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schen und französischen Sprache, auch in der Geographie, und zwar größtentheils umsonst unterrichtet werden. Auch Mädchen werden hier weibliche Arbeiten gelehret. Man er- richtete dazu im Jahr 1775 ein schönes ganz massives Gebäude mit Thurm und Glocke. Diese Schule hängt einzig und al-­ lein von der hiesigen Gemeine ab, und steht unter 3 Administratoren. Ausserdem gibt es hier noch viele Privatschulen, und in allen Sprachen, Künsten und Wissenschaften Privatlehrer. Die Juden haben hier auch eine Universität und zwey hebräische Buch- druckereyen. Der Studenten sind nicht viel über 200. Der ärmere Theil derselben wird von der Judenschaft in vielen Stücken, vorzüglich in Kleidern, frey gehalten.

Ohnerachtet hier jedermann, durch Fleiß sein Brod zu erwerben, Gelegenheit findet; so wurde man doch, erst noch vor einigen Jahren, von Bettlern auf die un-­ ausstehlichste Weise angelaufen. Den Frem-­ den umringten bey dem ersten Eintritt, ja

nicht