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BELEBUNG UND WIEDERBELEBUNG BLUMENSCHMUCKWETTBEWERB DER STADT FÜRTH UND DER BÜRGERVEREINIGUNG ALTSTADTVIERTEL ST. MICHAEL Zusammen m it der Stadt Fürth veranstaltete die Bürgerver­ einigung Altstadtviertel St. Michael in diesem Sommer einen Blumenschmuckwettbewerb. Fassaden, Fenster, Hin­ terhöfe, Balkone wurden auf ihren Pflanzenbewuchs hin überprüft. Das Ergebnis war erstaunlich. 75 Teilnehmer aus ganz Fürth hatten sich gemeldet, 25 davon allein aus dem Altstadtviertel St. Michael. Originalität und Einfallsreich­ tum des gezeigten Blumenschmucks waren vielfältig - eine Rangordnung aufzustellen fiel schwer. Die Preisträger sind inzwischen erm ittelt. Der Oberbürger­ meister w ird nach der Kirchweih die Preise verleihen. Jeder der in der Stadt Fürth Ausgezeichneten erhält dazu eine Urkunde und eine Silbermedaille der Bürgervereini­ gung. Unabhängig davon suchte und fand der Altstadtverein die am originellsten und wirkungsvollsten geschmückten Ge­ bäude in der Altstadt selbst. Zusätzliche Preise werden da­ für verliehen; diese Preisträger werden persönlich benach­ richtigt. Die Bürgervereinigung dankt allen, die ihre Häuser ver­ schönten, für ihren Beitrag zur „Wiederbelebung" der Fürther Altstadt.

M it gutem Beispiel voran: Mitglieder der Bürgervereinigung bei der Blumenschmuck­ aktion am Waagplatz

Der Verein selbst w ollte m it gutem Beispiel vorangehen (ohne sich am Wettbewerb zu beteiligen): Am Waagplatz sollte ein alter, baufälliger Schuppen durch Blumen zu einem Blickfang für Vorübergehende werden. Mitglieder bemühten sich, der bröckelnden Fassade ein wenig Glanz abzugewinnen. Das Regenwetter verhieß gutes Gedeihen der in Spankörbe gepflanzten Geranien. Die Pflanzen wu­ cherten üppig — dank der Pflege durch Waagplatzbewohner, dank der Mühe der Mitarbeiter und des reichen Segens von oben. Interessant waren die Bemerkungen der Passanten. Fast alle gestanden dem geschmückten Schuppen m it sei­ nem „romantischen" Mauerwerk und seinem alten Fach­ werk den Reiz südländischer Bauwerke zu: „Su schäi wäi dou in Idalien" war ein o ft gehörtes Lob. Vielleicht konnte die Bürgervereinigung m it dieser Aktion beweisen, daß selbst unansehnliche Gebäude nicht über­ sehen werden sollten. M it etwas Liebe, einigen guten Ein­ fällen und ein paar Stunden Arbeit können sie vom Alltags­ grau befreit werden. Es lohnt sich.

PROBLEME MIT DEM STÄDTISCHEN BAU­ ORDNUNGSAMT? BÜRGERVEREINIGUNG BIETET SICH ALS VERMITTLER AN

Im Umgang m it staatlichen und städtischen Ämtern allge­ mein gibt es bekanntlich immer wieder Ärger, hervorgeru­ fen o ft durch Behördenwillkür, Amtsträgheit und Über­ bürokratie. Daß solches nicht gerade zum besseren Ver­ hältnis zwischen Staatsbürger und Adm inistration bei­ trägt, ist offenkundig. So manche Bürgerinitiative ist nur deshalb entstanden, um ein vorhandenes Defizit in kom ­ munalen oder regionalen Bereichen auszugleichen. Auch die Bürgervereinigung Altstadtvicrtel St. Michael macht sich seit geraumer Zeit nicht nur zum allgemeinen Interessensforum aller Bürger in Altstadtproblemen, sie bemüht sich darüber hinaus - zugegeben: m it freilich un­ terschiedlichem Erfolg — auch um einen besseren Kon­ takt zwischen Bürger und Behörde. Soll so doch wieder gewährleistet werden, daß die Verwaltung dem Bürger dient und nicht umgekehrt. Im Bereich des Baureferats der Stadt Fürth gibt es das Bau­ ordnungsamt (BoA), dessen Kompetenz von der Klärung aller rechtlichen und organisatorischen Fragen bei Neubau­ ten, Umbauten, Renovierungen usw. bis zur Genehmigung von Baumaßnahmen und Bewilligung von Zuschüssen reicht. Außerdem ist es die untere Denkmalschutzbehörde. Eine Behörde also, die viele Anträge bearbeiten muß, für komplexe und komplizierte Detailfragen zuständig ist, und von der dennoch rasches und gleichzeitig sorgfältiges A r­ beiten erwartet wird. Da dieses A m t seit Jahren (warum eigentlich?) personell unterbesetzt, also organisatorisch überlastet ist (offizielle Version), bleiben Bauanträge, Finanzierungsgesuche, Zu­ schußfragen über lange Zeiträume weg unbearbeitet, ja sogar deren Eingang beim A m t o ft unbeantwortet. Unge­ nauigkeiten in der Bearbeitung kommen allzu o ft vor. Der Bürgervereinigung sind konkrete Fälle bekannt, in denen man sich um Finanzierungsgesuche nach dem Modernisierungs- und Denkmalschutzgesetz länger als ein Jahr nicht gekümmert hat, obwohl sie von anderen städtischen Stel­ len (z.B. dem Stadtheimatpfleger) längst abgesegnet wa­ ren. Oder die eingereichten Unterlagen verschwanden drei­ mal hintereinander im Behördendickicht, obwohl sie vom Antragsteller geduldig (?!) immer wieder neu nachgereicht worden waren! Wenn auch die Altstadt-Bürgerinitiative selbst bei ihren bis­ herigen Baumaßnahmen relativ gute Erfahrungen m it dem Bauordnungsamt gemacht hat, so möchte sie doch künftig verhindern, daß dem einzelnen Bürger solches Un­ recht widerfährt. Sie bietet deshalb ihre Hilfe und Für­ sprache an für alle jene, die bisher im wesentlichen schlech­ te Erfahrungen im Umgang m it der Baugenehmigungsbehör­ de sammeln mußten. Sie ru ft deshalb alle „BoA-Geschädigten" auf, sich persön­ lich, schriftlich oder telephonisch beim Vorstand zu mel­ den oder zu einem der regelmäßigen öffentlichen Treffen (jeder 1. Freitag im Monat, Hotel „Schwarzes Kreuz", Königsstraße 81, 20 Uhr) zu erscheinen und ihre indivi­ duellen Probleme zu schildern. Benötigt sie doch konkretes und detailliertes Informationsmaterial, um gezielt gegen die bisherige Praxis vorgehen zu können. Dieses Vorgehen soll zunächst in einem ausführlichen Gespräch m it dem Leiter und Mitarbeitern des Bauordnungsamtes bestehen. Sollte dies ohne sichtbares Ergebnis bleiben, müßten eben andere Wege beschritten werden. Möglichkeiten hierzu gibt es. 5