46 – 12/13� Altstadtverein Fürth
Unser Kirchweih- Essen Es ist inzwischen Tradition, dass Vorstand und Beirat sowie Ehrengäste im Rahmen der Kirchweih zu einem gemütlichen Abendessen zusammen kommen. Da die Treffen auf der Freiheit in den vergangenen Jahren aber
immer zu einer schnellen Auflösung der Gesellschaft geführt hatten, haben wir bereits im letzten Jahr einen Tag dran gehängt und heuer am 11. Oktober zusammen gegessen. Als Ehrengäste waren Herbert Regel und
Jürgen Kraus anwesend. Angelika Modschiedler hatte die Menüfolge vorbereitet und es gab nach einer Kürbiscremesuppe mit Sahnehäubchen und gerösteten Kürbiskernen einen Spießbraten mit Klößen und Feldsa-
lat. Als Nachtisch wurde Apfelcreme mit karamellisierten Strudelteigblättern und Preiselbeerbirnen serviert. Vielen Dank noch mal an alle engagierten Helfer und Mitwirkende im Verein. ThW
Die Lärmsituation in der Gustavstraße Ein Kommentar von Thomas Werner
Seit durch einen Volksentscheid die Raucher in den Gastronomie-Betrieben vor die Tür gesetzt wurden gibt es auch in der Gustavstraße eine Protest-Initiative von Anwohnern, die nachts nicht mehr ruhig schlafen können. Man erkennt deutlich am Protestbeginn, wann das Fass übergelaufen ist und beide Dinge unmittelbar miteinander zu tun haben. Eine ursprünglich der Gesundheit dienende Idee ist zu einem massiven gesellschaftlichen Problem geworden – nicht nur in der Gustavstraße, wobei die Raucher, die nicht abgestimmt hatten, sich wohl entweder völlig im Ausgang der Wahl verschätzt hatten oder ihnen egal war, wo sie noch rauchen durften – so nach dem Motto: das regeln andere. Im Dialog mit der Ordnungsbehörde stellte sich dann sehr schnell heraus, dass man dem Gaststättengewerbe – besonders in der Gustavstraße – immer sehr nach-
giebig entgegen gekommen war im Bezug auf die Genehmigungsverfahren von Außenschankflächen, Außenbestuhlung und vor allem den Schließzeiten unter Berufung auf ein neues „Feizeitverhalten“, ohne die Anwohner und Nachbarn einbezogen zu haben. Neben der Tatsache, dass hier kommunalpolitisch vollkommen unsensibel gehandelt wurde, lässt sich auch ein ordnungspolitisch handwerklicher Fehler ausmachen, denn bei jedem Bauantrag müssen beispielsweise Nachbarn um ihr Einverständnis gebeten werden. Warum nicht auch bei entsprechend emissionsbezogenen Veränderungen im Gaststättenbetrieb? Hier scheint man Gesetze entweder sehr engstirnig auszulegen oder den Sinn solcher Verfahren nicht zu verstehen. Als Folge daraus hat sich bei den notdürftig und hastig herbeigeführten Regelungen eine Gruppe von Anwohnern
und Wirten im Mai 2011 zusammengesetzt, um dem Problem ansatzweise Herr zu werden mit der Vereinbarung einer saisonalen Probezeit. Die dabei getroffenen Regeln wurden von der Lokalpresse als Kompromiss gefeiert, wobei vergessen wurde zu erwähnen, dass weder die Anwohner noch die Wirte, die an dem Runden Tisch teilgenommen hatten, als Mandatsträger der jeweiligen Partei aufgetreten sind. Man hatte versäumt von jeder Seite einen repräsentativen Kreis einzuladen und damit gezeigt, wie gering das Interesse zur Lösung des Problems eigentlich war. Das führte auf beiden Seiten zu Missverständnissen. Einige fühlten sich nicht richtig vertreten, andere glaubten, dass die Regelungen für sie nicht zuträfen, dass letztlich von einigen Anwohnern die Vereinbarungen vom Mai 2011 als gescheitert erklärt wurden. Das ganze war tatsächlich dumm
gelaufen. Der Stadtrat hat zum Ende des letzten Jahres eine Verordnung verabschiedet, die daher keinen Kompromiss darstellt, sondern wieder nur bestimmte Einzelinteressen berücksichtigt und er hat sich nicht veranlasst gesehen zu regeln, wie diese Verordnung zu kontrollieren sei. Egal wie die Auseinandersetzungen um das Problem weitergehen, hier hatten sich die Gemüter ja mächtig erhitzt, eins sollte auf keinen Fall vergessen werden: Eine Grundregel unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens, wie sie im Art. 2 des Grundgesetzes niedergeschrieben steht, sollte weder von der Kommune noch von Einzelpersonen gebeugt werden. Hierbei kommt der Verwaltung eine besondere Verantwortung zu. Sie darf nicht nur halbherzig aktiv werden und muss verhindern, dass unsere geliebte Gustavstraße zum „Wilden Westen“ der Altstadt verkommt.
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