125 Jahre Freiwillige Feuerwehr Vach
Entstehung der Feuerwehrvereine Bis ins 19. Jahrhundert hinein waren die Bürger aufgefordert, Gerätschaften zum Feuerlöschen bereitzuhalten. Meist war dies nur ein Eimer und mit Eimerketten versuchte man den Brand einzudämmen. Zur Feuerwehr gehörten alle gesunden Männer einer Gemeinde. Durch die Jahrhunderte bildete sich eine ״Aufgabenteilung“ heraus. Die Schlosser und Schmiede waren an den Feuerspritzen, die Zimmerleute und Maurer nutzen die Feuerbeile und anderes Gerät, die Fischer und Nachtwächter füllten an den Flüssen oder an den Feuerlöschteichen die Wasserkufen (Bottiche auf Kurven). Um schneller mit Wasser versorgt zu sein, wurde eine Belohnung ausgesetzt. Wer die erste Wasserkufe zur Brandstätte brachte, bekam einen Reichstaler Belohnung, der zweite einen Gulden, der dritte einen halben Taler. Im 17. Jahrhundert wurde der erste Feuerlöschschlauch verwendet, damals noch aus genietetem Leder. Diese Neuerung machte den Einsatz von Feuerspritzen möglich, die von Pferden oder Menschen zum Brand gezogen wurden. Bis zur Motorisierung dauerte es noch einige Zeit.
Die Entwicklung neuer technischer Geräte erforderte dann im 19. Jahrhundert die Bildung und Schulung von Mannschaften. Gut ausgebildete Männer gab es seit 1811, als ״Turnvater Jahn“ die ersten Turnergruppen gründete. Sportlich durchtrainiert wurden sie zu Steigern, erkennbar an den weißen Hosen. Dazu kam noch eine größere Anzahl Männer, die mit Muskelkraft die Pumpe bedienten. In den Feuerwehrvereinen fand man fast alle Berufe, organisiert wurden sie aus dem Volk, es gab keine Anordnungen von staatlichen Stellen.
Die Städte Meissen (1841) und Durlach (1846) waren die Vorreiter im Feuerlöschwesen. 1847 verwendet eine badische Zeitung zum ersten Mal den Begriff ״Feuerwehr“. Zuvor hat man sich an den französischen Begriff ״Pompier“ gehalten.
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