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Altstadtverein Fürth �

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Das Kr iminalmuseum Für th War um ein Kr iminalmuseum in Für th? oder Alkohol im Ergebnis Probleme nicht lösen können. Sie möchten Bürger ermuntern sich couragiert gegen Kriminalität wenden.

Kriminalität in all ihren Erscheinungsformen hat als gesamtgesellschaftliches Problem seit jeher die Menschen bewegt. Neben der (Ur-) Angst, selbst Opfer eines Verbrechens zu werden und dem archaischen Bedürfnis, Straftaten aufzuklären und die Schuldigen zur Rechenschaft zu ziehen, hat man vor allem in den letzten Jahrhunderten damit begonnen, sich eingehender mit dem Phänomen Kriminalität zu befassen. Ursachenforschung, Erkenntnismethodik und Prävention seien hier als Beispiele eines neuen bzw. erweiterten Blickwinkels genannt. Das Fürther Kriminalmuseum unternimmt den Versuch, den Besucher an gerade diese neuzeitliche Kriminologie sowie Kriminalistik heranzuführen, und zwar mit einem Blick in die Vergangenheit, einen Blick auf die Gegenwart und einen Blick in die Zukunft. Die Ausstellung will zeigen, dass sich Kriminalität nicht lohnt und wie Opfer von Straftaten leiden. Den Austellern ist es wichtig aufzuzeigen, dass Drogen 42

Historie des Museums

Im Januar 2007 trafen sich acht Personen zur Gründung des „Verein zum Betrieb und zur Förderung des Fürther Kriminalmuseums sowie zur Förderung sonstiger Präventionsprojekte e.V.“ Der Stadtrat der Einrichtung eines Kriminalmuseums im Rathauskeller zu. Die feierliche Eröffnung des Museums fand am 22. September 2010 im Sitzungssaal des Fürther statt.Am 25. September 2010 präsentierte sich das Kriminalmuseum erstmalig der Öffentlichkeit.

Kurzbeschreibung des Museums Das Fürther Kriminalmuseum beleuchtet 200 Jahre Kriminal- und Polizeigeschichte der Kleeblattstadt. Das Publikum kann sich ein Bild machen vom Aufbau der Polizei- und Justizkommission durch den preußischen Minister Karl August Graf von Hardenberg und von der Polizeigewalt im Königreich Bayern. Per Gemeindeedikt von 1818 wurde Fürth zur Stadt I. Klasse und erhielt die Zuständigkeit über die

Polizei. Die PickelhaubeÄra wird ebenso beleuchtet wie die Schaffung des Staatspolizeiamtes Nürnberg-Fürth im Jahr 1921, die Umfunktionierung der bayerischen Polizei zur Reichspolizei und die Neuorganisation nach dem 2. Weltkrieg. Daneben wird Einblick in spektakuläre Kriminalfälle in der Zeit von 1849 bis zum Mordfall „Carla“ im Jahr 1998 gewährt und die Kriminaltechnik sowie die Aufgaben der Rechtsmediziner vorgestellt. Am begehbaren Tatort schlüpft der Besucher in die Rolle von Kriminalbeamten, die nach Spuren suchen, bekommt erklärt, wie sie gesichert werden und welche Aussagekraft sie haben. Die Themeninsel Rechtsradikalismus soll insbesondere Jugendliche aufklären. Neben einem Drogenlabor können in Vitrinen Waffen, Falschgeld und sonstige Polizei-Exponate betrachtet werden. Auch eine Vielzahl an Uniformen aus der Stadtpolizei-Ära sind zu sehen. Gewaltverbrechen 1893 wurde die Büttnerswitwe H. (vier Kinder) von ihrem früheren Liebhaber, dem 39-jährigen G., vor ihrer Wohnung in der Sternstraße mit einem Schlachtermesser erstochen. 1925 ermordete ein Sohn samt Mutter und Dienstmagd den Vater, einen arrivierten Poppenreuther

Bauern. Der Sohn wurde zum Tode verurteilt und am 19.7.1926 um 6 Uhr im Hof des Nürnberger Untersuchungsgefängnisses mittels Fallbeil hingerichtet. Eine eigenartige Bitte wurde ihm noch erfüllt: Als er enthauptet wurde, durfte er seinen Smoking mit gestärktem Hemd und Lackschuhe tragen. 1936 entledigte sich eine Frau ihres Mannes ganz fränkisch mit Arsen im Blaukraut. Sie hatte in ihrer Ehe sechs Liebhaber, weshalb es vermehrt zu Streitigkeiten kam. Deshalb fasste sie den Entschluss, ihren Ehemann mittels Gift zu beseitigen. Vor sechzehn Jahren wurde die zwölfjährige Schülerin Carla in Wilhermsdorf, mit dem Gesicht im Wasser liegend, aufgefunden. Eine Sonderkommission hatte 12 500 Spuren überprüft. Spur Nummer 12396, Zigarettenkippen mit DNA, führten die „Soko“ vier Monate nach dem Verbrechen zu dem Täter. Diese und noch mehr interessante Fälle, die die Polizei in Fürth in den letzten Jahrzehnten und sogar Jahrhunderten beschäftigte, zeigt das Museum.

Was gibt es noch?

Die Besucher können am manipulierten Geldautomaten feststellen, dass man