125 Jahre Freiwillige Feuerwehr Vach
Hier ist der Lebenslauf: In den Wunderlich’schen Möbelfabriken (besser als Metz bekannt) in Fürth gab es im Oktober 1926 ein Großfeuer und die Stadt bemerkte, dass sie dringend eine zweite Motorspritze brauchte. Im November 1928 unterschrieb der Stadtrat den Lieferungsvertrag für eine ״Benzin-automobile Magirus - Motorspritze Typ ,Ulm’“. Ein 3 1/2 4 to Magirus - Spezial - Feuerwehr - Untergestell (43185, IIN49583) mit 70 PS Magirus Motor V 135, mit kompletter elektrischer Licht- und Anlasseranlage, mit Geschwindigkeitsmesser und Kilometerzähler, mit Benzin-Unterdruckförderer und ElasticBereifung (vorn einfach, hinten Block. Zur weiteren Ausstattung gehörte eine Magirus - Hochdruck -Zentrifugalpumpe Type Z III aus Spezialguss mit ca. 2000 Liter Minutenleistung bei ca. 80 Meter gesamtmanometrischer Förderhöhe. Eher eine Kuriosität ist der ״elektrisch beleuchtete Fahrtrichtungsanzeiger mit Innenanzeiger in Fürther Ausführung'. Die Sonderausstattung umfasst eine ganze Seite und legt nicht nur das Fettschmierungssystem Lupp fest, sondern listet auch auf, dass Saugschlauchkästen mit nach oben klappbaren Deckeln mit Haltevorrichtungen dabei sein sollten, sondern auch eine Magirus Kübelspritze, 1 tragbare Schiebeleiter Nr. 3904 (12 m lang, zweiteilig mit Stützen), 1 Anstellleiter, 3 Hakenleitern, 200 m innengummierte Hanfschläuche 75 mm I. W. und 250 m innengummierte Hanfschläuche 52 mm I. W.. Alles zusammen mit einer feinen, dauerhaften Lackierung und der Aufschrift ״Feuerwehr Fürth“ mit Wappen versehen kostete 30.000 Reichsmark. An Verladekosten kamen noch 20 Reichsmark hinzu und die Verpackungskosten betrugen 10 Reichsmark. Acht bis zehn Wochen dauerte die Wartezeit und die Garantie betrug sechs Monate. Am 22. März 1929 konnte nachmittags die Übergabe im Rathaushof stattfinden. Die Druckprobe für die Leistungsfähigkeit der Pumpe ergab einen Wasserstrahl, der bis über die 51 Meter hohe Zinne des Rathausturms hinwegging. Die Probefahrt ging über die Königstraße, Gustavstraße in die Vacher Straße und die heutige Robert-Koch-Straße hinauf zur Würzburger Straße und über die Cadolzburger Straße nach Dambach und über die Schwabacher Straße zum Feuerwehrgebäude am Helmplatz 2.
Seite 53