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|Architekt=Otto Ernst Schweizer
 
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== Geschichte ==
 
== Geschichte ==
Die in der Westvorstadt gelegene Villa wurde [[1930]] als eines der ersten Gebäude in der Schwedenstraße für den Fabrikanten [[Martin Cahn]] erbaut. Zusammen mit seinem Schwiegervater [[Hugo Heinemann]] führte dieser die Fürther Spiegel-Veredelungsfirma ''[[Heinemann & Schwarzmann]]'' in der [[Waldstraße 49]]. Architekt war der bis [[1929]] bei der Stadt Nürnberg wirkende Oberstadtbaurat [https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Ernst_Schweizer Otto Ernst Schweizer], der sich vor seiner Berufung als Professor an die Technische Hochschule Karlsruhe für eine kurze Zeit als freier Architekt in Nürnberg betätigte. Das Wohnhaus Cahn war dabei einer der wenigen Beispiele der [[Neue Sachlichkeit|Neuen Sachlichkeit]] im zu dieser Zeit sehr konservativ geprägten Bayern. Während vergleichbare Wohnbauten Otto Ernst Schweizers in Nürnberg allesamt auf Anordnung der örtlichen Baupolizei mit einem Walmdach versehen werden mussten, sah die Fürther Bauverwaltung bei dem geplanten Flachdach ähnlich wie beim [[Haus Hirschmann]] jedoch keinen Grund zur Ablehnung des Baugesuchs.<ref>Vgl. Immo Boyken: Otto Ernst Schweizer - 1890-1965 - Bauten und Projekte, Verlag Axel Menges, Stuttgart 1996, S. 154</ref>
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Die in der Westvorstadt gelegene Villa wurde [[1930]] als eines der ersten Gebäude in der Schwedenstraße für den Fabrikanten [[Martin Cahn]] erbaut. Zusammen mit seinem Schwiegervater [[Hugo Heinemann]] führte dieser die Fürther Spiegel-Veredelungsfirma ''[[Heinemann & Schwarzmann]]'' in der [[Waldstraße 49]]. Architekt war der bis [[1929]] bei der Stadt Nürnberg wirkende Oberstadtbaurat [[wikipedia:Otto Ernst Schweizer|Otto Ernst Schweizer]], der sich vor seiner Berufung als Professor an die Technische Hochschule Karlsruhe für eine kurze Zeit als freier Architekt in Nürnberg betätigte. Das Wohnhaus Cahn war dabei einer der wenigen Beispiele der [[Neue Sachlichkeit|Neuen Sachlichkeit]] im zu dieser Zeit sehr konservativ geprägten Bayern. Während vergleichbare Wohnbauten Otto Ernst Schweizers in Nürnberg allesamt auf Anordnung der örtlichen Baupolizei mit einem Walmdach versehen werden mussten, sah die Fürther Bauverwaltung bei dem geplanten Flachdach ähnlich wie beim [[Haus Hirschmann]] jedoch keinen Grund zur Ablehnung des Baugesuchs.<ref>Vgl. Immo Boyken: Otto Ernst Schweizer - 1890-1965 - Bauten und Projekte, Verlag Axel Menges, Stuttgart 1996, S. 154</ref>
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Nach drei Jahren im neuen Haus floh die Familie Cahn schon kurz nach der Machtergreifung 1933 als erste jüdische Familie Fürths ins Ausland. Die Villa in der [[Schwedenstraße]] wurde fortan als Privatklinik der beiden Ärzte Dr. Burger und Dr. Lang sowie als [[Wikipedia:Belegarzt|Belegkrankenhaus]] (z.B. vom Kinderarzt Dr. Klaus Hedrich) genutzt. In der Nachkriegszeit, in der sich das Haus im Besitz von Traute Lang befand und Platz für 33 Betten bot, diente das Gebäude unter dem Namen ''Klinik Westvorstadt'' auch als Geburtsklinik, in der Frauenärzte aus Fürth und der Umgebung einzelne Bettenplätze buchen konnten.
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Nach drei Jahren im neuen Haus floh die Familie Cahn schon kurz nach der Machtergreifung 1933 als erste jüdische Familie Fürths ins Ausland. Die Villa in der [[Schwedenstraße]] wurde fortan als Privatklinik der beiden Ärzte Dr. Burger und Dr. Lang sowie als [[Wikipedia:Belegarzt|Belegkrankenhaus]] (z. B. vom Kinderarzt Dr. Klaus Hedrich) genutzt. In der Nachkriegszeit, in der sich das Haus im Besitz von Traute Lang befand und Platz für 33 Betten bot, diente das Gebäude unter dem Namen ''Klinik Westvorstadt'' auch als Geburtsklinik, in der Frauenärzte aus Fürth und der Umgebung einzelne Bettenplätze buchen konnten.
    
== Zeitzeugenbericht ==
 
== Zeitzeugenbericht ==
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:''Nach Klärung einiger baurechtlicher Fragen (insbesondere bzgl. erlaubter Dachhöhe und Geschosszahl, aber auch Natur- und Gewässerschutz) konnten die beiden neuen Stadtvillen zusammen mit einer Tiefgarage errichtet und im Herbst 1994 eingeweiht werden. Zur Wahrung der Maximalhöhe sind die Häuser etwas tiefer gesetzt, so dass die Erdgeschosswohnungen unterhalb des Außenniveaus liegen. Das linke Haus bekam die Adresse Schwedenstr. 15 zugeteilt, das rechte Schwedenstr. 17. Die Nummer 19 ist z.Zt. unbelegt. Einige der Wohnungskäufer bzw. Interessenten haben einen besonderen Bezug zu dem Anwesen, da sie in der Klinik Westvorstadt zur Welt gekommen sind (Motto: "Da, wo ich geboren bin, da möchte ich auch wohnen"). Die Fa. Amann + Partner existiert wohl nicht mehr. Gerüchte besagen, dass dieses Vorhaben letztendlich zur ihrer Insolvenz geführt haben soll.''<ref>Jochen Neumann, Schwedenstr. 12, Fürth, 5. Juli 2022 </ref>
 
:''Nach Klärung einiger baurechtlicher Fragen (insbesondere bzgl. erlaubter Dachhöhe und Geschosszahl, aber auch Natur- und Gewässerschutz) konnten die beiden neuen Stadtvillen zusammen mit einer Tiefgarage errichtet und im Herbst 1994 eingeweiht werden. Zur Wahrung der Maximalhöhe sind die Häuser etwas tiefer gesetzt, so dass die Erdgeschosswohnungen unterhalb des Außenniveaus liegen. Das linke Haus bekam die Adresse Schwedenstr. 15 zugeteilt, das rechte Schwedenstr. 17. Die Nummer 19 ist z.Zt. unbelegt. Einige der Wohnungskäufer bzw. Interessenten haben einen besonderen Bezug zu dem Anwesen, da sie in der Klinik Westvorstadt zur Welt gekommen sind (Motto: "Da, wo ich geboren bin, da möchte ich auch wohnen"). Die Fa. Amann + Partner existiert wohl nicht mehr. Gerüchte besagen, dass dieses Vorhaben letztendlich zur ihrer Insolvenz geführt haben soll.''<ref>Jochen Neumann, Schwedenstr. 12, Fürth, 5. Juli 2022 </ref>
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:''Nach dem Kauf des Hauses durch die Firma Grundig bzw. deren Manager Grießmeier wurde der Bau fast bis zur Unkenntlichkeit verändert. Es wurde ein Vorbau und ein Hallenbad angebaut, sowie neue Terrassen.
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Der „Scheich“ hatte nicht „mehrere“, sondern zwei Frauen (nach eigener Aussage eine arrangierte Ehe und die zweite „for love“)
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Das Haus wurde im September 92 zwangsversteigert. Es lagen Schulden bei der Sparkasse von 740 000 DM vor ohne Zinsen. Das Mindestgebot lautete 825.000,00 DM. Den Zuschlag erhielt eine Firma „Mentis Management“ aus Nürnberg für 1.35 Mio. DM. Dieser Eigentümer wollte wohl eine neue Villa auf dem Anwesen bauen, überlegte es sich dann aber anders und bot die Immobilie auf dem Markt an, sodass nun die Fa. Amman zum Zuge kam.
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Ich (Dieter Schaefer) kam in der Langschen Klinik zur Welt, habe aber nicht aus Nostalgiegründen dort eine Wohnung gekauft. Wer von den Erstbesitzern der Wohnungen noch dort geboren ist, weiß ich nicht.
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Die Pleite der Firma Amman (Doppel-M!) und Partner ging nicht auf das 
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Bauvorhaben in Fürth zurück, sondern auf ein Immobiliengeschäft in den neuen
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Bundesländern (Leipzig), durch das sie sich übernommen hatte.''<ref>Margit und Dieter Schaefer, Schwedenstr., Fürth, 25. Oktober 2022 </ref>
      
== Einzelnachweise ==
 
== Einzelnachweise ==