Rednitzstraße 26: Unterschied zwischen den Versionen

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Das Gebäude '''Rednitzstraße 26''' war ein Wohn- unf Fabrikgebäude im sog. [[Gänsberg]]viertel und wurde 1820 erbaut. Im Zuge der [[Flächensanierung]] wurde das Gebäude Anfang der 1970er Jahre abgerissen. Im Kartenausschnitt in der Faktenbox auf der rechten Seite wird der ehemalige Standort des Gebäudes im aktuellen Stadtplan angezeigt.
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Das Gebäude '''Rednitzstraße 26''' war ein Wohn- und Fabrikgebäude im sog. [[Gänsberg]]viertel und wurde um 1820 erbaut. Auf einem im Jahre 1820 aufgenommenen Lageplan war es schon enthalten und mit der Bezeichnung "Burgers Kellerhause" versehen.<ref>[[Der alte jüdische Friedhof in Fürth (Buch)]], S. 35</ref> Im Zuge der [[Flächensanierung]] wurde das Gebäude [[1977]] abgerissen. Im Kartenausschnitt in der Faktenbox auf der rechten Seite wird der ungefähre ehemalige Standort des Gebäudes im aktuellen Stadtplan angezeigt.  
 
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==Ansässige Unternehmen==
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==Geschichte und Eigentümer<ref name ="Alt-Fürth">alle Angaben zu Rednitzstraße 26 nach Gottlieb Wunschel: Alt-Fürth, 1940 sowie den Fürther Adressbüchern von 1921, 1931 u. 1961</ref>==  
Ab 1871 diente das Gebäude als Hopfendarre. Später wurde es umgebaut und modernisiert und diente im Laufe der Zeit mehreren Betrieben als Firmensitz. Dieses waren u. A.:<br>
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* Um 1700: Hier befand sich wahrscheinlich ein zur Fallmeisterei<ref>Unter ''Fallmeister'' versteht man einen Beruf, der für die Tierkörperbeseitigung bzw. -verwertung zuständig ist; andere Bezeichnungen sind Schinder, [[wikipedia:Abdecker|Abdecker]], Wasenmeister oder Kaviller (siehe dazu die Namensherkunft des [[Kavierlein#Namensherkunft|Kavierlein]]).</ref> gehöriger Acker. Der Schinder/Fallmeister selbst wohnte angeblich in der Rednitzstraße 28.<ref>Diese Ansicht vertritt Wunschel – hier dürfte er aber falsch liegen, denn diese Nummer weist auf den Hekdesch und das Eingangspfortenhäuschen hin. Der ''unreine'' Schinder/Fallmeister wäre an dieser Stelle darum undenkbar. Näher liegt die Vermutung, dass es sich bei der Fallmeisterei um einen Vorgängerbau der [[Rednitzstraße 30]] handelt.</ref> Daher war im Laufe der Jahrhunderte auch der Name ''Schindergasse'' für die Rednitzstraße üblich.<ref>Gottlieb Wunschel: Alt-Fürth, 1940, zu Rednitzstraße allgemein und auch [[Karte 1822]]</ref>
* [[Rohprodukten- und Eisenhandlung Benima Assur]] ("Älteste Fürther Lumpen- und Papiersortieranstalt")
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* ...: der Acker wurde von den Juden als Erweiterungsmöglichkeit des Friedhofs gekauft
* [[JuHö]] (Motorradhersteller)
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* 1752: Hofmann kaufte den Acker und legte darauf einen Garten an
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* ...: List, der darauf einen Stadel erstellte
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* ...: Humbser legte darauf eine große Scheuer, Hofraith, Garten und Gartenhaus an
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* 1820: C. Chr. Burger – Über dem Tor an der Straßenseite befand sich eine ovale Eisentafel von etwa einem Meter Durchmesser mit der eingegossenen Schrift: ''C. Chr. Burger 1820''.
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* 1827: Witwe Burger baute von ihrem Brauhaus (Rednitzstraße 21, also schräg gegenüber) eine Röhrenfahrt in den Keller ihres Getreidemagazingebäudes, um das Bier besser einfassen zu können.
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* 1861: Mathias Josef Neuburger, Hopfenhändler; baute einen Hopfenstadel
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* 1871: Neuburger richtete in diesem Gebäude eine Hopfendarre ein.
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* 1884: [[Rohprodukten- und Eisenhandlung Benima Assur]] ("Älteste Fürther Lumpen- und Papiersortieranstalt")
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* 1931: Fa. Adam Schoder & Söhne
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==Später ansässige Unternehmen==
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Später wurde das Gebäude umgebaut und modernisiert, es diente im Laufe der Zeit mehreren Betrieben als Firmensitz. Diese waren u. a.:<ref>Gänsberg-Erinnerungen Band 4, S. 63 sowie Adressbücher 1921, 1931 u. 1961</ref>
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* [[Juhö]] (Motorradhersteller)
 
* [[Ernst Künneth Gewürzmühle]]
 
* [[Ernst Künneth Gewürzmühle]]
 
* [[Wein- und Spirituosengroßhandel Otto Benninger]]
 
* [[Wein- und Spirituosengroßhandel Otto Benninger]]
 
* [[Fränkische Glukose GmbH]]
 
* [[Fränkische Glukose GmbH]]
 
* [[Adam Schoder & Söhne]]
 
* [[Adam Schoder & Söhne]]
 
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==Literatur==
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* [[Gänsberg-Erinnerungen (Buch)|Gänsberg-Erinnerungen Band 4]], Fürth, [[Städtebilder Verlag]], [[2008]], S. 63
  
 
==Siehe auch==
 
==Siehe auch==
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* [[Rednitzstraße]]
 
* [[Brandenburger Gärtla]]
 
* [[Brandenburger Gärtla]]
* [[Rednitzstraße 24]]
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* [[Rednitzstraße 22]]
 
* [[Rednitzstraße 28]]
 
* [[Rednitzstraße 28]]
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* [[Gänsberg#Straßen des Gänsbergs|Straßen des Gänsbergs]]
  
==Literatur==
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==Weblinks==
* [[Gänsberg-Erinnerungen (Buch)|Gänsberg-Erinnerungen Band 4]], Fürth, [[Städtebilder Verlag]], [[2008]], S. 63
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* Benima, Assur (Kaufmann aus Nieutveschans) [https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/LZSTYV7UBRLAPANRY7STUH5CONWOHMQN - online]
 
== Einzelnachweise ==
 
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Aktuelle Version vom 30. Januar 2024, 22:37 Uhr

Schwarzes Meer - tieferligender Hof, links Rednitzstraße 20, dahinter Rednitzstraße 26.jpg
Schwarzes Meer, tiefer liegender Hof – links Rednitzstraße 20, dahinter Rednitzstraße 26
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Das Gebäude Rednitzstraße 26 war ein Wohn- und Fabrikgebäude im sog. Gänsbergviertel und wurde um 1820 erbaut. Auf einem im Jahre 1820 aufgenommenen Lageplan war es schon enthalten und mit der Bezeichnung "Burgers Kellerhause" versehen.[1] Im Zuge der Flächensanierung wurde das Gebäude 1977 abgerissen. Im Kartenausschnitt in der Faktenbox auf der rechten Seite wird der ungefähre ehemalige Standort des Gebäudes im aktuellen Stadtplan angezeigt.


Geschichte und Eigentümer[2][Bearbeiten]

Alter Katasterplan des Gänsbergviertels, Standort Rednitzstraße 26 ist rot markiert
  • Um 1700: Hier befand sich wahrscheinlich ein zur Fallmeisterei[3] gehöriger Acker. Der Schinder/Fallmeister selbst wohnte angeblich in der Rednitzstraße 28.[4] Daher war im Laufe der Jahrhunderte auch der Name Schindergasse für die Rednitzstraße üblich.[5]
  • ...: der Acker wurde von den Juden als Erweiterungsmöglichkeit des Friedhofs gekauft
  • 1752: Hofmann kaufte den Acker und legte darauf einen Garten an
  • ...: List, der darauf einen Stadel erstellte
  • ...: Humbser legte darauf eine große Scheuer, Hofraith, Garten und Gartenhaus an
  • 1820: C. Chr. Burger – Über dem Tor an der Straßenseite befand sich eine ovale Eisentafel von etwa einem Meter Durchmesser mit der eingegossenen Schrift: C. Chr. Burger 1820.
  • 1827: Witwe Burger baute von ihrem Brauhaus (Rednitzstraße 21, also schräg gegenüber) eine Röhrenfahrt in den Keller ihres Getreidemagazingebäudes, um das Bier besser einfassen zu können.
  • 1861: Mathias Josef Neuburger, Hopfenhändler; baute einen Hopfenstadel
  • 1871: Neuburger richtete in diesem Gebäude eine Hopfendarre ein.
  • 1884: Rohprodukten- und Eisenhandlung Benima Assur ("Älteste Fürther Lumpen- und Papiersortieranstalt")
  • 1921: Bennima Assur, Rohprodukten- und Eisenhandlung
  • 1931: Fa. Adam Schoder & Söhne
  • 1961: Klärchen Most


Später ansässige Unternehmen[Bearbeiten]

Später wurde das Gebäude umgebaut und modernisiert, es diente im Laufe der Zeit mehreren Betrieben als Firmensitz. Diese waren u. a.:[6]

Literatur[Bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

  • Benima, Assur (Kaufmann aus Nieutveschans) - online

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Der alte jüdische Friedhof in Fürth (Buch), S. 35
  2. alle Angaben zu Rednitzstraße 26 nach Gottlieb Wunschel: Alt-Fürth, 1940 sowie den Fürther Adressbüchern von 1921, 1931 u. 1961
  3. Unter Fallmeister versteht man einen Beruf, der für die Tierkörperbeseitigung bzw. -verwertung zuständig ist; andere Bezeichnungen sind Schinder, Abdecker, Wasenmeister oder Kaviller (siehe dazu die Namensherkunft des Kavierlein).
  4. Diese Ansicht vertritt Wunschel – hier dürfte er aber falsch liegen, denn diese Nummer weist auf den Hekdesch und das Eingangspfortenhäuschen hin. Der unreine Schinder/Fallmeister wäre an dieser Stelle darum undenkbar. Näher liegt die Vermutung, dass es sich bei der Fallmeisterei um einen Vorgängerbau der Rednitzstraße 30 handelt.
  5. Gottlieb Wunschel: Alt-Fürth, 1940, zu Rednitzstraße allgemein und auch Karte 1822
  6. Gänsberg-Erinnerungen Band 4, S. 63 sowie Adressbücher 1921, 1931 u. 1961

Bilder[Bearbeiten]