Paula Kissinger

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Paula Kissinger, geb. Stern (geb. 24. Februar 1901 in Leutershausen; gest. 15. November 1998 in New York) war die Mutter von Henry Kissinger.

Leben und Wirken[Bearbeiten]

Während der Schulzeit traf Kissinger seine spätere Frau Paula Stern. Paula Stern wurde 1901 als Einzelkind im fränkischen Leutershausen geboren. Ihre Eltern Falk (geb. 1. Juli 1870, gest. 16. Mai 1939) und Peppi Stern hatten zuvor Mitte November 1898 in Ansbach geheiratet. Der Vater war Viehhändler und hatte als solcher ein höheres Einkommen. Die Eltern schicken Paula Stern auf das Gymnasium in das 80 km entfernte Fürth, da es vor Ort keine höhere schulische Bildungsmöglichkeit gab. Die Schwester von Falk Stern, Berta Fleischmann, wohnte zu dieser Zeit in Fürth, so dass Paula Stern hier unterkommen konnte. Während Falk Stern in den 1. Weltkrieg als Freiwilliger eintrat und seine "Pflicht als Deutscher" versah, verstarb die Mutter Peppi Stern am 4. Juli 1915 mit gerade einmal 42 Jahren. Für die 14-jährige Tochter war dies ein massiver Einschnitt in ihrem Leben, denn damit musste sie nun "ihre Frau" in der Familie stehen und den Küchenherd übernehmen, statt sich mit Mathematik oder Geographie zu beschäftigen. Falk Stern - der Vater - heiratete erneut 1918, die 1877 geborene Fanny Walter aus Sugenheim. Paula wird das Verhältnis zur Stiefmutter später als "gut" beschreiben. Anfang 1920 ging Paula Stern als Au-pair-Mädchen nach Norddeutschland in die Stadt Halberstadt, und kümmerte sich um vier Kinder eines jüdischen Fabrikbesitzers. Zurück aus Halberstadt nahm sie wieder ihre Schulausbildung auf und lernte dabei die "Liebe ihres Lebens" kennen, den 14 Jahre älteren Louis Kissinger. Am 28. Juli 1922 heirateten Paula und Louis Kissinger in Fürth.

Louis Kissinger war inzwischen seit 1921 Hauptlehrer, der seit 1919 immerhin bei der Stadt Fürth festangestellt war, wenn auch nur zu einem geringen Lohn. Die Inflation hatte sein Erspartes aufgefressen, so dass die wirtschaftlichen Verhältnisse am Anfang alles andere als rosig aussahen. Beide zogen zunächst in eine kleine Balkonwohnung in der Mathildenstraße 23. Ab 1924 verbesserte sich langsam die finanzielle Lage, zumal Louis Kissinger am 1. September 1924 zum Oberlehrer befördert wurde - und sich somit eine bessere Gehaltssitutation einstellte. Mit der Beförderung folgte auch ein Umzug aus der Mathildenstraße im Januar 1925 in eine geräumigere Wohnung in der Marienstraße 5. Die Wohnung war auch deshalb zu klein geworden, da am 27. Mai 1923 der Sohn Heinz Alfred Kissinger geboren worden war. Heinz Kissinger kam mit Hilfe einer Hebamme in der Mathildenstraße 23 auf die Welt, bereits ein Jahr später folgte der Bruder Walter Bernhard Kissinger am 21. Juni 1924. Beide Söhne wuschen in einer typisch bürgerlichen Welt auf, wurden aber gleichzeitig streng religiös durch die Eltern erzogen. Beide haben Klavierunterricht, der Besuch des Theaters gehörte zum Pflichtprogramm.

Paula Kissinger starb 1998 im Alter von 97 Jahren.[1] Kurz vor Ihrem Tod erfuhr sie noch, dass ihr Sohn Henry Kissinger die Ehrenbürgerwürde durch die Stadt Fürth zugesprochen wurde.[2]

Siehe auch[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Geneane, online abgerufen am 6. Juni 2023, 11:26 Uhr
  2. Fürthissimo, Nr. 1, 1998, S. 33

Bilder[Bearbeiten]