Altstadtverein Fürth �
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Die Entstehung der Für ther Altstadtweihnacht am Waagplatz Als sich 1975 die neugegründete Bürgervereinigung Altstadtviertel St. Michael e.V. daran machte, die Altstadt wiederzubeleben, wurden vielerlei Aktionen gestartet, um das vernachlässigte Viertel in den Blick der Öffentlichkeit zu rücken und vor dem Schicksal einer „Flächensanierung“ wie am Gänsberg zu bewahren. 1979 wurde der erste Weihnachtsbaum am Waagplatz aufgestellt (über 13 m hoch) beleuchtet und dekoriert in den Farben der Bürgervereinigung. Er veränderte den damals als Parkplatz missbrauchten Platz entscheidend und machte auf das Viertel aufmerksam. Damals verliebten sich drei junge Frauen, alle Mitglieder der Bürgervereinigung, in den Pavillon des Hauses Waagstraße 3, dem ehemaligen Weißwarengeschäft von Frau Ma-
Die Entstehung von Spiel und Kunst in der Waagstraße 3, dem heutigen „Mariechen“
rie Höfler aus dem Jahre 1840, das inzwischen „Mariechen“ genannt wird. Sie gründeten „Spiel und Kunst im Pavillon“, einen Laden für nachhaltiges und schönes Kinderspielzeug. Mit viel Liebe und der Hilfe ihrer Familien wurde das alte Gebäude erstmals renoviert und war lange Zeit beliebter Anlaufpunkt für viele junge Eltern.
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Dieses Haus rechts vor dem kleinsten Haus von Fürth war ein erster Versuch, zeitgemäße und anspruchsvolle Läden in der Altstadt anzusiedeln. Ingrid Burkert, der Motor der Gruppe, regte die Bürgervereinigung an, einen Weihnachtsmarkt am Waagplatz einzurichten. Sie fand begeisterte Mitstreiter. Freunde und Bekannte aller Mitglieder wurden angespornt, ihre Fähigkeiten einzubringen.
Die Idee, Schulchöre, Kindergärten und Musiker für die Auftritte auf der „Bühne“ (damals noch die Terrasse der Gaststätte „Schatzkästle“) zu gewinnen, brachte praktischerweise auch deren Eltern, Geschwister und Bekannte mit auf den Waagplatz. So dauerte der erste Weihnachtsmarkt 1980 zwar nur ein verlängertes Wochenende (4 Tage), Glühwein, selbst gebackene Plätzchen, Waffeln, Bratwürste und Maronen, Salzteigfiguren und Christbaumschmuck gehörten aber auch damals schon zu den Angeboten. Ein erster Gast des Weihnachtsmarktes war Konrad Knippschild. Er versprach, ab dem kommenden Jahr den Markt jeden Abend als Nachtwächter (siehe Foto rechte Seite) zu beschließen. Sein markiger Ruf „Marktruhe“ und seine tagesaktuellen Gedichte (er arbeitete bei der Nürnberger Presse) wurden legendär. Sein Nachfolger beschließt den Markt bis heute jeden Abend ganz in Konrads Tradition. Von nun an wurde das ganze Jahr über gewerkelt und im Jahr darauf dauerte der Weihnachtsmarkt schon zehn Tage. Die Buden wurden aus Holzbalken und Markisenstoff entworfen und in Eigenarbeit von Altstadt-