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53 – 19/20�  Altstadtverein Fürth

Abb. 2 Begutachtung des 3-D-Scans rimentelle Archäologie“ Vorführungen zu machen und den Betrachter in die mittelalterliche Webkunst einzuführen. Die Vorführungen des Knopfund Perlenmachers stehen ebenfalls weiter auf dem Programm. Seine Arbeitsweise ist seit dem 15. Jahrhundert durch bildliche Dokumentation in den Nürnberger Hausbüchern bekannt. Unsere Arbeit im Archäologenkeller konzentriert sich zur Zeit auf Scanarbeiten für die Digitalisierung unserer Fundakten, die dadurch dem BlfD einfacher zur Verfügung gestellt werden können. Sie umfasst derzeit ca. 1000 Seiten von 170 Fundstellen aus Fürth und Landkreis bis in den Windsheimer Raum. Damit ist aber erst die Hälfte bewältigt. Und da gerade von Statistik die Rede ist, hat Robert Grüning ausgerechnet, dass wir gegenüber 2017 mit 586 Arbeitsstunden im Keller 33 ehrenamtliche Stunden in 2018 mehr geleistet haben. Die städtische Gebäudewirtschaft legt Wert darauf, dass wir unsere An-

wesenheit in ihren Räumlichkeiten sorgfältig dokumentieren. Auch in diesem Berichtszeitraum hat Andreas Hemmerlein wieder Feldbegehungen auf Äckern um Herboltshof durchgeführt und die Ausdehnung der urnenfelderzeitlichen Fundstelle erweitern können. Der Kontakt zu Herrn J. Zeitler (Nürnberger Stadtarchäologe) wird uns die Grabungsstelle bei Wetzendorf näher bringen, weil wir es mit dem gleichen Fundhorizont zu tun haben. Anscheinend hat es entlang des Boxdorfer Landgrabens bis zu seiner Mündung in die Gründlach immer wieder Ansiedlungen aus der späten Bronze- und frühen Eisenzeit gegeben. Im Zusammenhang mit dem zwanzigjährigen Bauernmarktfest auf dem Waagplatz haben wir unsere Funde zu 20 Jahre AG Archäologie aus dem letzten Jahr wieder aufgebaut und mit Erläuterungstafeln versehen. Wichtig war, dass das „Mariechen“ an diesem publikumsreichen Tag am Waagplatz auch geöffnet hatte. Mit 47 Be-

suchern, die sich die Funde angesehen, 12 davon sogar die Texte ausführlich gelesen haben und 9 Personen eingetreten sind, um die neuen Räume zu betrachten, sind die 4,5 Stunden Öffnungszeit als Erfolg zu sehen. Auch in diesem Jahr haben wir kleine archäologische Untersuchungen durchgeführt. Auf dem Anwesen Heiligenstraße 7 von Chistofer Hornstein (Mist‘n) haben wir versucht, die Tiefe einer alten Mistgrube zu erbohren. Funde wurden keine angetroffen, dafür aber eine Wachstischdecke aus den sechziger Jahren entdeckt. Als vorläufige Tiefe haben wir 85 cm ermittelt. Nachdem im Anwesen Gustavstraße 37 im Innen-

hof aufgeräumt worden war, hat der Besitzer die Betonbodenplatte der alten Metzgerei abgetragen. Darunter kam ein Pflaster aus Sandsteinplatten zum Vorschein und eine gemauerte Fäkalgrube von 264 x 111,5 cm Ausmaß. Die Tiefe wurde mit 110 cm gemessen. Innen war sie einmal mit 2 cm starkem Putz ausgekleidet, um sie dicht zu halten. An den Stirnseiten waren im Sandstein ca. 6 cm dicke Rinnen eingelassen, die wohl einmal Abdeckbohlen aufgenommen haben. Der Inhalt aus altem Schrott der 50er Jahre war für uns eigentlich uninteressant. Hierzu gab es eine Foto-Doku (Abb. 3a und 3b). Thomas Werner

Abb. 3a u. b Fundamentreste und Fäkalgrube hinter Gustavstraße 37 19