Altstadtverein Fürth �
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Die Altstadt-Weihnacht und „Dr umher um“ Der Weihnachtsmarkt, der Grafflmarkt und viele andere Aktionen der Bürgervereinigung Altstadtviertel St. Michael sind bis heute Bestandteil der Altstadt, und vieles Weitere klingt noch nach. Deshalb erinnere ich an eine Geschichte, die sich Anfang der 80iger Jahre ereignet hat und beginne mit einem Originaltext der NZ Stadt Fürth vom 8.9.1984. „In festlichem Glanz erstrahlte gestern der Waagplatz. Am frühen Abend wurde dort der 5. AltstadtWeihnachtsmarkt eröffnet. Ava Korn, die Vorsitzende der Bürgervereinigung, lobte dabei den Markt als weitere Belebung der Fürther Altstadt. Sie verwies auf die Erfolge ihres Vereins in dem Viertel um St. Michael und war schließlich auch der Meinung, dass die jetzt bald in Angriff genommene und mit städtischen Mitteln finanzierte Verkehrsberuhigung der Gustavstraße allein durch das Provisorium der Bürgervereinigung angeregt wurde. Kritiker, so Ava Korn, hätten dies angeblich nicht verstanden.“ Ende des Zeitungsausschnittes. Um was ging es bei dem Hinweis der Vorsitzenden Ava Korn?
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Ava Korn bei der Eröffnung des 5. Altstadt-Weihnachtsmarkts Zeitnah mit den Anfängen des Weihnachtsmarktes 1979, organisierte der Bürgerverein eine wohl einzigartige Aktion. Nachdem die Gustavstraße, die frühere B8, durch die neue Umgehung Sozial-Rathaus zur Ludwigsbrücke abgekoppelt war, mutierte diese zur Durchgangsstrasse. Schnellfahrer und die wilde Parksituationen gefährdete Besucher und Anlieger. Für den Bürgerverein eine Katastrophe. Städtische Vorschläge ließen auf sich warten und so wurde gehandelt. Was man sich heute kaum noch vorstellen konnte nahm seinen Lauf. Nach einiger Vorbereitung, in einer Nacht und Nebelaktion, ohne
Vorankündigung, stellten die Mitglieder des Vereins sechs selbstgefertigte Granittröge mittig entlang der Gustavstraße auf. Sie wurden bepflanzt und mit Anwohnern die Pflege der Tröge vereinbart. Von Blechschäden wurde während der Standzeit unserer Tröge nichts bekannt. Die sechsteiligen Pflanztröge hatte schließlich einen Durchmesser von ca. 110 cm und waren 60 cm hoch. Anscheinend ist der Fürther auch für Außergewöhnliches offen.
Zu glauben, ob dies auch der Anstoß für die Stadtverwaltung war, später die jetzige Gestaltung anzugehen, ist jedem selbst überlassen. Mehr als ein Jahr überlebte die damalige Aktion nicht. Ohne Vorankündigung an den Verein wurden die Tröge entfernt und verschwanden im Nirwana. Eigentlich schade, man hätte vielleicht manchem Hinterhofbesitzer damit eine Freude bereiten können. Heinz Siebenkäß