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52 – 18/19

Trotz Kriegsende – keine Entspannung

Unstimmigkeiten zwischen der Firma BBF und Humbser, Mai 1944

„Wenn wir auch keineswegs die Zwangslage verkennen, in der Sie sich selber befinden, so müssen wir doch immer wieder feststellen, dass eine bessere Zusammenarbeit mit dem Aufnahmebetrieb Humbser bei einigen guten Willen durchaus möglich wäre. Wir verlangen auch von ihrem bauleitenden Ing. Ritter keineswegs, dass er uns alle 5 Minuten 32

fragt (seine eigenen Worte) aber wir bitten um Festhaltung, an der gemeinsam besprochenen Einigungsverhandlung, widrigenfalls wir zu unserem grossen Bedauern gezwungen wären, uns beschwerdeführend an die Rüstungsinspektion zu wenden.“ Der komm. Oberbürgermeister Häupler äußert sich erstmals schriftlich zu dem Sachverhalt Anfang

Mai und teilt der Brauerei mit, was sie eh schon wussten: bis zur Aufhebung der Inanspruchnahme durch den Rüstungsbetrieb dürfen sie nicht mehr über die Räumlichkeiten in der Bäumenstraße verfügen. „Alles weitere, wie Festsetzung des Mietpreises, Abschluss einer Vereinbarung usw. wird der Leistungsempfänger unmittelbar mit Ihnen regeln.“

Das Verhältnis zwischen der Brauerei Humbser, dem Rüstungsbetrieb BBF und den Behörden blieb bis zum Kriegsende angespannt. Viele Schreiben der Brauerei blieben unbeantwortet und wurden einfach ignoriert. Man versprach stets Besserungen, die bis zuletzt aber nicht eintraten. Auch einen Mietvertrag hatte die Brauerei Humbser bis Kriegsende nie bekommen, was sicherlich einmalig war. Die Mietverträge der Brauerei Grüner für die Alte Veste bzw. den Grüner Keller unterhalb des Klinikums wurden zwar rückwirkend am 27. Dezember 1944 zum 1. Mai bzw. 1. Juli 1944 unterschrieben, aber immerhin erhielt die Brauerei Grüner damit eine Miete – im Gegensatz zur Brauerei Humbser. Ob die Brauerei Grüner sich kooperativer gezeigt hatte als die Brauerei Humbser ist aktuell spekulativ, allerdings war der Direktor der Brauerei Grüner, Wilhelm Schülein, Mitglied der NSDAP und als solches vom NSRegime ein „handverlesener“ Stadtrat im Fürther Rathaus, so dass daraus eine größere Bereitschaft zur Zusammenarbeit unterstellt werden kann. Mit Kriegsende wurde zunächst das Eigentum der Firma BBF von der US-Army beschlagnahmt und unter die Vermögensverwaltung der