Pop-up-Radwege
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Pop-up-Radwege sind mehr oder weniger kurzfristig eingerichtete Radwege, die in einer akuten Gefahren- oder Krisensituation oder bei plötzlich veränderten Rahmenbedingungen im Straßenverkehr schnell für mehr Platz und Sicherheit im Radverkehr sorgen sollen. In Deutschland wurden sie insbesondere als Maßnahme gegen die COVID-19-Pandemie eingerichtet.
Entstehung
Für die Einrichtung eines Pop-up-Radwegs in Fürth hatten Aktivisten um den ADFC Fürth, den Bund Naturschutz und den VCD insgesamt 1 641 Unterschriften gesammelt und am 29. Juni 2020 an Oberbürgermeister Thomas Jung übergeben. Zuspruch erhielt die Idee neben Jung (SPD) von Grünen, Linkspartei und CSU, wobei sich die CSU gegen einen Pop-up-Radweg in der Friedrichstraße aussprach.[1]
Vom Stadtrat wurde daraufhin mit nur drei Gegenstimmen ein Pop-up-Radweg als Pilotversuch für mögliche weitere entsprechende Radwege beschlossen.[2] Welche Strecke dafür in Frage käme beziehungsweise am besten geeignet sei, wurde dagegen kontrovers diskutiert.[3]
Nach einigen Monaten Planung wurde der erste Pop-up-Radweg in Fürth am 7. August 2020 auf etwa 700 Metern der Hornschuchpromenade und der Nürnberger Straße zwischen Jakobinenstraße Richtung Stadtgrenze durch Umwidmung eines der bestehenden Fahrstreifens angelegt. An der Einmündung der Kurgartenstraße wurden als Schutzmaßnahme mehrere Baken aufgestellt.
Der Abschnitt war von den Behörden ausgewählt worden, da dort das geringste Konfliktpotential gesehen wurde. Fahrradaktivisten hatten sich im Vorfeld für einen Pop-up-Radweg in der Friedrichstraße, Gebhardtstraße, Schwabacher Straße oder in der gesamten Nürnberger Straße ausgesprochen, was jedoch im Verkehrsausschuss wegen vorgeblich hoher Hürden und des dort vorhandenen Lieferverkehrs abgelehnt wurde. Die städtische Straßenverkehrsbehörde gab diese Schwierigkeiten zu bedenken und sprach sich bei der Einrichtung gänzlich gegen einen Pop-up-Radweg aus. Die Straßenbaubehörde und die Verkehrsplanung sahen keine Notwendigkeit für den Bau eines Pop-up-Radwegs, da bereits „unbeeinträchtigtes Fahrradfahren auf allen Straßen“ möglich sei.
Im Herbst 2020 sollte nach einer Auswertungsphase die dauerhafte Installation des temporären Radwegs auf der Hornschuchpromenade und der Nürnberger Straße diskutiert werden. Ebenso steht dort eine Verlängerung über die Gebhardtstraße bis zum Hauptbahnhof und zur Schwabacher Straße zur Diskussion.[4]
Lokalberichterstattung
- Volker Dittmar: Radfahrer kommen besser voran. Fürth schließt Lücken im Wegenetz und sorgt für mehr Sicherheit im Verkehr. In: Fürther Nachrichten vom 31. August 2007 (Druckausgabe)
- Johannes Alles: Mehr Platz für Radler. In: Fürther Nachrichten vom 30. Juni 2020, S. 21 (Druckausgabe)
- Johannes Alles: Noch ploppt kein Radweg auf. In: Fürther Nachrichten vom 6. Juli 2020, S. 25 (Druckausgabe)
- Johannes Alles: Fürth muss noch auf den ersten Pop-Up-Radweg warten. In: Fürther Nachrichten vom 8. Juli 2020 - online
- fn Netznachlese: "Das wird ein Apltraum". In: Fürther Nachrichten vom 31. Juli 2020, S. 22 (Druckausgabe)
- Johannes Alles: Fürth hat jetzt einen Pop-Up-Radweg. In: Fürther Nachrichten vom 8. August 2020 (Druckausgabe) bzw. Fürth hat seinen ersten Pop-Up-Radweg. In: nordbayern.de vom 7. August 2020 - online
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ „Bekommt Fürth jetzt den ersten Popup-Radweg?“, nordbayern.de vom 29. Juni 2020
- ↑ „Fürth bekommt den ersten Pop-Up-Radweg“, nordbayern.de vom 24. Juli 2020
- ↑ „Fürth muss auf den ersten Pop-Up-Radweg warten“, nordbayern.de vom 8. Juli 2020
- ↑ „Fürth hat seinen ersten Pop-Up-Radweg“, nordbayern.de vom 7. August 2020