im Besitz der Familie Muggenhöfer, die ihm den Namen gab.[1]

Geschichte[Bearbeiten]

Stadeln, alte Haus Nummer 11 lt. Urkataster von 1833 genannt das „Förstergut“.

  • 1699/1700 Georg Roming
  • 1723 Peter Krafft nach Heirat der Witwe von Georg Roming
  • xxxx Martin Förster, der im Nebengebäude eine kleine Zigarrenfabrik einrichtete.
  • 1815 Konkurs der Zigarrenfabrik mit Besitzerwechsel
  • 1832 Georg Friedrich Ulrich und Ehefrau Kunigunda
  • 1863 Konrad Ulrich
  • 1893 Johann Lämmermann und Ehefrau Margareta, geborene Ulrich
  • 1925 Georg Muggenhöfer und Ehefrau Marie, geborene Lämmermann
  • 1959 Karl Muggenhöfer und Ehefrau Katharina
  • 1961 Umzug in das neue Nebenhaus, geplanter Abriss wegen Denkmalschutz nicht möglich, jahrelanger Leerstand
  • 1994 Richard Wein mit umfangreicher Modernisierung

[2]


Pläne Umwandlung in ein „Bürgerhaus“ und folgende Modernisierung[Bearbeiten]

Um das letzte Haus mit Fachwerkgiebel in Stadeln zu retten versuchten die Stadelner mit Bürgermeister Günter Brand dass die Stadt das Anwesen übernehmen würde und in ein „Bürgerhaus“ umwandelt. Obwohl Gelder aus den Dorferneuerungsprogramm zur Verfügung standen wurden die Sanierungskosten auf eine Million DM geschätzt. Wegen der vielen anderen Ausgaben für vergleichbare Projekte in Fürth winkte der Stadtrat ab.

Der Leiter der Fürther Denkmalpflege, Matthias Schulz, gab den Immobilienhändler Richard Wein, der schon einige alte Häuser mustergültig saniert hatte, den Tipp über das Gebäude. Zusammen mit den Architekten Frank Neussinger wurden erstmals von ihm genaue Pläne des Hauses erstellt und ein Gutachten zur Restaurierung in Auftrag gegeben. Im Inneren blieb die Substanz weitgehend erhalten, defekte Holzteile im Dachbereich wurden ausgetauscht, das Dach mit „gotischen Biberschwanz“ Ziegeln neu eingedeckt. Im Erdgeschoß wurden Büros eingerichtet, im Obergeschoss zwei Wohnungen mit neuen Dachgauben. [3]


Lokalberichterstattung[Bearbeiten]

  • Ein Wahrzeichen von Stadeln entsteht in neuem Glanz. Nach langen Jahren des Leerstehens beginnt nun ein neuer Abschnitt für das alte Fachwerkhaus an der Stadelner Hauptstraße. In: Fürther Nachrichten vom August 1994 (Druckausgabe)


Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Barbara Ohm: Durch Fürth geführt, Band 2 - Die Stadt jenseits der Flüsse. VKA Verlag Fürth, 2005, S. 103.
  2. Zusammenstellung bis 1980 von Georg Mehl, Mannhof
  3. Fürther Nachrichten August 1994 (Druckausgabe)

Bilder[Bearbeiten]