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45 – 11/12�  Altstadtverein Fürth

lebten nur 52 Menschen, von den Fürther Juden nur sieben (und von den Nürnberger Juden aus dem selben Transport 16) Menschen. Es sind dies: Ernst Haas, * 1.6.1925 in Neumarkt (Opf.) Clothilde Lehmann, geb. Lindo, * 8.1.1906 in Fürth Liselotte Levy, * 21.9.1928 in Fürth (verh. Schloß) Helmut Reißner,

  • 25.12.1922 in Fürth

Betty Rothschild,

  • 4.2.1908 in Fürth,

(verh. Willner) Ignatz Julius Selling,

  • 30.7.1927 in Lehrberg

Ludwig Lazarus Willner,

  • 8.9.1906 in Nürnberg

Es ist den Überlebenden nicht zu verdenken, dass sie nicht mehr in ihre ehemalige Heimatstadt Fürth, in das Land der Täter, zurückkehren und dort leben wollten. Fünf der genannten Überlebenden emigrierten nach ihrer Befreiung vom Ghetto und Konzentrationslager, in die USA. Bei Ignatz Julius Selling und Liselotte Levy ist unbekannt, wohin sie emigriert sind. Menschen, die sich vor der ersten Deportation durch Suizid erlösten

Nicht zu vergessen, sind drei Frauen, die durch Suizid ihrer bevorstehenden Deportation zuvorkamen. In der Woche der ersten Deportation kam es in Fürth zu drei Suiziden. Die 56-jährige Hannchen Arnstein, geb. Schloß,

(* 21.4.1884) hielt den großen Druck nicht länger aus und beging am 25. November 1941 Suizid. Am selben Tag machte die aus Chrzanow/Galizien stammende Rosalie Spindler, geb. Lauber (* 16.4.1893) ihrem Leben ein Ende, in dem sie sich mit Gas in ihrer Wohnung vergiftete. Zwei Tage später, am 27. November 1941 brachte sich Sophie Löwenthal um. Alle drei Frauen liegen auf dem Neuen Friedhof in Fürth. Zum Gedenken an die 1008 jüdischen Frauen, Kinder und Männer, die durch die Nazis vor 70 Jahren, am 29. November 1941 aus ihrer fränkischen Heimat deportiert wurden. Der 29. November 2011 soll Gedenktag sein für das schreckliche Ereignis, das vor 70 Jahren stattgefunden hat und es soll daran erinnert werden, dass es Franken waren, unbescholtene Menschen, Nachbarn, Arbeitskollegen, Freunde, Schulkameraden und Spielgefährten, die damals von den Nazis ermordet wurden. Im Folgenden sind alle Namen und Geburtsdaten der zuletzt in Fürth (bzw. in Nürnberg) wohnenden Jüdinnen und Juden genannt, die am 29. November 1941 von den Nazis von Nürnberg-Langwasser nach Riga-Jungfernhof (Lettland) mit dem Sammeltransport Da 32 mit insgesamt 1008 Insassen verschleppt wurden. Von diesen Menschen kehrte niemand zurück.

Abraham, Alfred

  • 1. August 1894

Eising, Henry

  • 13. August. 1882

Abraham, Berti, geb. Fuchs

  • 28. Juli 1890

Elieser, Nelly

  • 2. Nov. 1920

Abraham, Werner Siegfried

  • 14. Feb. 1924

Apelt, Gustav

  • 21. Januar 1888

Ellern-Eichmann, Edwin Arnulf

  • 9. Februar 1928

Ellern-Eichmann, Gertrud, geb. Oppenheimer

  • 8. Sept. 1901

Apelt, Rosa, geb. Nachmann

  • 26. März 1900

Ellern-Eichmann, Heinrich Moritz

  • 12. Januar 1881

Auerbach, Leo Leib

  • 20. Mai 1888

Faust, Adele, geb. Obermeyer

  • 12. Januar 1891

Auerbach, Minka Chava, geb. Grünberg

  • 11. Februar 1890

Faust, Raphael Ruben

  • 30. August 1883

Flamm, Gieta

  • 26. Februar 1886

Fleischhauer, Marie Kalmanie, geb. Oppenheimer

  • 8. Nov. 1869

Barczinski, Fritz

  • 16. Juni 1935

Baßfreund, Hermine

  • 24. Mai 1885

Blüth, Grete

  • 30. Januar 1901

Cohnheim, Irma, geb. Rose

  • 25. Januar 1894

Cohnheim, Julius

  • 31. Juli 1884

Dingfelder, Manfred Heinz

  • 17. Sept. 1929

Eisemann, Ernestine, geb. Offenbacher

  • 29. März 1886

Fränkel-Fellheimer,

  • 24. Juni 1877

Friedmann, Martha

  • 16. Nov. 1904

Goldstein, Sigmund

  • 13. Januar 1881

Goldstein, Wilhelm Emil

  • 27. Dez. 1879

Gorski, Sara, geb. Zimmer

  • 4. Januar 1876

Gunzenhäuser, Ruth

  • 12. Nov. 1928

Gusstein, Hermann

  • 19. März 1881

Gusstein, Julie, geb. Wolf

  • 25. Juli 1890

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