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gemeinschaft eingeschätzt werden, die den auch bei 11-16-jährigen notwendigen zwischenmenschlichen Bezug ermöglicht. Da einerseits nur eine beschränkte Zahl von Schülern für den Leistungszug geeignet ist. Andererseits aus Gerechtigkeitsgründen und wegen des Lehrermangels nur Klassen gebildet werden sollen, die in etwa die Schülerzahl der Parallelklassen umfassen, ergibt sich die Frage, die für die allgemeine Einführbarkeit des Modells entscheidend ist: Wie groß muß eine Schule mindestens sein, um einen Leistungszug pro Jahrgang bilden zu können?“ Das Modell wurde 1966 von meinem Amtsvorgänger Dr. Riemann entwickelt und begonnen. Mit den ersten Erfahrungen der Schule schlossen sich dann weitere Schulen verschiedener Größe, verschiedenen Typs und verschiedenen soziologischen Hintergrundes (Großstadt, Kleinstadt) an. Ich habe Unterlagen von 29 Schulen, die den Versuch durchführten. Einzelne Schulen sind wieder ausgeschieden. II. Einzelheiten des Modells 1. Die Verankerung im Schulaufbau und damit die Frage des zeitlichen und stofflichen Einstiegs 2. Die Auswahl der Schüler (Auswahlkriterien) 3. Die Durchlässigkeit 4. Auswahl und Gliederung des Stoffes, d.h. didaktische und methodische Fragen 5. Die Auswahl der Lehrer 6. Die Frage des Abgangs, d.h. des weiteren Weges der Schüler nach Durchlaufen des Leistungszuges 1. Die Frage der Verankerung im Schulaufbau und des zeitlichen und stofflichen Einstieges. Einem Versuch mit geschlossenen Leistungsgruppen liegt notwendig (in unserem Schulsystem) der normale Lehrplan der Unter- und Mittelstufe mit einer Aufgliederung in 6 Klassenstufen (d.h. Unterstufe und Sekundarstufe I) zugrunde. Der raschere Fortgang im Leistungszug – es soll ja in den sechs Jahren eines eingespart werden – bewirkt eine Verschiebung der Jahrespensen in den einzelnen Fächern, die so aufeinander abgestimmt werden sollen, dass sich eine optimale Anwendung des Konzentrationsprinzips ergibt. Da der Sprung nicht erst nach der 10 Klasse, sondern schon vorher, d.h. nach der 8. oder der 9. Klass erfolgt, müssen die in den Klassen 7, 8, 9 neu einsetzenden Fächer in angemessener Weise rechtzeitig eingebracht werden. Grundsatz ist, daß der Stoffplan nicht gekürzt wird, wohl aber Vertiefung durch stärkere Verknüpfung der Betrachtungsweisen nach Maßgabe der Leistungsfähigkeit der Klasse und gesteigerte Selbsttätigkeit der Schüler im Erkennen von Problemstellungen und Finden eines Weges zu ihrer Lösung anzustreben sind. Diese letztgenannte Arbeitsweise ist diejenige der Oberstufe, wie sie ab der 11. Klasse allgemein vorherrschend sein soll. Für die Oberstufe, die in höherem Maße der kulturell-persönlichen Reifung dienen soll, ist eine Verkürzung der Ausbildung im Rahmen des Leistungszuges nicht vorgesehen. In der 5. Klasse erscheint nach unserer Ansicht die Ausgliederung eines solchen Zuges noch nicht sinnvoll, da diese der Eingewöhnung in die Arbeitsweise des Gymnasiums, der Überwindung von Ungleichheiten in der Vorbildung und der allmählichen Bewährung in den Leistungen dienen soll. Sie soll zugleich die Zeit sein, in der die Schüler entsprechend beobachtet werden können im Hinblick auf ihre Eignung für den Leistungszug. Der Leistungszug setzt mit der 6. Klasse ein (1 Jahr), 7. Klasse (1 Jahr), 8. Klasse (1/2 Jahr) 9. Klasse (1/2 Jahr), 10. Klasse (1 Jahr). Mit Ende der 10. Klasse ist der Leistungszug abgeschlossen. Es stand die Frage offen, ob man nicht durch vorzeitige Differenzierung in der 5. Klasse eine Vorauswahl treffen könnte. Einige Versuchsschulen verknüpften daher das Bamberger Mo-

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