Die Geschichte Poppenreuths bis zur Eingemeindung Poppenreuth entstand um 800, die Kirche um 850. St. Peter und Paul zu Poppenreuth ist die Mutterkirche von St. Sebald zu Nürnberg. Die Sage erzählt, St. Sebald habe hier in Poppenreuth gelebt und sei nach seinem Tode auf einem Ochsengespann nach Nürnberg, an die Stelle der heutigen Kirche St. Sebald, gefahren worden. Der Ortsname Poppenreuth ״Rodung des Poppo, Rodung des Bupo”. Der Gründer läßt sich nicht stichhaltig festhalten. Vermutlich gehörte Poppenreuth ursprünglich zu dem ״Königlichen Meierhof’ nach Fürth. Im 12. Jahrhundert dürfte Poppenreuth Stauffisches Haus- und Königsgut gewesen sein. 1207 war Poppenreuth ״meranisches Lehen” und befand sich im Besitz des Poppo von Stierberg. 1430 wurde der Ort von den Hussiten verwüstet. 1449 war der Markgrafenkrieg und es wurden zunächst alle Häuser, die zu Nürnberg gehörten, niedergebrannt Daraufhin brannten Nürnberger die zu Bamberg gehörenden Häuser Poppenreuths nieder. Auch im Bauernkrieg wurde die Ortschaft nicht verschont. Der Aufstand wurde durch die Nürnberger niedergeschlagen, dreizehn aufrührerische Bauern, darunter der Pfarrer Vogel aus Eltersdort, wurden bei Poppenreuth enthauptet. Das Steinkreuz am Kreuzsteinweg erinnert noch heute an dieses Ereignis. 1528 erhält Poppenreuth den ersten evangelischen Pfarrer, Herrn Georg Löffelloth. 1552 wurde Poppenreuth im 2. Markgrafenkrieg ganz zerstört. Die Glocken der Kirche wurden mitgenommen. 1600 wurde durch Herrn Pfarrer Hechtel das erste Taufbuch angelegt. 1615 taucht erstmals die Flurbezeichnung ״Espan” auf. Im Dreizigjährigen Krieg hatte Poppenreuth viel zu leiden. Aus Sicherheitsgründen wurde die Orgel nach Nürnberg gebracht, sie kam von dort aber nicht wieder zurück. 1633 herrschte große Not in Poppenreuth. Schwedische Posten wurden von Kroaten niedergemacht. Ende des Jahres 1632 lebte nur noch ein viertel der Bevölkerung. 1650 wurde in Poppenreuth der Tabakbau eingeführt. 1680 begann man mit dem Kartoffelanbau. 1732 kamen die ersten Salzburger Religionsflüchtlinge nach Poppenreuth. Im siebenjährigen Krieg hatte der Ort viele Einquartierungen. 22
Seite:Der Fürther Nordosten.pdf/22
Aus FürthWiki